Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. страница 152

Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

wenn man die Gegend nicht kennt. Ich würde Ihnen raten, halten Sie sich weiter westlich, da kommen Sie an den Lue Lon River. Er fließt nach Südosten, und wenn Sie an seinem linken Ufer bleiben, können Sie die Stadt nicht verfehlen.«

      Danach ritt der Alte grußlos weiter.

      Wyatt blickte ihm eine Weile nach und setzte den Falben dann auch in Bewegung. Er hatte beschlossen, dem Rat des Alten Folge zu leisten, da er die Schwierigkeiten kannte, die ein Ritt durch Steingeröll und wegloses Gebiet verursachen konnte. Nichts war für einen Reiter hinderlicher, als Geröllhalden. Und er hatte ja auch keinen Grund, anzunehmen, daß der Alte ihn in einen Hinterhalt schicken wollte.

      So hielt er dann nach Südwesten hinüber, kam durch ein breites, flaches Tal, das nur von dünnen Steppengrasbüscheln bestanden war, und sah, als er die Anhöhen hinter sich hatte, in der Ferne das silberne Band des Creeks. Er ritt im spitzen Winkel darauf zu, um nicht allzu weit von seiner Richtung abzukommen.

      Je näher er dem Creek kam, desto stärker war das Gelände mit Mesquitesträuchern und Tecarillabüschen besetzt.

      Plötzlich stutzte er.

      Er hatte im Sand die Hufeindrücke mehrerer Pferde entdeckt.

      Sofort glitt er aus dem Sattel und untersuchte die Spur.

      Es mußten wenigstens fünf Reiter gewesen sein. Sie waren direkt von Norden herunter an den Fluß gekommen. Also auch aus der Richtung von der Grenze her, nur daß sie in schnurgerader Richtung geritten waren und nicht wie er auf die Hälfte seines Weges – den Steinhalden entgegen.

      Er stieg nicht wieder in den Sattel, sondern führte den Hengst dem Wasser zu.

      Da es tagsüber trotz der bereits empfindlichen kühlen Nächte immer noch heiß war, war das Tier durstig geworden und lief sofort, als der Marshal ihm die Zügel über dem Sattelholm festgeschnallt hatte, auf die Uferböschung zu und trabte eine sandige Einbuchtung hinunter, um sich an dem frischen Bergwasser zu laben.

      Der Marshal blieb bei den Büschen stehen und blickte auf den Fluß hinunter.

      Im Westen hatte sich die Sonne dem Horizont so weit genähert, daß ihr Licht in gleißenden Strahlenbündeln über die Savanne fiel.

      Irgend etwas hatte den Marshal gewarnt, weiterzugehen. Er wußte selbst nicht, was es war. Aber es veranlaßte ihn doch, bei den Büschen stehenzubleiben.

      Plötzlich gewahrte er, wie der Hengst den Kopf mit einem Ruck aus dem Wasser nahm und die Ohren steil aufstellte. Das kluge Tier lauschte angestrengt über die Uferböschung hin nach Süden.

      Mit einem leisen Pfiff lockte der Marshal den Falben zu sich heran und ließ ihn bei den Büschen stehen. Er selbst ging weiter, vorsichtig die Deckung des nächsten Busches gegen das Wasser hin ausnutzend, hielt auf ein breites, durchsichtiges Mesquitegestrüpp zu, ging geduckt daran entlang, die Spuren der fünf Reiter nicht aus den Augen lassend. Das nächste Gestrüpp war so weit von ihm entfernt, daß er sich tief an den Boden ducken mußte, um es ungesehen erreichen zu können.

      Es war ein Tecarillabusch, der sehr dicke Wurzeln und Blätter hatte und ihm eine gute Deckung bot.

      Da schnaubte der Falbe so sehr, daß der Marshal herumfuhr. Er sah, wie ein Mann auf den Busch zulief, hinter dem das Tier stand.

