Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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habe das dumpfe Gefühl, Marshal, daß wieder etwas in der Luft liegt.«

      Wyatt nickte. »Ja«, entgegnete er leise, »das Gefühl habe ich auch.«

      Sie empfanden also beide das gleiche. Es lag irgend etwas Drohendes in der Luft.

      Als Holliday sich in den Sattel gezogen hatte, deutete er auf eine Sandsteinpyramide, deren Gipfelsäule Hunderte von Feets in den azurfarbenen Himmel ragte: »Manchmal denke ich, man müßte da oben irgendwo in so einer Zinne sitzen und über das weite Land sehen. Ohne Revolver, ohne Pferd…«

      Der Marshal verstand den Gefährten. Er wußte genau, was Doc Holliday meinte: Ruhe müßte man haben, endlich einmal Ruhe. Aber in diesem Lande würde es keine Ruhe geben, solange das Gesetz nicht überall anerkannt war. Solange es Leute wie die Graugesichter gab, solange würden Männer, die Sterne trugen, gegen sie kämpfen müssen.

      Wyatt trat an das Pferd des Freundes heran und legte seine Rechte auf die schwarze Mähne des Hengstes, wobei sein Blick die Augen des Georgiers suchte.

      »Ja, Doc, Sie haben recht. Da oben müßte man hausen und sich um dieses Pack nicht mehr kümmern müssen. Aber vielleicht muß man dafür erst steinalt und weise werden. Ich weiß es nicht. Jedenfalls führt mich noch kein Weg hinauf auf solche Zinnen. Sicher, Cochise haust auch in den Bergen und ist meist allein, aber er hat doch seine Sorgen um sein Volk, um dessen Recht es noch viel schlechter bestellt ist als um das unsrige. Das Gesetz ist über die roten Männer hinweggegangen.«

      Doc Holliday nahm die halbgerauchte Zigarette aus den Lippen und schnippste sie in hohem Bogen in den Sand.

      »Well, ich habe es Ihnen früher ja schon häufiger gesagt, Wyatt: Sie haben einen prächtigen Job. Dieses Land ist so groß und so weit und so schön, und ich frage mich, ob ein Mann wie dieser Wyatt Earp nicht einen anderen Job hätte finden können.«

      In den Augenwinkeln des Missouriers stand ein heimliches Funkeln.

      »Doch, Doc, sicher hätte ich einen anderen Job finden können. Aber ich habe nun einmal diesen.«

      »Eben. – Aber wohin soll ich reiten?«

      »Sie können es sich aussuchen, entweder nach Tombstone oder zur Clanton Ranch.«

      Da flog ein winziges Lächeln um die Mundwinkel des Spielers.

      »Wohin ritten Sie am liebsten?«

      Wyatt erwiderte das Lächeln. »Es ist mir völlig einerlei.«

      »Nein«, entgegnete Holliday. »Ich möchte diesmal gern den Weg reiten, den Sie wenigstens gern nehmen möchten.«

      »Nein, nein, ich reite schon selbst zur Clanton Ranch«, entgegnete Wyatt.

      Da nahm der Gambler die Zügelleinen hoch, tippte mit der Rechten an den Hutrand und trabte aus dem Canyon davon.

      Er schlug den Weg zur Clanton Ranch ein.

      Wyatt stand noch eine Weile in der Zwillingsspur der Wagenreifen, die diesen Weg gebahnt hatten, und blickte dem Freund nach.

      Dann ging er zu seinem Falbhengst, zog sich in den Sattel und ritt nach Norden, dem fernen, düsteren Tombstone entgegen.

      *

      Am Nachmittag erreichte der Marshal die Pferdewechselstation Hucksley. Sie war nach dem Stationshalter benannt, der seit vielen Jahren hier im Dienste der Wells Fargo stand.

      Der alte Hucksley war ein bärtiger grauhaariger Mann von fast sechzig Jahren, kräftig, untersetzt, ungebeugt und mit einem hellen Falkenblick.

      Wyatt hatte ihn schon früher auf seinen Ritten hin und wieder aufgesucht und ein paar Worte mit dem kernigen Alten gewechselt.

      Da er durstig war und seine Campflasche nur noch wenige Schluck Wasser enthielt, beschloß er, ein paar Minuten Rast auf der Station zu machen. Er lenkte seinen Hengst auf den langen Querbalken zu, glitt aus dem Sattel und warf die Zügelleinen um das Holz.

      Dann nahm er den Hut ab und klopfte ihn auf dem Oberschenkel aus. Eine ganze Wolke von Staub quoll daraus hervor. Während er ihn wieder aufsetzte, schlenderte er zum Corral hinüber, der gleich an den langgestreckten Bau anschloß, und warf einen Blick auf die beiden Pferde, die die Ohren aufstellten und zu ihm herüberwitterten.

      Dann wandte er sich um und ging auf die Haustür zu. Sie stand etwas offen. Wyatt klopfte an und zog sie auf.

      Gerade hatte er einen Schritt vorwärts gemacht, als er einen Schatten von rechts her auf sich niederzucken sah.

      Ein fürchterlicher Schlag traf seinen Kopf und ließ ihn zurücktaumeln und über die steinerne Stufe hinaus ins Freie stürzen.

      Aber kaum hatte er mit dem Rücken den Boden berührt, als das schwindende Bewußtsein auch schon wiederkehrte. Er sah wie durch Nebelschleier vorn in der Tür einen Mann erscheinen, der hervortrat und mit verzerrtem Gesicht auf ihn niederstarrte.

      Oswald Shibell!

      Er hatte einen Revolver in der Hand, mit dem er offensichtlich den Schlag ausgeführt hatte.

      Jetzt stieß er die Waffe nach vorn und spannte den Hahn.

      Die Reaktion des Missouriers war katzenartig. Obgleich noch schwer benommen, schleuderte er sich zur Seite und riß in der halben Drehung den Revolver aus dem Halfter.

      Der Schuß brüllte heiser auf. Die Waffe war ihm entfallen. Er preßte die Linke auf den rechten Arm und torkelte zurück.

      Wyatt kniete jetzt am Boden, hatte den Revolver noch in der Hand und schnellte dann dem Haus entgegen, da er nicht wußte, ob nicht noch weitere Banditen in der Station steckten.

      Er merkte, daß die Ohnmacht ihn niederreißen wollte. Aber er mußte jetzt klarbleiben!

      Auch ein angeschossener Oswald Shibell war noch gefährlich.

      Wyatt, den Colt noch in der Hand, zog sich mit der Linken am Türbalken vorwärts.

      Shibell wich einen Schritt zurück in den großen Raum.

      Wyatt trat auf ihn zu, riß ihm den zweiten Revolver aus dem Halfter und schob ihn in den eigenen Waffengurt.

      »Da hinüber!« befahl er.

      Shibell gehorchte nur zögernd.

      Da half der Marshal nach, indem er ihn mit der Linken vorwärtsstieß.

      »Wo ist der Posthalter?«

      »Ich weiß es nicht.«

      »Hör zu, Shibell, ich frage dich nicht noch einmal!«

      Der Blick des Outlaws schweifte, ohne daß es ihm bewußt wurde, einem hochgeschobenen Fenster zu.

      »Los, geh voran!« gebot Wyatt.

      Jetzt wollte Shibell sich nicht von der Stelle rühren.

      Da packte Wyatt ihn mit der Linken und schob ihn vorwärts.

      Als sie das Fenster

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