Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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vielleicht einmal selbst nach Öl bohren.«

      Callagan schlug ein spöttisches Lachen an. »Bis dahin gibt es kein Öl mehr, Earp. Verlassen Sie sich darauf. Dann haben es Ihnen die anderen längst vor der Nase weggeschnappt. Und das hatte ich Ihnen noch sagen wollen: Wenn Sie erst Chief der Bohrmeister sind, und eine Weile bei der Company gearbeitet haben und der Besitzer der Felder Sie schätzengelernt hat, dann ist es nicht ausgeschlossen, daß er Sie zu seinem Partner macht. Dann verdienen Sie erst wirklich Geld. Überlegen Sie sich die Sache, Mr. Earp. Es ist doch eine Affenschande, daß Sie mit so ein paar Dollar im Monat herumlaufen und dafür Ihr Leben ständig riskieren. Ein Mann wie Sie müßte doch das Fünffache verdienen. Und das können Sie bei der Company, wenn Sie erst eine Weile dabei sind.«

      Wyatt betrachtete den Mann, der ihm das seltsame Angebot gemacht hatte, forschend.

      »Nein, Mr. Callagan, geben Sie es auf. Sie brauchen nicht bis heute abend zu warten. Es hat keinen Zweck. Ich bleibe, was ich bin.«

      »Ich werde trotzdem warten, Marshal«, entgegnete Callagan und es war dem Missourier, als ob bei diesen Worten in die Augen des Ölmannes ein undurchsichtiges Grinsen trat.

      In diesem Moment zog draußen auf der Straße ein Leichenzug vorüber.

      Wyatt blickte hinaus und sah hinter dem Wagen, der den Sarg trug, die Frau des Posträubers Percy Farell gehen. Sonst begleitete den toten Outlaw niemand auf seiner letzten Reise.

      Wyatt wandte sich an Callagan.

      »Ich muß jetzt gehen, Mister. Leben Sie wohl. Und – ganz sicher werden Sie einen besseren Mann für den Job finden, als ich es je sein würde.«

      »Das werde ich ganz sicher nicht«, entgegnete Callagan sofort.

      Der Marshal ging hinaus und fragte einen Jungen, wie er zum Friedhof käme. Der Kleine erklärte ihm den Weg.

      Der Boot Hill von Nogales lag auf einer buschbesetzten Anhöhe im Süden der Stadt.

      Der Marshal hatte sie noch nicht ganz erreicht, als er einen Reiter von der Stadt her kommen sah. Wyatt blieb hinter einem der Büsche stehen und wartete, bis der Mann herangekommen war.

      Es war Ike Clanton!

      Wyatt beobachtete den Tombstoner Rancher verwundert. Was trieb diesen Mann nur immer in die Nähe von Friedhöfen?

      Ike stieg vom Pferd, ließ die Zügelleinen fallen und wollte auf den Busch zugehen, hinter dem der Marshal stand.

      Da trat Wyatt hinter den Zweigen hervor.

      Ike blieb stehen.

      »Sie sind auch hier?« Er hatte einen verstörten Ausdruck in den Augen, schien aber mehr verwundert als erschrocken den Marshal hier zu treffen.

      Dann nahm er den Hut ab und wischte sich über die Stirn.

      »Es wird langsam kälter«, sagte er leise, »man spürt schon den November.«

      Wyatt deutete auf den Leichenzug, der jetzt die letzten Häuser hinter sich gelassen hatte. »Kannten Sie den Mann?«

      Ike schüttelte den Kopf. »Nein.«

      Als der Wagen nähergekommen war, blickte er zu dem düster wirkenden Gottesacker hinüber.

      »Immer wenn ich einen Leichenzug sehe, muß ich an den Tag denken, an dem Billy…«

      Der Marshal nickte. »Ja, ich weiß.«

      Er mußte an den Tag denken, an dem sein Bruder Billy in Tombstone hinaus auf den Graveyard geführt worden war.

      Ike wandte den Kopf. Er hatte den Hut noch in der Hand, und der Wind, der aus der Savanne herüber gegen den kleinen Hügel strich, trieb ihm das Haar in die Stirn.

      Geistesabwesend fuhr er fort: »Da, der klapprige Gaul bringt ihn fast allein hier heraus. Selbst die Frau ist zurückgeblieben. Ich wußte es ja. Und ich hasse es, wenn einer seine letzte Reise allein antreten muß.«

      Sollte er sich wirklich hier eingefunden haben, weil er Mitleid mit einem Toten hatte, den niemand hinaus auf den Boot Hill begleiten wollte?

      Wyatt vermochte das nur schwer zu glauben.

      Stumm warteten die beiden Männer, bis der Wagen mit dem Sarg an ihnen vorüber war.

      Ike setzte sich in Bewegung und ging hinter dem Wagen her.

      Da ließ der Marshal seine Zügelleinen los und folgte ihm.

      Ein zwergenhafter, etwas buckliger Mensch mit galligem Gesichtsausdruck hockte auf dem Kutschbock und döste vor sich hin.

      Als der Wagen auf dem Friedhof angelangt war und schon längst in einer der Gräberreihen vor einer nicht sehr tiefen Gruft hielt, hockte der Mann immer noch auf seinem Kutschbock.

      Da trat Ike vor, stieß ihn an und rief: »He, schläfst du schon, Brother, oder ist es für immer? Dann können wir dich ja gleich neben den da packen.«

      Der Driver warf den Kopf herum und starrte den Sprecher aus großen Froschaugen an.

      »Ike Clanton«, entfuhr es ihm.

      »Ja, ich hoffe, du hast nichts dagegen.«

      Jetzt kam auch die Frau heran. Der Trott des Pferdes war ihr doch zu schnell gewesen. Schmerzgebeugt stand sie vor dem offenen Grab, in das die drei Männer den Sarg hinuntergelassen hatten.

      Da stieß Ike den Totengräber an.

      »Ich wüßte bloß gern, wie du das allein gemacht hättest, Alter?«

      Der blickte mit zerknittertem Gesicht auf und krächzte: »Ich mache es immer allein, Mr. Clanton.«

      »Ja, das glaube ich schon. Irgendwie wirst du die Kästen schon von deinem Karren herunterbringen. Und dem, der darin liegt, dem macht es ja nichts mehr aus.«

      Sie standen eine Weile stumm vor dem Grab. Als der Alte zu schaufeln begann, wandte Wyatt sich um und verließ den Graveyard.

      Der Rancher blieb noch.

      Erst als der Marshal sich in den Sattel gezogen hatte, verließ auch er den Friedhof.

      »Übrigens, was ich sagen wollte, Wyatt«, meinte er, während er sich eine halbangerauchte Strohhalmzigarre anzündete, »Phin war es nicht.«

      Wyatt zuckte nur mit den Schultern.

      »Er kann es nicht gewesen sein«, sagte Ike. »Der Mann, der auf Sie geschossen hat, benutzte ein Gewehr. Und Phin hat kein Gewehr.«

      »Ein Gewehr?« Wyatt glitt aus dem Sattel. »Woher wissen Sie das?«

      »Weil es ein Gewehrschuß war. Ich habe ihn gehört.«

      Wyatt forschte in den bernsteinfarbenen Augen des Rebellen. »Ike, ich habe noch eine Frage«, sagte er leise.

      Der Rancher wandte sich ab und stieß den Rauch durch die Nase aus. »Ich habe etwas gegen Ihre Fragen, Wyatt Earp.«

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