Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Gesichter der fünf Banditen wurden länger und länger.

      »Hört zu«, begann Wyatt jetzt wieder, »ihr sollt noch eine Chance haben. Ich habe eine wichtige Aufgabe für euch. Ihr kommt jetzt sofort mit nach Martini.«

      »All right, Boß«, entgegnete Enrique aufatmend, in unterwürfigem Ton.

      »Ich habe dort etwas zu erledigen.«

      »In Ordnung, Boß.«

      »Bis wir in die Nähe der Stadt kommen, reitet ihr vor mir her. Und dann bleibt ihr in meinem Rücken. Es hält sich ein Mann in Martini auf, der unser Feind ist.«

      Der Bluff war hundertprozentig geglückt.

      Sofort stiegen die fünf Bandideros auf ihre Gäule und trabten vor dem Marshal her nach Süden.

      Wyatt blieb einige Pferdelängen hinter ihnen, so daß er sie gut im Auge behalten konnte.

      Es gab keinen Zweifel darüber, daß er hier an eine Gruppe von mexikanischen Galgenmännern geraten war, die höchstwahrscheinlich auf irgendeinen Boten oder gar auf einen Anführer gewartet hatten, der von der Grenze kommen sollte. Es gehörte ja zu den Praktiken dieser Bande, die einzelnen Mitglieder nur soweit über ihre Aufgabe zu instruieren, wie unbedingt erforderlich war. Offensichtlich wußten diese fünf Banditen nicht, wer der Mann war, den sie zu erwarten hatten.

      Wer mochte dieser Mann sein?

      Wyatt mußte sie zunächst hier wegbekommen, um allein zurückzukehren. Denn diesen Reiter würde er selbst empfangen. Zuvor aber wollte er im Schutz dieser fünf »Freunde« versuchen, Kilby in Martini aufzuspüren.

      Der Gedanke an den geheimnisvollen Reiter, der aus den Staaten kommen wollte, und den die Galgenmänner offensichtlich fürchteten, beschäftigte den Marshal so sehr, daß ihm der Ritt nach Martini wie im Fluge verging.

      Es war dunkel geworden, als Enrique auf einmal sein Pferd anhielt und sich umwandte.

      »Da drüben ist die Stadt, Boß!«

      »Ja, ich weiß, ihr bleibt jetzt hinter mir, klar?«

      »All right, Boß!«

      Sie trabten der Stadt entgegen.

      Die Hauptstraße war breiter noch als drüben in einer der Westernstädte und von weißgekalkten meist eingeschossigen Häusern flankiert.

      Nicht weit vom Stadteingang entfernt, auf der linken Straßenseite, sah der Marshal aus einem Haus hellen Lichtschein bis weit über die Straße fallen.

      Das mußte eine Cantina sein.

      Er hielt kurz davor sein Tier an und sprang aus dem Sattel.

      Enrique war sofort bei ihm. Wyatt warf ihm die Zügelleinen zu.

      »Ihr wartet draußen vor der Tür!«

      Der Galgenmann nickte.

      Wyatt trat im Schlagschatten des fahlen Mondlichts auf die Cantina zu und blickte in eines der Fenster.

      Sofort zuckte er zurück.

      Drüben in einer Grotta saßen drei Männer an einem kleinen Tisch.

      Zwei hatten ihm den Rücken zugekehrt, das Gesicht des dritten aber konnte er deutlich sehen und hatte es sofort erkannt.

      Phineas Clanton!

      Wyatt stand zwischen Fenster und Hausecke an die Wand gepreßt, und das Blut hämmerte ihm bis in die Schläfen.

      Phin! Also auch hier stieß er wieder auf diesen Mann!

      Wyatt trat etwas aus dem Schlagschatten des Hauses heraus und winkte Enrique heran.

      »Komm her, Enrique! Da drüben in der Grotta sitzen drei Männer. Sieh dir den an, der uns das Gesicht zukehrt, und sag mir, ob du ihn kennst.«

      Enrique nickte, trat lautlos an die Adobewand heran und schob sich dann langsam bis zum Fenster vor. Kaum hatte er einen Blick hineingeworfen, als er zurückzuckte.

      »Natürlich kenne ich ihn, Boß.«

      »Wer ist es?«

      Da bleckte der Bandit seine überlangen gelben Zähne und grinste. »Sie wollen mich auf die Probe stellen, Boß.«

      »Wer ist es?«

      »Wer soll es schon sein? Sie kennen ihn so gut wie ich. Und wir nennen doch keine Namen.«

      »Ich habe dich gefragt, wer er ist!«

      »Well, es ist der Boß… von der Cantina da.«

      Sollte Enrique den Desperado nicht erkannt haben? Sollte er einen anderen Mann meinen?

      Wyatt brachte ihn noch einmal ans Fenster und wies jetzt mit dem Finger auf Phin.

      »Well, Boß, er ist der Besitzer dieser Cantina.«

      Sollte das die Möglichkeit sein! Phin als Besitzer einer mexikanischen Cantina. Ausgeschlossen war es nicht. Wyatt traute dem Bruder Ikes alles zu.

      »Und die beiden, die neben ihm sitzen?«

      »Ich kenne nur einen von ihnen«, entgegnete Enrique.

      »Und wer ist das?«

      »Gil.«

      Gilbert? Da kam dem Marshal ein Gedanke. Sollte es sich bei diesem Burschen um Gilbert Morrison handeln? Den Bruder Judys, den die Banditen damals in Nogales gesucht hatten?

      Wyatt beschloß, auf den Busch zu klopfen.

      »Kennt ihr hier alle Gilbert Morrison?«

      »Ich weiß nicht, ob die anderen ihn kennen. Ich erkenne ihn jedenfalls sogar von hinten«, entgegnete Enrique.

      Der Mann, der da bei Phin Clanton am Tisch saß, war also Gilbert Morrison, der Sohn der Wäscherin aus Nogales.

      »Alles unsere Freunde?« sagte Wyatt leise, wobei er in das Gesicht Enriques sah. Er glaubte, in dessen Augen plötzlich Argwohn aufflackern zu sehen. Um jeden Verdacht zu zerstreuen, erklärte er: »Ich habe mit Phin nachher noch zu sprechen. Und mit Gil auch. Dazu brauche ich euch nicht. Erst aber muß ich noch den anderen Mann suchen.«

      Der Argwohn verflog sofort wieder aus dem Gesicht des Banditen.

      Es schien also nun mit großer Sicherheit festzustehen, daß Phineas Clanton zu den Galgenmännern gehörte! Eine Feststellung, die den Marshal zwar nicht allzusehr überraschte, aber doch sehr bedrückte. Und er hätte nicht einmal sagen können, warum. Hatte er doch schon immer angenommen, daß die Clantons zu den Galgenmännern gehörten, ja, daß sie diese anführten, denn daß Phin – wenn überhaupt – keine untergeordnete Rolle bei dieser Banditenorganisation spielen würde, war klar.

      Ebenso schlimm war die Feststellung, daß dieses Martini ein zumindest genauso gefährliches Bandennest war wie

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