Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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an der Ecke war ein Barbershop, den sie betraten.

      Während sich der Spieler gleich in den Rasierstuhl setzte, blieb der Marshal hinterm Fenster stehen und beobachtete die Gassenmündung. Plötzlich sah er aus Hormanns Mietstall einen alten Mann mit zottigem weißgelbem Bart kommen, der einen Sack auf dem Rücken trug und auf die Gassenmündung zuhielt.

      »He, das ist doch der alte Flanagan!« entfuhr es Wyatt.

      Der Barbier warf einen Blick hinaus und nickte. »Ja, er geht zum Mittagessen heim.«

      »Heim? Wohnt er denn nicht mehr hinter der Sägemühle, also in ganz entgegengesetzter Richtung?«

      »Nein«, versetzte der Barbier, während er dem Georgier das weiße Tuch um Rücken und Hals legte, »die Flanagans wohnen doch seit über einem Jahr schon unten in der Gasse.«

      »Ach…?«

      »Schräg gegenüber von Rozy Gingers Bar.«

      Doc Holliday nahm mit einem Ruck das weiße Handtuch von seinem Kragen, drückte es dem Barber in die Hand, stand auf und erklärte: »Ich habe es mir überlegt, der Bart ist noch nicht lang genug.«

      Mit schnellen Schritten gingen die beiden Dodger die Gasse hinunter, und als sie in der Nähe von Rozys Bar angelangt waren, deutete der Missourier mit dem Kopf auf ein ziemlich großes Gebäude, das der Bar fast gegenüber lag.

      »Es kann nur das Haus sein. Es gehörte Mike Andrews. Er war damals schon schwer verschuldet und ein fürchterlicher Trinker. Vielleicht ist er gestorben.«

      Sie hielten auf das Haus zu. Wyatt betätigte den Messingklopfer, und gleich darauf kam Lourie Flanagan an die Tür. Als sie sah, wer vor ihr stand, fuhr sie entgeistert zurück.

      Der Marshal wandte sich um und rannte in die Küche.

      Gleich darauf tauchte der struppige Alte auf. Gebeugt, mit zerzaustem Bart, offenem Hemd und einer Hose, die von den zerfransten Trägern fast bis zu den Achseln hochgezogen wurde, so stand er vor dem Missourier.

      »Daß wir uns einmal wiedersehen, Marshal«, meinte er mit trotziger Stimme, während er sich mit der Rechten durch den schmierigen Kragen fuhr.

      »Ich hätte gern mit Ihren Jungen gesprochen, Mr. Flanagan.«

      »Mit wem?« entgegnete der Alte rauh, warf den Kopf hoch, und in seinen fahlblauen Augen stand ein lauernder Zug. »Ich habe mehrere Söhne. Ingesamt fünf, Marshal.«

      »Mich interessiert nur, wo Hal und Ed sind.«

      »Hal und Ed?« wiederholte der Alte. »Well, die sind in der Stadt. Sie arbeiten.«

      »Ach, und wo, wenn ich fragen darf?«

      »Unten in der Sägemühle, wo wir früher alle gewohnt haben.«

      »Und hier im Haus ist keiner von ihnen?«

      »Nein«, entgegnete der Alte.

      »Aber sie schlafen hier?«

      »Ja.«

      Da trat der Marshal nahe an den Alten heran, senkte den Blick in seine Augen und erklärte: »Mr. Flanagan. Heute morgen ist hier in der Straße ein Mann ermordet worden.«

      Thomas Flanagan wich zurück. »Hier?«

      »Sie wissen also schon davon?«

      »Wenn Sie die Sache mit Conelly meinen – ich habe davon gehört. Im Mietstall, wo ich beschäftigt bin. Das weiß doch jetzt jeder in der Stadt. Wie sollte ich es denn nicht erfahren. Aber daß er hier ermordet worden sein soll.«

      »Sie wissen von der Sache?«

      »Ich? Nein.« Der Alte schüttelte den Kopf. Und dann stand auf einmal ein hämisches Lächeln in seinem Gesicht, als er den schiefgelegten Kopf etwas anhob. »Sie wissen bestimmt mehr davon als ich.«

      »Flanagan, Sie wissen, was hier gespielt wird. Und offenbar wollen Sie sich mitschuldig machen. Wenn Sie etwa auf die idiotische Beschuldigung anspielen, die da gegen mich erhoben wurde, dann muß ich Sie enttäuschen. Machen Sie sich da keine unnötigen Hoffnungen. Sie wissen etwas von der Geschichte! Cornelly ist hier ermordet worden. Hier, in dieser Straße. Vor Ihrem Haus.«

      Aber der Alte war zäh wie Leder. Er schwieg, blickte den Marshal sogar kaltlächelnd an, als er erklärte: »Dann geben Sie sich mal Mühe, Earp, damit Sie den Mörder finden, ehe man Sie selber an den Galgen bringt.«

      »Wenn Sie damit zu tun haben, Flanagan, dann geht es hart auf hart. Und diesmal sind Sie auch mit dabei. Verlassen Sie sich darauf.«

      Jetzt war eine winzige Spur Angst in den Augen des Alten. »Was wollen Sie mir denn nachweisen, Earp. Ich habe nichts mit der Geschichte zu tun.«

      Wyatt wandte sich grußlos ab und verließ mit Doc Holliday das Haus. Als sie oben die Allenstreet erreicht hatten, blieb er stehen und sah nachdenklich zu dem Mietstall hinüber.

      »Wo ist Cornellys Pferd?«

      Der Spieler blickte auf die Fassade des Mietstalls. Er hatte schon verstanden.

      »Sie meinen, wenn es da drüben ist, wo der alte Flanagan arbeitet, dann hätten wir die Brüder.«

      »Noch nicht, aber es wäre ein wichtiger Fingerzeig.«

      Leider hatten sie keinen Erfolg. Sie kannten das Pferd Cornellys durch die Beschreibungen, die ihnen unterwegs von dem Reiter gegeben worden waren, genau. Es befand sich nicht in Hormanns Livery Stable.

      »Jetzt sind wir wieder so klug wie vorher.«

      Drüben stand der Barbier in der Tür und winkte ihnen.

      »Doc, kommen Sie doch! Es ist gerade noch leer bei mir.«

      Holliday wandte sich an den Marshal. »Eigentlich könnte es nichts schaden, wenn wir uns die Haare schneiden und uns rasieren ließen. Immerhin haben wir bei ihm schon etwas erfahren. Und so redselige Leute wissen vielleicht noch mehr.«

      Aber auch hier hatten sie kein Glück. Der Barbier wußte ihnen nichts weiter zu berichten.

      Frisch rasiert und mit neuem Haarschnitt verließen sie den Shop, gingen auf die Firststreet zu, überquerten sie und erreichten oben die breite Freemontstreet unweit vom Eingang des O.K.-Corrals.

      Wyatt Earp blickte die Straße rechts hinunter und sah unten vor Millers Bar einige Männer stehen, die auch ihn entdeckt hatten.

      Holliday stieß einen leisen Pfiff durch die Zähne. »He, wenn da nicht Jonny Ringo steht, dann will ich vorhin meinen letzten Brandy getrunken haben.«

      Wyatt wandte sich ab. »Ja, Sie haben recht. Er ist tatsächlich bei den Männern.«

      Sie gingen die Freemontstreet weiter hinauf, bis sie rechts zum Graveyard hinaus abbog.

      Langsam schlenderten sie weiter und sahen den Friedhofshügel mit den Kreuzen und Grabsteinen vor sich liegen.

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