Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Spur würde jetzt nach mehreren Stunden kaum noch zu finden sein, da gegen Morgen ein starker Wind von den Bergen her den Flugsand durch die Savanne getrieben hatte.

      Die beiden Männer gingen zusammen auf den Hof zurück, wo der Junge eben den Hengst striegelte.

      »Wie sahen die Tiere aus?« erkundigte sich der Sheriff.

      Callhaun beschrieb ihm die beiden Pferde.

      »Und – haben Sie einen Verdacht?« Er streifte den Farmer mit einem kurzen Blick.

      Der zog die Schultern hoch. »Ich weiß es nicht. Und ich sollte es auch ganz sicher nicht sagen. Aber ich mache mir Sorgen darüber, daß mich Scotts Burschen seit einiger Zeit hier belästigen.«

      »Die Leute von Irvin Scott?« erkundigte sich der Sheriff verblüfft.

      »Ja, Sie dürfen sich nicht darüber wundern, Sheriff. Diese Burschen werden immer laut, wenn die Clantons leise werden. Das ist hier noch nie anders gewesen. Damals, als die Clanton Gang die Gegend beherrschte, waren die Scott Cowboys still, da sie nicht zu der Gang gerechnet werden wollten und auch befürchteten, mit ihr zusammenzugeraten. Aber nach dem Fight im O.K.-Corral wurden sie wieder laut und sind es seitdem auch geblieben. Es ist eine wilde, rüde Crew, die Irvin Scott da um sich gesammelt hat. Aber er hat natürlich sehr viele Rinder und eine große Ranch und braucht auch Leute; er kann sie sich schließlich nicht aussuchen. Wie niemand hier. Jeder ist froh, daß er Cowboys hat, einerlei, wo sie herkommen und wie sie beschaffen sind.«

      »Und die Kerle machen Ihnen zu schaffen?« erkundigte sich Luke.

      »Ja, es hat ja keinen Zweck, es zu verhehlen. Ich hatte schon längst einmal in die Stadt kommen wollen, aber es ist völlig sinnlos, mit Jonny Behan darüber zu sprechen. Ob man mit ihm spricht oder nicht: es ändert sich doch nichts.«

      »Was stellen die Boys denn an?«

      »Einmal stoßen sie mir das Wehr im Creek um, dann reißen sie mir die Markierungspfähle heraus. Oder sie kommen gar hierher und belästigen meine Tochter, wenn ich mit meinem Sohn nicht auf dem Hof bin.«

      »Und das lassen Sie sich gefallen?«

      »Ach, Mr. Short. Es ist so schwer, etwas dagegen zu unternehmen. Emy, meine Kleine, hat das Gewehr immer neben sich stehen, wenn ich nicht auf dem Hof bin. Neulich hat sie Irvins Sohn Clay mit der Waffe vom Hof schicken müssen.«

      Luke stieß einen kleinen Pfiff durch die Zähne.

      »Clay Scott!« Den Namen hatte er doch schon gehört. Er konnte sich nur nicht daran erinnern, wo das gewesen war. »Haben Sie ihn im Verdacht, daß er etwas mit dem Pferdediebstahl zu tun haben könnte?«

      Der Farmer schüttelte langsam den Kopf.

      »Nein, Sheriff. Das glaube ich nicht. Der Bursche ist zwar verdammt ungebärdig und rücksichtslos, aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, daß er sich zu einem solchen Verbrechen hinreißen lassen würde.«

      Pferdediebstahl galt im Westen als das schwerste Verbrechen neben dem Sheriffsmord, auf beides stand der Tod am Galgen.

      »Well, ich werde mich nach den Gäulen umsehen, Callhaun.«

      »In Ordnung, Sheriff.« Die beiden Männer verabschiedeten sich voneinander, und auch der Sohn Callhauns winkte Luke zu, als der sich in den Sattel zog.

