Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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spüren.

      Hatte man doch schon früher nie recht gewußt, wen er meinte, wenn er den Blick über die Runde wandern ließ.

      Und immer noch war sie da, die große Furcht vor diesem Mann.

      Mit schweren Schritten trat er an die Theke und legte seine beharrten Fäuste auf das blankgeputzte durchlöcherte Blech.

      Wyatt Earp und Doc Holliday waren ihm am Ende des Rittes dicht gefolgt und hielten jetzt in der Nähe der Cantina.

      Der Marshal meinte: »Ich reite hinüber zum Jail und sehe dort nach den anderen, Doc.«

      Der Spieler nickte: »In Ordnung, ich werde Ike im Auge behalten.«

      Holliday stand schon an der Halfterstange, als Ike durch den Schnurvorhang auf die Theke zuging.

      Wyatt ritt hinüber zum Alkaldenhaus, neben dem das Gefängnis lag. Die Tür zur Straße stand offen.

      Der Marshal zog einen Revolver, stieß sie weiter auf und riß dann ein Zündholz an.

      Er sah es sofort: Sämtliche Gittertüren standen offen. Die Gefangenen waren entkommen.

      Phin Clanton, den er am Abend nach dem Gefecht mit den Galgenmännern festgenommen hatte, war entflohen!

      Und jetzt stand sein Bruder drüben in der Schenke und würde erfahren, was geschehen war.

      Wyatt machte sofort kehrt. Als er vor der Schenke ankam, sah er nur die weiße Hemdbrust Doc Hollidays aus dem Dunkel des Vordaches herausschimmern. Dann nahm er die beiden Pferde am Zügel und führte sie um das Haus herum.

      Als er zurückkam, stand der Spieler immer noch neben dem Eingang.

      »Bis jetzt hat sich nicht viel getan«, erklärte er, »er steht noch drüben an der Theke.«

      »Und, hat er nichts gesagt?«

      »Nein.«

      »Kein Wort.«

      Der Keeper hatte ein Glas Whisky vor Ike hingestellt.

      Der hob es an, trank einen Schluck und setzte es dann wieder ab.

      »Wo ist Phin?« Diese Worte kamen wie zischende Geschosse über seine Lippen.

      Der Keeper, ein Mann in den Fünfzigern, wich zurück und starrte ihn ängstlich an.

      »Ich weiß es nicht, Mr. Clanton.«

      »So, du weißt es nicht! Aber du weißt, daß ihm diese Schenke gehört?«

      »Ja, das weiß ich.«

      »Das habe ich nicht einmal gewußt. Ich habe es heute erst erfahren, oben in Nogales.«

      Schweigen.

      Dann wandte sich Ike um und lehnte sich mit dem rechten Ellbogen auf das Thekenblech. Während er seinen Blick wieder durch den Schankraum schweifen ließ, fragte er noch einmal…

      »Wo ist Phin?«

      Da stand einer der Männer auf und machte drei Schritte auf ihn zu. Es war ein kleiner Mann mit langem, hagerem, kränklichem Gesicht und tief in den Höhlen liegenden Augen.

      »Wyatt Earp war hier, Mr. Clanton!«

      »Das wollte ich nicht wissen, Mann. Ich habe gefragt, wo Phin ist.«

      Der gnomenhafte Mann druckste herum: »Der Marshal suchte hier irgendeinen Mann, und dann hatten sie draußen einen schweren Gunfight. Mehrere Leute sind verletzt worden. Und dann ging Phin hinaus.«

      »Und?«?schleuderte ihm der Desperado entgegen.

      »Er ging auf die Straße und sprach mit dem Marshal. Vielleicht hatte er es sich zu leicht gedacht. Jedenfalls stand plötzlich Doc Holliday hinter ihm.«

      »Holliday!« entfuhr es Ike.

      Es war totenstill im Schankraum.

      Ike stieß sich von der Theke ab und ging mit dröhnenden Schritten auf den kleinen Mann zu. Dicht vor ihm blieb er stehen: »Rede weiter, Mann!«

      »Si, Señor. Wyatt Earp nahm sie alle fest und brachte sie ins Jail.«

      »Und dann?«

      »Dann ritt er weg – mit Doc Holliday.«

      »Willst du mir erzählen, daß Phin jetzt noch im Jail steckt?«

      »Nein, Señor. Natürlich nicht mehr.«

      »Was heißt natürlich? Wer hat ihn herausgelassen?«

      »Ich!« kam es da heiser hinter Ikes Rücken von der Theke her.

      Ike blickte sich um und sah den Keeper mit verstörtem Gesicht an der Theke lehnen.

      »Du hast ihn rausgelassen?«

      »Ja.«

      »Wie kommst du dazu?«

      Der Mann schluckte.

      »Er ist ein Freund von uns.«

      »Ein Freund?« Ike maß ihn verächtlich. »Ja, ganz sicher.« Dann sah er sich im Kreise um. »Ihr seid seine Freunde, hahahaha!«

      Er machte kehrt und ging auf den Ausgang zu.

      Wyatt Earp und Doc Holliday standen im tiefen Dunkel des Vordaches.

      Ike Clanton kam aus der Schenke heraus, zog sich in den Sattel und ritt aus der Stadt.

      Die beiden warteten eine Weile und folgten ihm dann.

      Es war jetzt nicht so wichtig, daß Phin aus dem Jail von Martini entflohen war. Wichtig war jetzt nur Ike.

      Wo ritt er hin? Sein Auftritt in der Cantina war wieder sehr zwielichtig gewesen.

      Schon hatte der Missourier den Verdacht, daß der Rancher ihn und Doc Holliday bemerkt haben könnte. Denn die Art, in der er in der Schenke aufgetreten war, ließ kaum darauf schließen, daß man ihn hier in Martini erwartet hatte.

      Aber das wollte nicht viel bedeuten, denn die Männer, die ihn erwartet hatten, nämlich Enrique und die anderen Graugesichter, waren ja zusammen mit Phin aus dem Jail entkommen. Vielleicht wußte Ike, wohin sie geritten waren und folgte ihnen jetzt.

      Wyatt hätte Ike festnehmen können. Aber damit war nichts erreicht. Wie überhaupt bisher nichts mit der Festnahme dieses Mannes gewonnen worden wäre. Immer, wenn der Marshal ihn traf, war die Situation so, daß eine Festnahme Ikes nichts erbracht hätte. Auch heute war es nicht anders. Vielleicht hatte er die beiden Männer in seinem Rücken bemerkt und sich darum so verhalten. Jedenfalls hätte es nichts genützt, wenn Wyatt ihm entgegengetreten wäre. So aber konnte der Marshal hoffen, daß Ike ihn – ohne es zu wollen – zum geheimen Camp der Verbrecher bringen würde.

      *

      Tombstone

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