Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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ihr, wie groß die noch vor ein paar Minuten war?«

      »He, wer hat denn die abgesägt?« fragte Cole verblüfft.

      Der Flachsblonde deutete mit dem Daumen über die linke Schulter.

      »Der da.«

      Da wirbelten die beiden Flanagans herum und zeigten schon mit dieser Bewegung, daß sie gefährlicher als die vier anderen zusammen waren. Geduckt, wie Raubkatzen vorm Beutesprung, standen sie jetzt da und stierten den Fremden an.

      »Wer ist das?« zischte Mike.

      Doc Holliday hatte kein Interesse an einer Schießerei mit den Banditen. Und wenn er jetzt seinen Namen genannt hätte, so mußte er damit rechnen, daß die Flanagans Rache für ihre in Tombstone festgesetzten Brüder Ed und Hal nehmen wollten. Was die beiden besonders gefährlich machte, war ihre Bedenkenlosigkeit. Was an den vier Cowboys, die hinter ihnen standen, noch plump war, war bei ihnen zu blitzschnellem, rücksichtslosem Handeln konzentriert.

      »Ihr habt absolut nichts davon, wenn ihr meinen Namen wißt, Gents. Ich will mit Ike Clanton sprechen.«

      Da trat Mike zwei Schritte vor und tippte sich mit dem Mittelfinger seiner Linken an die Brust.

      »Du wirst mit mir sprechen!«

      Da kam Bewegung in die Gestalt des Spielers. Er verließ die Treppe, und Mike wich behende drei Schritte zurück.

      Aber der Georgier ging nur zu seinem Pferd, machte ohne Hast die Zügelleinen los und wollte sich in den Sattel ziehen.

      In dem Augenblick, als er mit der Linken nach dem Sattelholm griff, stießen die beiden Flanagans zu gleicher Zeit ihre Hände nach den Revolvern in den rechten Halftern. Sie hatten beide das gleiche vor: einen Schuß durch den Halfterboden.

      Mit der Schnelligkeit eines schwarzen Pumas flog der Georgier herum. In seinen Fäusten blinkten die großen, vernickelten Frontier-Revolver. Und als er jetzt sprach, hatte seine Stimme auf einmal einen fremden, scharfen, klirrenden Ton angenommen, der den Banditen bis in die Nerven drang: »Ihr müßt beide noch eine Menge lernen, bis ihr es mit einem Mann wie Larry Custom aufnehmen könnt.«

      Immer noch hatten die Twins ihre Hände an den Revolverkolben.

      »Nehmt die Hände von den Waffen.«

      So eindringlich, so dämonisch war der Ton dieser Stimme, daß die beiden Desperados die Hände tatsächlich von den Knäufen ihrer Colts gleiten ließen.

      Mit blitzschnellen Handsaltos ließ der Gambler seine Sixguns in die Halfter zurückfliegen.

      Ohne Hast und ohne sich umzudrehen, zog er sich in den Sattel und nahm die Zügelleinen auf.

      Da wurde oben die Fliegentür am Haus aufgestoßen, und Ikes Mutter trat auf den Vorbau.

      »Was ist denn hier los?« rief sie aufgeregt. »Warum seid ihr nicht an der Arbeit, ihr Tagediebe! Wofür bezahlt Ike euch? Bestimmt nicht dafür, daß ihr hier auf dem Hof herumknallt…« Jäh brach ihre Stimme ab.

      Ihr Blick war auf den Georgier gefallen.

      »Doc Holliday!« entfuhr es ihr.

      Der Schock, der die Männer auf dem Hof traf, hätte nicht größer sein können. Fassungslos starrten sie auf den Mann, der sie minutenlang mit seinen Revolvern und dann auch mit seiner Stimme in Bann geschlagen hatte.

      Es war Mike Flanagan, der einen Schritt zur Seite sprang und bellte: »Doc Holliday? Hell and devils! Das kann doch nicht wahr sein!«

      Der Gambler tippte an den Hutrand und fragte die Frau, ohne sie voll anzusehen, da er die Männer im Hof nicht aus den Augen lassen konnte: »Ike ist wohl nicht zu Hause, Madam?«

      »Nein.«

      »Thanks.« Er nahm die Zügelleinen auf.

      Da kam die Frau bis ans Vorbaugelände.

      »Mr. Holliday, was ist geschehen?«

      »Nichts von Bedeutung, Madam«, antwortete der Georgier, setzte seinen Rappen in Bewegung und ritt langsam aus dem Hof.

      Die beiden Flanagans starrten auf seinen Rücken. Ihre Augen waren schmal wie Schießscharten geworden.

      Doc Holliday fühlte diese Blicke. Aber er ritt ungerührt auf die Kakteenfelder zu, in denen bereits die blaugrauen Schatten der Arizona-Nacht nisteten.

      *

      Von Süden her trabten zwei Reiter auf staubbedeckten Pferden an den Miner Camps vorbei auf die Stadt zu.

      Wyatt Earp und sein Gefangener Oswald Shibell.

      Sie erreichten die Mainstreet nur wenige Augenblicke, nachdem Luke Short das Office verlassen hatte, um nach den entsprungenen Gefangenen zu suchen.

      Der Marshal stieg vorm Office aus dem Sattel, wartete, bis Shibell abgestiegen war, packte den Outlaw am Arm und führte ihn auf den Vorbau.

      Die Tür des Bureaus war verschlossen.

      Wyatt brachte den Gefangenen durch den Hof und fand die Hintertür unverschlossen.

      Er sah Licht in einer der beiden Schlafkammern und fand den Verwundeten auf Virgils Pritsche. Er kannte den Mann nicht, sah aber den Stern auf seiner Jacke.

      Hump Donegan war immer noch ohne Bewußtsein.

      Wyatt beugte sich über den Körper des Verwundeten und drehte den Stern so zur Seite, daß das Licht der Kerosinlampe darauffiel.

      Morgan Earp – deutlich sah er die Eingravierung.

      Dieser Mann war also Luke Shorts Gehilfe.

      Was war hier geschehen?

      Wyatt hob die Augen und heftete seinen Blick auf das Gesicht des Raubranchers.

      »Was ist passiert, Shibell?«

      Der hatte den Kopf gesenkt und starrte auf seine staubigen Stiefelspitzen.

      »Ich habe Sie gefragt, was hier passiert ist!«

      Da sprangen die Lippen des weit über fünfzig Jahre alten Verbrechers auseinander: »Ich habe nichts dazu zu sagen.«

      »Dieser Mann war der Gehilfe des Sheriffs?«

      Shibell nickte.

      Wyatt packte die Lampe mit der Linken und schob Shibell vor sich her hinaus ins Office, griff nach dem Schlüsselbund und öffnete die Tür zum Zellengang.

      Die Gittertüren standen alle offen.

      Nach seinem Zusammenstoß mit Shibell war es ihm sofort klar gewesen, daß auch die anderen Gefangenen nicht mehr im Tombstoner Jail sitzen würden.

      Was war mit Luke Short? Shibell war vor der vordersten Gittertür stehengeblieben. Er schien etwas von den Gedanken des Marshals erraten zu haben.

      »Der

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