Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Short hatte den Kopf etwas gesenkt.

      »Deine Leute? Willst du blutarmer Wicht mir vielleicht erzählen, daß du hier auch etwas zu sagen hast?«

      »Nein, nein, die Absicht habe ich nicht. Das wißt ihr zu gut, ihr Wölfe! Aber ich schiebe die anderen wie Schachfiguren vor mir her. Alle. Den aufgeblasenen Ringo voran, dann den einfältigen Claiborne, James Brocius, den Muskelprotz, und wie sie alle heißen. Sie werden für mich arbeiten. Auch Larry Lemon und die anderen, die mit ihm gekommen sind. Alle erledigen sie meine Arbeit.«

      »Aha. So rollt das also?«

      »Ja, so rollt es. Das ist meine Rache! Sie machen euch fertig – für mich.«

      »Das heißt, sie holen für dich die Kastanien aus dem Feuer?«

      »Nennen Sie es, wie Sie wollen, Short. Jedenfalls stille ich jetzt meinen Rachedurst. Ihr werdet aufgeknüpft. Einer nach dem anderen. Sie zuerst. Und dann der Doc. Zum Schluß kommt er, der große Earp, an die Reihe! Es wird der schönste Tag meines Lebens sein.« Er hatte am Schluß immer schneller gesprochen. Nicht laut, aber hechelnd und in abgerissenen Sätzen, wobei sein Kopf hin und her pendelte und die Laute wie Giftpfeile auf die Zelle zuschossen.

      Jetzt bestand für den Texaner kaum noch ein Zweifel daran, daß er es mit einem Geistesgestörten zu tun hatte. Sonderbar, daß man das bisher nicht bemerkt hatte, dachte Luke Short. Aber es lag wohl daran, daß man den Mann kaum beachtet hatte. Er war keine Persönlichkeit, hatte nichts dargestellt und war also auch nicht ernst genommen worden.

      Behan hatte den linken Arm quer vor die Brust gelegt und den rechten Ellbogen auf die Faust gestützt, die linke Hand hatte er am Kinn. Fast versonnen blickte er auf den herkulisch gebauten Mann in der Zelle.

      »Es wird mir eine Freude sein, unterm Galgen zu stehen und Sie hängen zu sehen, Luke Short. Sie und den feinen Dr. Holliday und den berühmten Wyatt Earp. Am liebsten alle drei an einem Tag. Ich werde jubeln, jubeln! – Aber natürlich nur innerlich«, setzte er hechelnd hinzu. »Es ist mir ja auch bisher gelungen, mich von den rauhen, gerährlichen Dingen fernzuhalten. Aber neulich, da hat es mich erwischt, im Gerichtssaal, als Wyatt Earp mir die Gefangenen aufdrängte. Er veranlaßte den Richter, mich mit den Gefangenen auf den weiten Ritt nach Phoenix zu schicken. Das werde ich ihm nie verzeihen!«

      »Well«, meinte der Texaner gelassen, »du hast ja auch nicht viel Arbeit mit den Boys gehabt, Behan. Sie sind ja – einer nach dem anderen – zurückgekommen. Und ich wette, die, die nicht zurückgekommen sind, haben sich in anderer Richtung davongemacht. Wenn du in Phoenix warst, dann will ich ab sofort Behan heißen, wenn mir das auch verteufelt unangenehm wäre.«

      »Das könnte Ihnen so passen. Behan zu heißen, sich mit einem so ehrbaren Namen zu belegen. Nein, Sie sind der armselige Luke Short, der lange Bursche aus Texas mit den Bärenkräften, die ihm gar nichts nützen werden, wenn er erst am Strick hängt!«

      Eine dröhnende Lache brach von den Lippen des Riesen.

      »Du bist verrückt, Behan. Ich habe schon lange gewußt, daß du nicht alle Henkel an den Tassen hast, aber daß du lauter Scherben im Kopf hast, das weiß ich erst seit heute!«

      Jonny Behan machte zwei Schritte vorwärts, geduckt stand er da, den Kopf vorgestreckt und zischte: »Reden Sie nur! Brüllen Sie! Schreien Sie! Das wird Ihnen nichts nützen! Gar nichts! Sie sitzen in der Mausefalle! Einen Fuchs, ach, was sage ich, einen Wolf habe ich in der Falle! Hihihihi!«

      Er wandte sich abrupt um und ging hastig zur Tür.

