Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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zu Ende?« fragte Kilby.

      Wieder flog das feine, etwas spöttische Lächeln um die Lippen der Spielerin, als sie entgegnete: »Wenn Sie schon zu dieser frühen Stunde sechzig Dollar verlieren wollen, Mr. Kilby?– meinetwegen.«

      »Der Kalifornier entgegnete: »Wer spricht von sechzig Dollar, Madam? Ich spiele um alles, was Sie gewonnen haben, und setze das gleiche dagegen.«

      »Sie haben vierzig Dollar verloren und setzen vierzig Dollar? All right, also um sechzig.«

      Auch dieses Spiel verlor Kilby.

      Da stand er abrupt auf und stützte die Hände auf die Stuhllehne. »Sie haben mir zuviel Glück, Madam.«

      Jetzt war das Lächeln um die Lippen der Frau ironisch, fast schon schadenfroh zu nennen.

      »Das einzige Unglück ist nicht immer das Glück des anderen, Mr. Kilby. Das sollten Sie eigentlich wissen.«

      Die Augen des Mörders wurden schmal. »Kann sein, Madam«, entgegnete er, wandte sich um und ging zur Theke hinüber.

      »Einen Fire point«, bestellte er.

      Der Keeper schob ihm das gewünschte Getränk hin.

      Kilby beugte sich etwas vor und fragte leise: »Wer ist die Frau?«

      Aber er erhielt keine Antwort mehr, denn in diesem Augenblick wurden vorn die Pendeltüren auseinandergestoßen, und Doc Holliday erschien im Schankraum. Er warf einen kurzen, forschenden Blick auf den Mann an der Theke, der auch die Frau streifte, tat aber, als hätte er die Frau nicht gesehen. Langsam trat er an die Theke, und der Keeper schoß eilfertig auf ihn zu.

      »Was darf ich Ihnen geben, Doc?«

      »Einen Brandy bitte, Jack.«

      Kilby blickte in die rubinrote Flüssigkeit, die vor ihm stand. Er hatte noch keinen Schluck davon genommen.

      Auch der unauffälligste Mann kann sich auffällig benehmen, ohne daß er sich dessen bewußt wird. Kilby tat es jetzt, indem er ins Glas starrte. Jeder Mann würde wenigstens den Kopf wenden, um einen einzelnen Gast, der zu dieser Mittagsstunde an die Theke getreten war, zu betrachten, besonders, da die Schenke sonst noch völlig leer war.

      Kilby aber hatte nicht einmal zur Seite geblickt. Damit hatte er den Argwohn des Georgiers geweckt.

      Der Keeper stand vor Doc Holliday und blickte ihn abwartend an.

      Welche Veränderung aber war mit dem Gesicht der Frau seit dem Eintreten Doc Holliday vor sich gegangen! Die großen grünen Augen waren weit geöffnet und hatten die Gestalt des Mannes sofort erfaßt.

      Eine purpurne Röte überzog das Gesicht der Frau. Gebannt starrte sie auf den Spieler.

      Aber da der Georgier sie nicht eines einzigen Blickes würdigte, raffte sie ihre Karten zusammen und erhob sich. Langsam schlenderte sie an die Theke und blieb zwischen Kilby und dem Spieler stehen, legte den Kopf zurück und sagte im Ton leichten Spottes: »Sieh an, wen man nicht so alles trifft in dem schönen alten Tombstone.«

      Der Georgier wandte den Kopf ein wenig zur Seite, zog die linke Braue hoch und entgegnete: »Ja, das kann man wohl sagen. Hallo, Miss Higgins.« Es klang freudlos und höchst gleichgültig.

      »Hallo, Doc Holliday.«

      Als Kilby den Namen des Georgiers vernommen hatte, flog sein Kopf hoch und sah in den Thekenspiegel, in dem er Doc Holliday erblicken konnte. Rasch hob er den Fire point und trank ihn ganz gegen seine Gewohnheit auf einen Zug aus. Als er bezahlt hatte, wandte er sich um und verließ die Schenke.

      Laura Higgins warf dem Keeper einen raschen Blick zu, während sie ein Geldstück über die Theke schob. Der flotte Jack hatte sofort verstanden, kassierte die Münze und verschwand lautlos durch den Perlschnurvorhang.