      Der Tex ritt aus dem Ranchtor und sah links auf einem kleinen Wiesenstück ein Mädchen stehen, das Wäsche von der Leine nahm. Es mochte etwa siebzehn Jahre alt sein, war gutgewachsen und hatte aschblondes, welliges Haar. Als es jetzt den Kopf wandte, blickte der Texaner in ein hübsches, kindliches Gesicht, das von einem seltsam hellen Augenpaar beherrscht wurde.

      Er hob grüßend die Hand, und das Mädchen nickte.

      Das also war Emy, die Tochter des Farmers.

      Die Scott Ranch lag etwa sechs bis sieben Meilen von Callhauns Farm entfernt.

      In gestrecktem Galopp preschte der Texaner auf seinem Rappen ostwärts. Schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit sah er einen turmartigen Bau auf einer Anhöhe am Horizont auftauchen.

      Er hielt darauf zu und erkannte dann auch weitere Bauten, die neben dem Turm errichtet worden waren.

      Die Scott Ranch glich einem Fort!

      Lukes Vermutung, daß sie vielleicht wirklich ein altes Fort sei, war jedoch nicht richtig. Der Rancher hatte seinen Hof so angelegt, weil er eine derartige Bauweise in dieser Gegend offensichtlich für nützlich hielt.

      Aber die Zeit der Indianerangriffe war so gut wie vorüber, und vor weißen Banditen schützte man sich doch nicht in dieser Weise. Anscheinend war dieser Irvin Scott ein ziemlich seltsamer Vogel, denn sonst hätte er sich wohl kaum eine drei Yard hohe Fenz um seine Ranch errichtet.

      Luke ritt auf den Eingang zu und glitt dann aus dem Sattel.

      »Reiten Sie nur weiter, Sheriff!« wurde er da von oben angerufen.

      Er wandte sich um und sah auf der Brüstung des Turmes einen Mann stehen. Er mochte etwa fünfundzwanzig Jahre alt sein, hatte ein pockennarbiges bleiches Gesicht und stechende graue Augen. Sein Haar wuchs ihm bis in den Kragen hinein. Er trug einen braunen Stetsonhut und einen braunen Anzug, wie man ihn sonst selten auf einer Ranch sah.

      Ohne Eile stieg er jetzt auf einer Treppenleiter vom Turm herunter und stand dann unten im Hof vor dem Texaner.

      Er war nur mittelgroß, schlank, trug ein weißes Hemd und eine schwarze Halsschleife. Breit und doppelt mit gefüllten Patronenschlaufen gespickt war der Waffengurt.

      Als der Texaner ihm jetzt ins Gesicht sah, wußte er plötzlich, wer da vor ihm stand.

      Niemand anders als der junge Clay Scott.

      Der Bursche fixierte ihn mit einem unangenehm, lauernden Blick und meinte: »Gehen Sie nur weiter, Sheriff!«

      Luke blickte dem jungen Mann in die Augen.

      »Sie sind wohl Clay?«

      Der zog die Brauen zusammen. Zwei steile Falten standen auf seiner Stirn.

      »Ja«, sagte er halblaut, »woher kennen Sie mich?«

      Der Riese bleckte die Zähne und lachte. Dann fiel plötzlich dieses Lachen aus seinem Gesicht. Er wandte sich ab und ging in den Hof hinein, auf das große etwas klobige Ranchhaus zu.

      Da flog oben die Haustür auf, und ein großer, flachshaariger Mensch – etwa vierzig Jahre alt – stampfte auf die Veranda.

      Als er des Texaners ansichtig wurde, hielt er an.

      »Ich fresse einen Besen, wenn das nicht der neue Sheriff von Tombstone ist.«

      »Doch, Mister, es stimmt schon. Und wer sind Sie?« entgegnete der Tex.

      »Ich bin Flat O’Connor, der Vormann der Scott Ranch.«

      »Freut mich!« grinste der Hüne. »Wo ist der Rancher?«

      »Sie müssen sich schon gedulden, bis er kommt.«

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