Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. страница 157

Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

Wyatt öffnete sie, schob sich in den dunklen Raum, ließ die Tür einen Spaltbreit offen und blieb lauschend stehen.

      Jetzt waren die Schritte der Männer auf der Treppe. Voran kam Pedro Piola. Der Mann, der ihm folgte, hatte eine grüne Schürze um und schien der Wirt des Hotels zu sein.

      Und immer noch waren Schritte auf der Treppe zu hören.

      Mit äußerster Spannung erwartete der Marshal den Mann, der jetzt gleich auf der letzten Treppenstufe erscheinen mußte.

      War es der langgesuchte Mörder des Sheriffs Cornelly? Der gleiche Mann, der die Spielerin Laura Higgins vor dem Tombstoner Crystal Palace niedergeschossen hatte? Der Mann, der ihn in der vergangenen Nacht oben in Nogales um ein Haar mit einem Gewehrschuß getötet hätte? War es der Mörder Kilby?

      War der Marshal endlich am Ziel?

      Das erste, was er von dem Mann sah, war eine braune Faust, die ein Gewehr hielt! Und dann sah er den ganzen Mann. Er war mittelgroß, kräftig, breit, untersetzt, hatte einen vierkantigen Schädel und einen martialischen, ungepflegten Schnurrbart. Der Melbahut saß ihm weit im Genick, und seine Jacke war ebenso ausgefranst und fadenscheinig wie seine Hose.

      Das war der Mann, den der Minenarbeiter Duffy und den auch Laura Higgins beschrieben hatte! Es war der Mörder Kilby!

      »Wir gehen am besten dort hinaus, Jack.«

      Und jetzt hörte der Marshal zum erstenmal die Stimme Kilbys. Sie klang rauh, spröde und hohl.

      »Wie sah der Mann aus?« forschte er.

      Piola zog die Schultern hoch und hob die Hände. »Ich kann es nicht genau sagen. Es war ziemlich dunkel im Stall.«

      »War er groß?«

      »Sehr groß. Er mußte sich bücken, als er durch die Stalltür ging.«

      »Und weiter?« forschte Kilby ungeduldig.

      »Was weiter? Ich dachte ja im Augenblick noch nicht daran, daß ich ihn beobachten müßte.«

      »Was trug er für Waffen?«

      »Das kann ich nicht sagen.«

      »Seine Kleidung, wie sah die aus? Trug er einen Anzug oder trug er nur Weste und Hemd?«

      »Er trug einen schwarzen Anzug.«

      »Einen schwarzen Anzug also. Und seinen Waffengurt hast du nicht gesehen?«

      »Nein.«

      »Sein Gesicht?«

      »Er sah gut aus. Braun und… es tut mir leid, Jack, aber ich kann mich wirklich nicht an Einzelheiten erinnern.«

      Wyatt konnte Kilbys Gesicht genau beobachten. Es war hart, wie aus Granitstein geschlagen. Nichts von dem, was er jetzt dachte, war in ihm zu sehen.

      Da meinte der Hotelinhaber: »Aber, wenn doch Enrique und die anderen bei ihm waren, Jack! Pedro kann sich doch geirrt haben!«

      »Nein, ich habe mich nicht geirrt«, beteuerte der Mietstallbesitzer. »Enrique war bestimmt dabei. Manuelo habe ich auch erkannt. Diese Hunde sind Verräter!«

      »Wer soll denn der Freund sein?« fragte der Wirt.

      Jackson Kilby sprach den Verdacht, der hinter seiner breiten niedrigen Stirn nistete, nicht aus.

      Wyatt wartete, weil er hoffte, noch irgend etwas erfahren zu können.

      Aber da hatte der Mörder sich offenbar schon entschlossen.

      »Ich gehe durch den Hof!«

      Das war der Augenblick, in dem der Missourier handeln mußte. Er schob die Tür auf und trat auf den Gang.

      »Kilby!« Metallisch drang der Ruf durch den Korridor.

      Der Mörder stand wie versteinert da.

      Pedro Piola war herumgefahren, starrte den Marshal fassungslos an.

      Der Hotelinhaber brauchte mehrere Sekunden, ehe er verstand.

      Ganz langsam wandte Kilby sich jetzt um. Der Blick seiner farblosen leeren Augen flog zu dem Marshal hinüber und blieb an dessen linken Hand haften.

      Wyatt behielt den Verbrecher scharf im Auge. Vor allem die Hand, die das Gewehr hielt.

      Plötzlich hob Kilby den Blick.

      Um seinen kalten, grausamen Mund zuckte ein dünnes Lächeln.

      »Gratuliere, Marshal«, stieß er heiser durch die Zähne. »Ich hätte nicht gedacht, daß Sie nach dem bleiernen Gruß, den ich Ihnen heute nacht schickte, noch einmal aufstehen würden.«

      »Sie haben eben nicht weit genug gedacht, Kilby«, entgegnete der Marshal sehr schroff.

      Die Anspannung, die eben noch auf Kilby gelegen hatte, fiel plötzlich von ihm ab.

      Er gab auf. Weil er wußte, daß er im offenen Kampf gegen diesen Mann, der ihm da gegenüberstand, nichts zu bestellen hatte.

      »Lassen Sie die Flinte fallen, Kilby, die brauchen Sie nicht mehr.«

      Die Hand des Mörders öffnete sich, und das Sharpsgewehr des kleinen Tombstoner Mietstallinhabers Carlo fiel krachend auf die steinernen Fliesen.

      Der Marshal ging mit sporenklirrenden Schritten auf den Verbrecher zu.

      In diesem Augenblick versuchte Piola rasch durch die Hoftür zu verschwinden.

      Klick! Das harte Knacken eines gespannten Revolverhahns drang durch den Korridor.

      Der Pferdehändler blieb stehen.

      »Nur nicht so eilig, Mister. Ich habe noch etwas mit Ihnen zu besprechen. Schließlich hatten wir doch einen Handel vereinbart.«

      Wyatt hatte den Buntline Special in der Linken und tastete mit der Rechten Kilby nach weiteren Waffen ab. Er fand nur das Bowiemesser, das er in seinen eigenen Gurt schob. Das Sharpsgewehr nahm er in die Rechte.

      »Los, auf die Straße! Alle drei. Der Hotelboß geht voraus. Dann kommt der Roßtäuscher. Kilby macht den Schluß.«

      Der Wirt und Piola waren zu eingeschüchtert, als daß sie es gewagt hätten, gegen den Marshal aufzumucken.

      Wyatt hatte vorhin überlegt, ob er abwarten sollte, bis Kilby das Hotel verlassen hatte, um ihn dann draußen zu stellen, hatte den Gedanken aber wieder fallen lassen, da er den Banditen in der Dunkelheit doch nicht so gut hätte beobachten können. Dafür mußte er aber nun diese beiden Männer mit in Kauf nehmen, mit denen er nicht gerechnet hatte. Konnte er es wagen, die drei hinaus auf die Straße zu bringen? Er mußte immerhin damit rechnen, daß sie zu den Galgenmännern gehörten! Zumindest aber Enrique, Manuelo und den anderen bekannt waren. Konnte er es riskieren, sich noch einmal – wie schon damals drüben in Costa Rica – mit einer ganzen Stadt von Banditen anzulegen?

      Die Absicht hatte er nicht…

Скачать книгу