Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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nicht weit von Millers Bar. Und die kennt ihr ja.«

      Die beiden hatten kaum eine andere Wahl. Sie bückten sich, nahmen ihren verletzten Partner auf und schleppten ihn fort.

      Ringo torkelte vor ihnen her, der Stadt entgegen.

      Da nahm der Marshal sein Taschentuch heraus und wischte sich die Hand ab. »Der Kerl ekelt mich an.«

      Holliday nickte. »Ich werde das Gefühl nicht los, daß er uns noch eine ganze Menge Ärger machen wird.«

      *

      An der großen, mit Messing beschlagenen Theke des Crystal Palace lehnte ein Mann.

      Der Mörder Kilby!

      Er hatte einen Fire point vor sich stehen und trank ihn mit langsamen Schlucken. Dann sah er sich im Schankraum um.

      »Ist es um diese Zeit immer so still hier?«

      »Nein«, entgegnete der Keeper, »nicht immer. Aber in der Stadt gärt es mal wieder.«

      »Ja, ich habe es schon gehört. Wyatt Earp und Doc Holliday sind hier.«

      »Ja«, versetzte der Keeper vorsichtig, »sie sind auch hier.«

      Kilby schürzte die Lippen und kratzte sich geräuschvoll am Kinn. Er war ein Mann von vielleicht neununddreißig Jahren und sprach im Tonfall der Kalifornier.

      »Wer war der Mann, den sie da heute morgen erschossen haben?« erkundigte er sich wie beiläufig.

      Der Keeper zuckte die Achseln. »Ich kannte ihn nicht. Er soll der Sheriff von Nogales gewesen sein.«

      »Und Wyatt Earp hat ihn tatsächlich ermordet?«

      »Ermordet?« fragte der Keeper. »Wie kommen Sie darauf?«

      »Man hört es doch in der Stadt.«

      »Von ermordet habe ich nichts gehört, Mister. Man erzählte mir, daß der Marshal ihn niedergestreckt haben soll. Aber da müßte man den Marshal wohl erst selbst hören.«

      »Ach«, meinte Kilby mit seiner höhnischen Stimme, »wenn ein anderer einen Mann niederknallt, dann ist es Mord. Und wenn Wyatt Earp es tut, dann hat er ihn wohl nur niedergestreckt. Wo liegt da der Unterschied?«

      Da beugte sich der Keeper über die Bar und meinte, seine bisherige Vorsicht vergessend: »Wyatt Earp ist ein Marshal. Und jeder weiß, daß er wie kein anderer für Recht und Gesetz kämpft, Mister!«

      Kilby warf zwei Nickelstücke auf die Theke, sah sich noch einmal im großen Schankraum und im anschließenden Spielsaal um und verließ dann den Crystal Palace. Als er auf die Straße trat, sah er drüben aus dem Portal des Grand Hotels eine Frau auf den Vorbau kommen. Sie mochte vielleicht fünfundzwanzig Jahre alt sein, hatte ein schön geschnittenes Gesicht, das aber doch schon des Lebens Spuren verriet. Das flammendrote Haar ging in Locken bis über die schmalen, wohlgeformten Schultern, und als sie jetzt aufblickte, sah Kilby in ein verlockend schönes, smaragdgrünes Augenpaar. Die Frau, sehr elegant gekleidet, ging jetzt an ihm vorbei auf den Eingang des Crystal Palaces zu.

      Sie war schon längst zwischen den Pendeltüren verschwunden, als Kilby noch den Duft ihres Parfüms in der Nase spürte.

      Da wandte sich der Kalifornier auf dem Absatz um und folgte ihr in die Schenke.

      Die Frau aber war an der Theke und auch vorn im Schankraum nicht zu sehen.

      Kilby entdeckte sie hinten im Spielsaloon. Der Keeper stand an ihrem Tisch und erkundigte sich nach ihren Wünschen.

      Kilby ging an der Theke vorbei in den Spielsaloon hinüber und blieb vor dem Tisch der Schönen stehen. Mit einer herrischen Bewegung forderte er den Keeper auf, zu verschwinden.

      Die Frau blickte auf. Bis in die Brust hinein verspürte Kilby den Blick ihrer Augen. Er nahm mit einer ungelenken Bewegung den Hut ab, deutete eine Verbeugung an und fragte in lässigem Ton: »Ist es gestattet, Madam?«

      Die Frau zog die Schultern hoch. »Das müssen Sie selbst wissen, Mister…«

      »Mein Name ist Kilby.«

      »Meinetwegen«, entgegnete sie kühl.

      »Dürfte ich vielleicht auch Ihren Namen erfahren?« erkundigte sich der Kalifornier.

      Die Frau schüttelte den Kopf. »Nein, das dürfen Sie nicht.«

      Sie breitete ein Kartenspiel vor sich aus und legte sich eine Patience.

      Kilby zog sich den Stuhl zurück, nahm Platz und sah ihr gebannt zu. Das Spiel ihrer schlanken, wohlgeformten weißen Hände faszinierte ihn.

      »Geben Sie mir schon eine Karte«, meinte er schließlich.

      Die Frau hatte den Kopf gesenkt und blickte ihn jetzt forschend an. Einen Glutstrom jagte dieser Blick in die Seele des Mannes.

      Da flogen plötzlich zwei Kartenblätter vor Kilby auf den grünen Filz, und die Frau hatte vor sich eine Karte aufgedeckt.

      Es war das im ganzen Westen beliebte, aber auch so gefürchtete Double-Poker-Spiel, das jetzt begann.

      Kilby nahm seine beiden Karten auf und nickte.

      Die Frau reichte ihm noch eine. Da verlangte er eine vierte Karte und nickte zum Zeichen, daß er keine weitere Karte benötigte.

      Die Frau deckte ihre Blätter auf. Sie hatte einundzwanzig.

      Kilby wurde einen Schein bleicher und warf seine Karten auf den Tisch. Er hatte sich überkauft.

      »Um was spielen wir eigentlich?« fragte die Frau.

      Eine steile Falte grub sich zwischen die struppigen Brauen des Kaliforniers. »Wenn Sie nichts dagegen haben, um einen Goldfuchs (zwanzig Dollar).«

      Die Frau nickte.

      Kilby zog ein Zwanzigdollarstück aus der Tasche und warf es auf den Tisch.

      Kaltherzig zog die Frau es an sich; sie hatte es also schon für das erste verlorene Spiel berechnet.

      Diese Geste entlockte dem Mörder nur ein Lächeln. Er griff erneut in die Tasche und warf ein weiteres Goldstück auf die Tischmitte.

      Die Frau schob die gewonnene Münze dazu, und schnipp, schnipp, fielen zwei neue Karten vor Kilby auf den grünen Filzbelag des Spieltisches.

      Der Mann nahm sie an sich und warf einen Blick darauf. Für einen Moment war ein Zögern in seinen Augen zu lesen. Dieser Moment genügte der Frau. Sie wußte, daß er sich mit der nächsten Karte überkaufen würde.

      Kilby aber nahm diese Karte nicht.

      Jetzt stahl sich ein Lächeln um die Lippen der Frau. Sie deckte ihre Karte auf, die nächste und auch die übernächste. Dann hob sie den Blick und senkte ihn in die Augen des Partners.

      Der lächelte auch und warf seine Karten auf den Tisch.

      Er hatte wieder

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