Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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nahm der Spieler die Zügel hoch und wollte weiter auf das Ranchhaus zureiten.

      Rasch zuckte die Rechte des Cowboys vor und griff dem Reiter in die Zügel.

      Holliday senkte den Kopf etwas über die rechte Schulter. In seinen Augen stand ein gefährliches Blitzen.

      Aber der Cowboy nahm es nicht wahr.

      »Ich habe es nicht gern, Cowboy, wenn man mir in die Zügel fällt.«

      Da stieß der Mann eine bellende Lache aus: »Hahaha! Kann ich mir denken, Dandy. Wer hätte das schon gern.«

      Und dann in völlig verändertem scharfem, schnarrendem Ton: »Steig ab!«

      Hollidays Stimme war völlig ruhig und gelassen, als er jetzt antwortete:

      »Lassen Sie den Zügel los!«

      Da stieß der Cowboy die Linke vor, um das Bein des Spielers zu packen. Doc Holliday war jedoch auf den Trick gefaßt, der ihn aus dem Sattel werfen sollte. Sein Fuß fuhr zurück, zuckte mit der Spitze hoch und traf das linke Handgelenk des Cowboys.

      Der stieß einen Schrei aus und ließ die Zügelleinen los.

      Doc Holliday nahm den Rappen herum und ließ ihn hinten ausschlagen.

      Der Cowboy wich mit einem Fluch zurück: »He, Dreckskerl! Das büßt du mir! Brest, Jim, Ferry, Kid!« brüllte er.

      Drüben aus dem Scheunenhaus kamen drei Männer, deren Anblick selbst eine so nervenlose Natur, wie Doc Holliday sie besaß, mit Abscheu erfüllen mußte. Es waren wilde, ungebärdige Kerle, staubig, ungepflegt, mit harten, unrasierten, wüsten Gesichtern mit dem typisch schleppenden Gang der Tramps.

      Doc Holliday hatte inzwischen das langgestreckte Wohnhaus der Clantons erreicht, glitt aus dem Sattel und warf die Zügelleinen um den Querholm.

      Er ging um das Pferd herum und hielt auf die Treppe zu. Zwei der fünf hölzernen Stufen hatte er schon hinter sich, als plötzlich ein Schuß aufbrüllte und seinen rechten Stiefelabsatz aufriß.

      Ganz langsam wandte sich der Georgier um.

      Einer der drei zweifelhaften Kuhtreiber hatte geschossen. Noch hatte er den rauchenden Colt in der Hand. Es war ein großer, drahtiger Mann mit flachsblondem Haar und blassem Gesicht, aus dem ein dunkles Augenpaar hervorstach, das viel zu nahe der Nasenwurzel saß.

      Auch dieses Gesicht hatte der Gambler noch nie gesehen.

      Die beiden Männer, die hinter ihm standen, waren Doc Holliday ebenfalls unbekannt.

      Der Georgier stand mit leicht gespreizten Beinen auf der Treppenstufe, hatte den Kopf etwas gesenkt und blickte unterm Hutrand hervor in die Augen des flachsblonden Cowboys: »Findest du es nicht ziemlich gefährlich, Junge, so mit Blei in der Gegend herumzuwerfen?«

      Die vorher spaltengen Augen des Cowboys wurden plötzlich groß und verdutzt: »Das war der Absatz, Stadtfrack! Immerhin, auf elf Yard nicht schlecht, findest du nicht auch?«

      »Nein, Cowboy, das kann ich nicht finden. Ich finde nur, daß es sich in bleihaltiger Luft für jeden schlecht leben läßt!«

      »Bleihaltiger Luft?« Der Cowboy sah sich nach den anderen um. »Habt ihr das gehört, Boys?«

      »Ja, Kid«, rief ein untersetzter, vierschrötiger Mensch mit rotem Haar, der links hinter ihm stand. Und der andere, der ein paar Schritte rechts neben Kid stand, sagte mit rostiger Stimme:

      »So was darf niemand zu Kid Hawkins sagen!«

      Kid Hawkins, der Flachsblonde, richtete sich zu voller Größe auf und stieß den Revolver plötzlich vor. Eins, zwei, drei Schüsse spritzten vor Doc Holliday in die Treppenstufe und rissen daumengroße Stücke aus der Holzfaserung.

      Der Georgier hatte keine Miene verzogen.

      »Na, Stadtfrack? Wie findest du das?« fragte Kid.

      »Ich stelle fest, Kid, daß du dich offenbar in bleihaltiger Luft wohl fühlst.«

      Der Cowboy war nicht unbeeindruckt von der Ruhe, die der Stadtfrack gezeigt hatte. Nicht mit einer Wimper hatte er bei den Schüssen gezuckt. Und auch jetzt stand er wie die Ruhe persönlich auf der Treppe.

      Die vier Cowboys starrten ihn aus kalten, harten Augen an.

      »Schieß ihm den Deckel vom Kopf«, kläffte der Rothaarige.

      »Vorsicht«, mahnte der Spieler ruhig. »Der Hut ist ziemlich teuer gewesen.«

      Die Kuhtreiber brachen in brüllendes Gelächter aus.

      Und als Kid den Revolver heben wollte, geschah etwas, das die vier Cowboys noch nicht erlebt hatten. Die beiden elfenbeinbeschlagenen fünfundvierziger Revolver flogen aus den Halftern des Fremden und brüllten auf, ehe Kid auch nur zum Schuß kommen konnte. In hartem Stakkato peitschten die Schüsse in den Hof – und jeder der drei Cowboys hatte ein Loch im Hut.

      Aber sie wußten es noch nicht.

      Nur den Luftdruck hatten sie gespürt.

      Wie versteinert standen sie da.

      Da griff Kid mit der Linken nach seiner Kopfbedeckung, nahm sie ab und sah das Loch, drehte den Hut und sah hinten den Ausschuß. Verblüfft sah er sich nach dem Rothaarigen um.

      »Was sagst du dazu, Brest?«

      Die Verwunderung wich aus dem dummen Gesicht des Rothaarigen, und er lachte blöde: »Haha, ganz guter Schuß. Einer hat jedenfalls getroffen. Zwei sind danebengegangen. Immerhin, nicht ungefährlich, der Bursche.«

      »Zwei sind danebengegangen?« fauchte Hawkins. »Nimm deinen Deckel ab, Mensch.«

      »Was?« Da riß auch Brest seinen Hut vom Kopf, hielt ihn weit von sich ab und starrte verblüfft auf das schwarze Loch vorn in der Krone.

      Instinktiv nahm auch der Bursche mit der rostigen Stimme seine Kopfbedeckung vom Schädel und stierte entgeistert auf das Loch.

      »Ist denn das die Möglichkeit«, krächzte er. »Drei Schüsse und drei Löcher.«

      Kid schob den Unterkiefer vor und warf den Kopf hoch:

      »He, das war ein prächtiger Sonntagsschuß, Stranger.«

      Doc Holliday hatte inzwischen unbemerkt die drei Kugeln nachgeladen.

      »Ja, Kid, du hast recht.«

      Der Flachsblonde legte den Kopf auf die Seite. »Gelingt dir das öfter?«

      »Zuweilen.«

      »Angeber!« brüllte da der riesige Bursche vorn vom Eingang her.

      Kid Hawkins wich langsam Schritt um Schritt zurück, bis er wenigstens zwölf Yard von dem Fremden entfernt war. Der rothaarige Brest und der junge Jimmy Parker blieben neben ihrem Kumpan stehen.

      »Ich finde, Kid, du solltest ihn von dieser Krankheit heilen.«

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