      Die beiden standen jetzt allein im Schankraum. Der Blick der Frau veränderte sich sofort. Die Ironie wich daraus, und auch die hochmütige Haltung fiel von ihr ab.

      »Wie geht es Ihnen, Doc?« fragte sie mit völlig veränderter Stimme.

      Der Spieler zündete sich eine Zigarette an, stützte beide Ellbogen auf die Thekenkante und sah vor sich hin.

      »Eine sonderbare Frage in diesem Land, Miss Higgins. Wie geht es Ihnen?«

      »Gut«, versetzte Laura rasch, »jedenfalls seit einigen Monaten.«

      Doc Holliday wandte den Kopf und blickte ihr foschend ins Gesicht. Er kannte die schöne Laure Higgins schon seit Jahren. Damals war sie noch ein Mädchen gewesen, kaum sechzehn, als er sie zum erstenmal gesehen hatte. Es war oben in Abilene gewesen, wo sie mit ihrem Vater, einem skrupellosen Falschspieler, in einer Bar gesessen hatte. Das Schicksal hatte es gewollt, daß der Kartenhai Higgins an den Tisch des Georgiers kam, um mit ihm zu spielen.

      Doc Holliday hatte dieses Spiel nicht gewollt. Aber er sah keine Möglichkeit, ihm auszuweichen. Higgins verlor. Er war so wütend über den Verlust, daß er den Georgier des Falschspielens bezichtigte. Das war sein Tod. Er zog den Revolver zuerst und hatte das Pech, gegen den schnelleren Mann zu unterliegen.

      Seit diesem Tag verfolgte die grünäugige Laure Higgins den Georgier mit einem Haß, der sich vor drei Jahren plötzlich – oben in Santa Fé – in Liebe verwandelt zu haben schien. Aber da erfuhr Laura den zweiten Schlag, einen Schlag, den eine Frau ihrer Art nicht so leicht zu verwinden vermochte: der Mann, den sie liebte, lehnte sie ab! Das heißt, er wich ihr aus. Laura Higgins aber betrachtete es als Verschmähung.

      Hatte sie schon früher Banditen gedungen, die den Spieler niederstrecken sollten, so verfolgte sie nun den Mann, der ihren Vater in Notwehr erschoß und der ihre Liebe verschmähte, mit einer Haßliebe ohnegleichen.

      Jetzt, als er so vor ihr stand, versetzte sein Anblick ihr Blut in heiße Wallung. Aber sofort spürte sie auch wieder die Ablehnung in den Augen des Georgiers.

      »Sie werden es nicht glauben, Doc, aber ich bin Ihretwegen nach Tombstone gekommen!« erklärte sie freimütig.

      »Weshalb sollte ich es nicht glauben, Miss Higgins?«

      Flammende Röte übergoß ihr Gesicht.

      Mit welcher Gleichgültigkeit er das sagte! Es erschütterte ihn in keiner Weise. Ja, es berührte ihn offensichtlich nicht einmal. Und das war das schlimmste für Laura Higgins.

      Sie liebte diesen gutaussehenden, klugen, und so eleganten Doktor John Holliday. Wahrscheinlich liebte sie ihn von dem Augenblick an, an dem sie ihn zum erstenmal gesehen hatte. Sie hatte nie darüber nachgedacht. Und das war ihr Fehler gewesen. Vielleicht hätte es für sie einen Weg zum Herzen dieses Manns gegeben, denn sie war eine berückend schöne Frau, eine Erscheinung, wie man sie in diesem Lande sicher auch sehr, sehr selten finden konnte.

      Aber Laura Higgins hatte es nie verstanden, den guten Weg zu gehen. Sie wollte alles im Sturm erobern und besitzen. Es mußte ihr alles gehören, was sie haben wollte. Und deshalb vermochte sie es nicht verwinden, daß der Georgier ihr nicht wenigstens eine gewisse Aufmerksamkeit zollte.

      Jetzt legte sie ihre Linke auf den rechten Unterarm des Spielers und sagte mit belegter Stimme: »Ich liebe Sie, John.«

      Holliday

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