Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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      »Was gibt es da noch anzuhören«, preßte der Rancher wild durch die Zähne.

      »Ike, ich war es nicht!«

      Viel schneller als man es dem wuchtigen vierkantigen Rancher zugetraut hätte, war er bei Phin, packte ihn und schleuderte ihn so derb zurück, daß er gegen den Vorbau prallte und das Holz im Gefüge ächzte.

      »Ike!« Phin hatte sich gegen die Planken gestemmt und schrie den Namen des Bruders in die Nacht.

      Der stand vor ihm wie ein Rachegott.

      »Du hast ihn niedergeschossen! Du erbärmlicher Strolch!«

      »Ike, ich war es nicht! Ich schwöre dir!«

      »Wo ist das Gewehr?«

      »Ich habe kein Gewehr!« beteuerte Phin.

      »Es war ein Gewehrschuß!«

      Da machte Phin einen Schritt vorwärts. »Ike, ich habe kein Gewehr, ich kann es dir beschwören. Die Leute da, frag sie doch. Ich war doch eben noch in der Kneipe. Sie müssen mich gesehen haben. Ich habe kein Gewehr! Meine Winchester hängt daheim an der Flurwand neben deiner Büchse.«

      Ganz langsam wandte sich Isaac Joseph Clanton um und blickte auf den immer noch reglos am Boden liegenden Marshal nieder. Wie ein Gigant stand er auf der nächtlichen Straße, der Rebell aus Tombstone. Das Mondlicht beleuchtete die makabre Szene auf eine gespenstische Weise.

      Es war sehr still auf der Mainstreet von Nogales geworden.

      Endlich öffnete Ike Clanton die Lippen.

      »Er ist tot.« Er hatte es leise gesagt, und doch drang es den Männern oben auf dem Vorbau ins Mark.

      Phin, der einige Schritte hinter dem Bruder stand, wagte kein Wort mehr zu sagen.

      Plötzlich spreizte Ike die Beine, ballte die Fäuste und schrie in die Nacht hinein: »Phin, wer hat das getan?«

      Das Echo brach sich an den kahlen Häuserfronten.

      Ike wirbelte herum, hatte die linke Schulter seltsam verkrampft hoch unter das Ohr gezogen und starrte den Bruder an.

      »Ich will wissen, wer ihn niedergeschossen hat, Phin!«

      Der wich zurück zur Vorbautreppe und versuchte, in die Nähe der anderen Männer zu kommen. Aber unter denen gab es niemanden, der dem dynamischen Mann da unten auf der Straße hätte trotzen wollen.

      Phin stolperte gegen die unterste Vorbaustufe, fing sich wieder, breitete beide Hände aus und beschwor den Bruder: »Ike, ich weiß es nicht. Ich schwöre es dir, ich weiß es nicht. Ich bin mit ihm drüben beim Mayor gewesen. Wir kamen zurück, ich ging in den Saloon – und dann fiel der Schuß.«

      »Du mußt es doch wissen, wer geschossen hat, Mensch!«

      »Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht!«

      Da setzte sich Ike in Bewegung. Er kam so schnell heran, daß Phin nicht mehr ausweichen konnte, blieb vor dem Bruder stehen, packte mit seinen gewaltigen behaarten Fäusten dessen Oberarme und sagte: »Phin, er ist nicht irgendwer! Er ist Wyatt Earp! Verstehst du, er ist Wyatt Earp. Und als er getötet wurde, war ein Clanton bei ihm! Sagt dir das nichts! Beide Clantons sogar, du und ich! Und ich will nicht dabeigewesen sein. Hinter ihm steht nicht nur ein Mann, nicht nur Doc Holliday. Und auch nicht nur Luke Short. Hinter ihm steht das Gesetz. Wann wirst du das endlich einmal begreifen!« Nach diesem Ausbruch herrschte Totenstille auf der Mainstreet von Nogales.

      Ike hatte den Niedergeschossenen eine Weile beobachtet, lief jetzt mit großen, weiten Schritten auf ihn zu, kniete neben ihm nieder, legte die Linke unter seinen Kopf und hob ihn an.

      Jäh zuckte er zusammen. »Er ist noch nicht tot. Phin! Los, komm her!«

      Er faßte den Marshal unter den Armen, und Phin mußte ihn an den Füßen nehmen.

      Ike warf den Kopf herum und blickte zu den Männern auf den Vorbau hinauf.

      »Was steht ihr da herum, ihr Tränentiere! Los, packt an! Einer läuft zum Doc.«

      Drei Männer kamen heran, und einer rannte los, blieb dann aber stehen und fragte: »Zu welchem Doc?«

      »Das ist mir doch egal! Zu irgendeinem! Bin ich hier zu Hause oder ihr? Los, Mensch, hau ab!«

      »Well, ich laufe zu Dr. Cochran.«

      »Wo wohnt der?«

      »Nicht weit vom Sheriffs Office. Baxter weiß es!«

      »Vorwärts!« rief Ike ihm nach.

      Sie schleppten den schweren Körper des Marshals die nächtliche Straße hinunter auf das Haus des Wundarztes Jeremias Cochran zu.

      Cochran war ein verhältnismäßig junger Mann, der noch nicht lange in der Stadt lebte, ein blaßgesichtiger schlanker Mensch, hochgewachsen, mit einer Nickelbrille auf der Nase. Er hatte auch noch nicht geschlafen, als der Peon Andrew Harrington ihn aufschreckte.

      »Wyatt Earp ist niedergeschossen worden, Doc!«

      »Wer?«

      »Wyatt Earp!«

      »Der Marshal Earp? Ja, ist er denn in der Stadt?«

      »Ja, er ist niedergeschossen worden. Ike Clanton ist auch hier!«

      »Ike Clanton…?« stotterte der Arzt und griff sich an die Kehle. »Um Gottes willen!«

      Düstere Visionen an den O.K.-Corral tauchten in seinem Gedächtnis auf, hervorgerufen durch den Namen Wyatt Earp und Clanton.

      Da hörte er draußen schon die Schritte der Männer. Und als die beiden Clantons ihm den Marshal ins Haus trugen, ging er zitternd neben ihnen her.

      »Da drüben auf den Behandlungstisch.«

      Die vier Männer waren dem Transport gefolgt.

      Der Arzt beugte sich über den Kopf des Missouriers.

      Da wandte sich Ike um und blickte die Männer an. »Raus! Was wollt ihr hier? Verschwindet!«

      Phin blieb an der Tür stehen.

      Als Ike sich umdrehte, wollte auch er sich entfernen. Ohne sich wieder umzuwenden und den Blick von dem Marshal zu nehmen, zischte Ike: »Du bleibst hier!«

      Phin nickte nur.

      Der Arzt tastete den Körper des Marshals ab.

      Während Ike den schwarzen Hut Wyatts auf einen Stuhl legte und nicht einen Blick von seinem Gesicht nahm, tastete der Arzt den Körper des leblosen Mannes ab.

      Ike stieß ihn an.

      Der Arzt fuhr zurück und starrte erschrocken in die Augen des ehemaligen Bandenführers.

      »Ist er tot?« krächzte Ike.

      Der

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