      Er mußte zurück! Dennoch lief er nicht aufrecht, sondern geduckt wieder hinter den Sträuchern, und als er den Busch erreichte, hinter dem der Falbe stand, hörte er, wie das Pferd aufstieg und schnaubte.

      Da war er heran und sah einen Mann vor sich, der das Tier beim Zügel gepackt hatte und es mit sich fortzerren wollte.

      »Augenblick noch, Mister, wenn Sie gestatten!«

      Der Mann wirbelte herum und stieß die Hand zum Revolver.

      Aber zu seiner Verblüffung sah er in der linken Faust des Marshals schon einen großen sechskantigen Revolver blinken.

      Wyatt blickte den Mann forschend an.

      »Ich hatte die Absicht, noch eine Weile auf dem Hengst zu reiten, Mister. Anscheinend haben Sie etwas dagegen?«

      Der andere Mann hatte Mund und Augen weit aufgerissen. Er war ein Mann von vielleicht fünfunddreißig Jahren, groß, breitschultrig, beleibt, mit einem schwammigen Gesicht und einem ungepflegten Schnurrbart. Auch das Haar wuchs ihm hinten über den Kragen und neben den Ohren weit bis zu den Kinnladen hinunter. Er trug einen breiten Sombrerohut und die Kleidung eines mexikanischen Peons.

      »Machen Sie Ihren Mund wieder zu, Mister, sonst fliegen Ihnen noch ein paar Fische hinein.«

      Doch der Mann verharrte in seiner Stellung und stierte den Missourier unverwandt an.

      »Ich wollte… mir den Gaul nur ansehen. Ich wollte sehen…«

      »Jetzt erzählen Sie mir nur noch, daß Sie nachsehen wollten, ob er ein paar Goldzähne hat, Mann!« unterbrach ihn der Marshal schroff.

      »Nein, das nicht, aber…«

      Wyatt hatte an dem gespannten Gesichtsausdruck des Peons sofort gesehen, daß er mit dem Gedanken spielte, einen schnellen Schuß zu riskieren.

      Und da geschah es auch schon. Blitzschnell stieß der Peon die rechte Hand nach unten, um den Revolverlauf so rasch nach vorn zu bringen, daß er durch den Halfterboden schießen konnte.

      Aber ein blitzschneller Fußtritt des Missouriers stieß ihm die Hand von der Waffe.

      Wyatt riß ihm die Waffe aus dem Halfter und schleuderte sie zum Bach hinüber.

      »Eine Art haben Sie am Leib, sich anderer Leute Pferde anzusehen, Mister.«

      Da senkte der Bandit plötzlich den Kopf und suchte den Gegner im Rammstoß niederzurennen.

      Der Marshal wich in einer einzigen Körperbewegung zur Seite, ließ den Mann passieren und riß dem Vorbeihechtenden einen hämmernden Faustschlag gegen den Schädel.

      Betäubt fiel der Bandit in den Sand.

      Wyatt knebelte ihn mit dessen eigenem Taschentuch, nahm ihm das verblichene Halstuch ab und sicherte damit den Knebel. Dann fesselte er ihn an Händen und Füßen mit den eigenen Gurten, die er um den Leib trug.

      Darauf nahm er den Hengst und führte ihn ein Stück weit vom Flußufer fort, um ihn hinter einem Gesträuch stehenzulassen.

      Vorsichtig sondierte er das Gelände.

      Er hielt sich jetzt weiter von der Fährte entfernt, als er es vorhin getan hatte, und als er einen langgestreckten Tecarillabusch hinter sich hatte, zuckte er jäh zusammen.

      Vorn rechts am Flußufer saßen drei Männer.

      Und links hinter ihnen, unweit der Uferböschung, standen fünf Pferde.

      Drei Männer und fünf Pferde!

      Den vierten Mann hatte er erwischt.

      Aber wo war der fünfte? Diese Frage machte ihm zu schaffen. Denn zu gern hätte er sich an die Männer herangeschlichen, die vor einem Busch am Ufer saßen und sich angeregt miteinander unterhielten.

Скачать книгу