      »Ich muß machen, daß ich wegkomme, denn ich lege nicht den geringsten Wert darauf, hier von jemandem gesehen zu werden, der nachher gegen mich aussagen könnte, ich hätte gewußt, daß Sie hier in der Zelle sitzen. Hihihihi.«

      Die Tür fiel hinter ihm ins Schloß.

      *

      Wyatt Earp und Doc Holliday befanden sich wieder auf dem Weg in die Miner Camps. Als sie in die Nähe von Duffys Hütte kamen, bogen sie links in den überwachsenen Pfad ein, der von eingefallenen Hütten gesäumt wurde und hinten an dem alten Depot endete. Es hatte den Anschein, daß auch die Hütten, die noch ein Dach hatten, unbewohnt waren.

      »Trostlose Gegend«, meinte Doc Holliday und deutete dann auf eine Hütte, die etwas zurücklag. »Wenn er sich da aufgehalten hatte, könnte er tatsächlich einen Blick auf die Straße geworfen haben.«

      »Ist doch aber ziemlich unwahrscheinlich«, fand der Marshal, stieß die Tür der Hütte auf und warf einen Blick in das Innere der verlassenen Behausung. Nein, hier hatte sich in den letzten Monaten wohl kaum ein Mensch aufgehalten. Der Staub auf den Brettern und Wandresten die auf dem Boden lagen, war so dick, daß darauf jede Spur leicht zu erkennen gewesen wäre.

      Die beiden Dodger setzten ihren Weg fort.

      Hinter den letzten Hütten erhob sich der längliche Bau des Depots. Auch diese Lagerhütte stand seit langem leer und diente ganz sicher nur Ratten und anderem Getier als Unterschlupf.

      Wyatt Earp ging um den Schuppen herum, während Doc Holliday vorn an der vernagelten Tür stehenblieb.

      Der Marshal hatte die hintere Ecke des Schuppens erreicht, als er den Schritt verhielt. Rechts an der Wand war ein Fenster, dessen zertrümmertes Glas in vielen kleinen Scherben außen am Boden lag. Und mitten in diesen Glasscherben und Splittern war der scharfe Abdruck eines Stiefels zu sehen. Und zwar solcherart, daß man leicht daraus schließen konnte, daß der Besitzer dieses Stiefels hier aus dem Fenster gesprungen war.

      Der Marshal trat an den Rahmen heran, schob den Kopf vor und sah rechts unter dem Fenster zusammengerollte Decken auf einem Strohlager liegen.

      Er ging rasch zurück und unterrichtete den Spieler von dem, was er entdeckt hatte.

      Holliday blickte an dem Lagerschuppen entlang, und meinte leise: »Das wäre natürlich eine Möglichkeit. Wenn es diesen Mann mit dem Gewehr tatsächlich geben sollte, dann kann er hier im Schuppen sein Quartier gehabt haben und dort, wo er sein Lager hat, kann er weit in die Savanne hinausblicken. Wenn er nun ein Bekannter von Cornelly war, so ist es nicht ausgeschlossen, daß er ihn hier vom Fenster aus hat kommen sehen.«

      »Richtig«, entgegnete der Marshal. »Aber der Zeitpunkt ist doch recht unwahrscheinlich. Warum sollte der Mann ausgerechnet morgens um fünf Uhr am Fenster stehen, in die Savanne hinausblicken und einen Mann erwarten, den er doch eigentlich gar nicht erwarten konnte? Ohne unser Eingreifen in Nogales wäre Cornelly doch gar nicht auf den Gedanken gekommen, die Stadt zu verlassen.«

      Sie gingen um die andere Seite der Hütte herum und blickten durch eine kleine Luke, die aber noch verglast war, in den länglichen Raum. Jetzt konnten sie das Lager unter dem Fenster ganz deutlich erkennen.

      »Wir wollen uns nicht länger hier aufhalten, damit uns die Leute drüben in den Hütten nicht sehen. Sonst warnen sie den Mann vielleicht«, meinte der Missourier.

      »Sie rechnen also damit, daß er wiederkommt?«

      Wyatt zog die Schultern hoch. »Ausgeschlossen ist es schließlich nicht.«

      Holliday schob sich plötzlich seinen schwarzen Stetson aus der Stirn und pfiff leise durch die Zähne. »Wie wäre es denn, wenn unser Mann auch in Nogales gewesen und die Stadt noch vor uns und auch vor Cornelly verlassen hätte? Es wäre doch möglich, daß er einer von Cornellys Kumpanen ist, der ihm hier

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