Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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style="font-size:15px;">      Ganz langsam wandte Ike Clanton den Kopf. Verblüffung stand in seinen Augen.

      »Was ich hier suche? Können Sie es sich nicht denken?«

      Wyatt war bis zum äußersten gespannt, als er entgegnete: »Nein, das kann ich nicht.«

      Da griff der Rancher nach seinem Sattelknauf und zog sich auf den Rücken seines Pferdes.

      »Tut mir leid, ich kann Ihnen keine Antwort auf diese Frage geben.«

      Er tippte an den Hutrand und wollte weg.

      »Ike!«

      Der Reiter wandte sich noch einmal um.

      »Ist es wegen Phin?«

      Es dauerte sehr lange, bis sich der Rancher zu einer Antwort bequemte. »Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich. So long.« Er trabte nach Nordosten davon.

      Wyatt ritt in die Stadt zurück. Er war gestern auf dem Weg zum Gold Dollar Saloon gewesen, als ihn die hinterhältige Kugel aufgehalten hatte. Glücklicherweise war das Geschoß im stumpfen Winkel auf die Metallplatte geschlagen, die er immer hinten im Schweißband seines Hutes trug und die ihm schon oft das Leben gerettet hatte.

      Der Schuß war also aus einem Gewehr abgegeben worden. Und wahrscheinlich hatte ihn der Schütze aus einem der Fenster des Gold Dollar Saloons abgefeuert.

      Wyatt betrat den zu dieser Mittagsstunde noch leeren Schankraum.

      Hinter der Theke stand der kahlköpfige Keeper, der ihm gestern abend, als er Phin getroffen hatte, schon aufgefallen war.

      Jetzt hatte der Marshal Muße, diesen eigenartigen Menschen genauer zu betrachten. Er war ziemlich groß, hatte eine etwas vornübergebeugte Gestalt und mochte an die Fünfzig sein. In seinem länglichen Gesicht standen Augen, die seltsam stechend wirkten und tief in den Höhlen lagen. Die Nase war lang und schmal, die Spitze nach unten gebogen. Eingefallen und klein war der Mund, der einen zahnlosen Oberkiefer verriet. Spitz stach das Kinn nach vorn. Die Ohren waren lang und hatten eine ungesunde gelbliche Farbe.

      Was Wyatt schon am Vorabend aufgefallen war – der Schädel dieses Mannes war eigenartig verformt. Über dem rechten Ohr wuchs der Schädelknochen weit hinaus, und über dem linken Ohr schien an dieser Stelle etwas zu fehlen.

      Der Mann trug ein weißes Hemd, eine schwarze Halsschleife, eine schreiendgelbe Weste und eine braune Hose. Seine langen Arme mit den Spinnenhänden lagen auf dem Thekenblech.

      In seinem rechten Mundwinkel steckte ein erloschener Zigarillo.

      Dieser Harry Madock hatte ganz unzweifelhaft etwas Abstoßendes. Und das lag nicht unbedingt in seinem Gesicht, sondern auch in seinen Bewegungen, in seinem ganzen Wesen und – nicht zuletzt in seiner Stimme.

      »Hallo, da kommt ja hoher Besuch in unsere Hütte«, spöttelte er.

      Linkisch blickte er dem Marshal entgegen und beugte sich mit einer ruckhaften Bewegung vor, als er fragte: »Was soll es sein?«

      »Kilby wohnt bei Ihnen?«

      »Kilby?« tat der Keeper, als müßte er überlegen. »Ja, ich erinnere mich. Er wohnt hier.«?Dann wandte er sich um und rief: »Conchita!«

      Das hübsche glutäugige Mädchen, das der Marshal neulich schon gesehen hatte, trat in den Perlschnurvorhang und blieb dort stehen. Während sie die glitzernden Glasperlen durch die Finger gleiten ließ, fragte sie: »Was gibt es? Oh, der Marshal ist da!« Echte Verwunderung, ja, sogar Schreck stand in ihren dunklen Augen.

      Madock krächzte: »Äh, wohnt Kilby noch bei uns?«

      »Kilby?« Sie schoß ihm einen fragenden Blick zu. »Nein, ich glaube, er ist nicht mehr da.«

      Da blickte der Marshal das Mädchen an.

      »Führen Sie mich bitte zu seinem Zimmer, Miss.«

      »Mein Name ist Conchita«, meinte sie und versuchte ihn mit einem verführerischen Blick zu verwirren.

      Aber Frauen dieser Art hatten niemals eine tiefere Wirkung auf den Missourier ausüben können.

      »Sparen Sie sich die Bemühungen, Miss, und bringen Sie mich zu Kilby.«

      »Mr. Kilby wohnt nicht mehr bei uns.«

      »Seit wann?«

      »Seit gestern.«

      »Das stimmt nicht. Gestern war er noch hier.«

      »Ja«, meinte Madock, »gestern noch, aber heute nacht ist er abgereist.«

      »So, abgereist, wohl mit der Overland?«

      Der Keeper lächelte mokant. »Ich weiß es nicht, Marshal. Ich glaube, er ist weggeritten. Aber ich kann mich nicht im einzelnen um die Gäste des Hauses kümmern – Conchita, weißt du etwas darüber?«

      Die Frage enthielt schon die Antwort in sich.

      Das Mädchen, das bereits auf der Treppe zum Obergeschoß stand, schüttelte den Kopf.

      »Kommen Sie!« sagte der Marshal rauh.

      Sie ging vor ihm die Treppe hinauf und öffnete die Tür eines Zimmers, das zum Hof hinausführte. Wyatt warf einen kurzen Blick in den Raum und schüttelte dann den Kopf. »Kilby hat nicht in diesem Zimmer gewohnt!«

      »Nicht?« Sie lehnte sich gegen den Türpfosten und verschränkte die Arme vor der Brust. Dann sagte sie in lockendem Ton: »Ich hatte mir schon immer gewünscht, Sie einmal zu sehen, Mr. Earp. Wenn man so viel von Ihnen gehört hat, ist es schließlich kein Wunder. Die Männer an der Theke erzählen doch seit Jahren von Ihnen.«

      Sie ließ diesen Worten einen verführerischen Augenaufschlag folgen, der jedoch bei dem Marshal nicht verfing.

      Barsch sagte er: »Wo ist Kilbys Zimmer?«

      »Ich dachte, er hätte hier gewohnt.«

      »Sie dachten? Sie wissen es also nicht?« erkundigte er sich schroff.

      Conchita zog die Schultern hoch und ließ sie wieder fallen, ohne ihren Platz am Türpfosten zu verlassen.

      »Wer wohnt da drüben?« Wyatt deutete auf die gegenüberliegende Tür.

      »Das Zimmer ist besetzt.«

      Der Marshal trat auf die Tür zu, klopfte und stieß sie dann auf.

      Mit hysterischem Schrei fuhr eine Frau, die am Tisch gesessen und Whisky getrunken hatte, auf, preßte den Morgenmantel um sich und suchte mit der Linken ihr strähniges rotes Haar aus dem Gesicht zu streichen.

      »Pardon, Madam«, entschuldigte sich der Marshal und wollte die Tür zuziehen.

      »Wer sind Sie und was wollen Sie?« rief die Frau.

      Da trat Conchita neben den Marshal an die Tür.

      »Er ist Wyatt Earp, Dolores.«

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