Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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es hastig an sich.

      Was der Dieb damit bezweckte, war dem Missourier absolut unklar.

      Drüben wurde eine Stalltür zugeschlagen, und gleich darauf waren die Schritte des Drivers wieder zu hören.

      Die Plane fiel zu und wurde verzurrt.

      »Los, wir schieben den Karren in die Scheune.«

      Sam zog und der andere schob. Der nicht sehr schwere Wagen rollte über einen Hofplatz in die Scheune. Dann blieb er mit einem Ruck stehen, wieder klirrten vorne die Deichselketten. Die Schritte der Männer entfernten sich, und ein schweres Scheunentor fiel donnernd zu.

      Um den Mann auf dem Wagen

      herschte Stille. Jedenfalls für eine Weile, denn dann war oben auf der Tenne das widerliche Fiepen von Mäusen zu hören, die den Scheunenbau in großer Zahl bevölkerten.

      Verzweifelt überlegte Wyatt, wie er sich aus dieser Lage befreien könnte.

      Wo befand er sich hier? Diese Frage beschäftigte ihn stark. Aber natürlich war der Gedanke an die Flucht vorherrschend.

      Schon unterwegs während der Fahrt hatte er mehrfach versucht, sich von den Fesseln zu befreien, hatte aber sehr bald feststellen müssen, daß es nicht leicht war, die Stricke zu lockern. Ja, es schien sogar unmöglich zu sein. Aber jetzt, da der Wagen stand, sah das anders aus. Er lag ruhig und konnte sich viel mehr auf diese Tätigkeit konzentrieren. Nach und nach gelang es ihm tatsächlich, einen der Stricke soweit zu lockern, daß wenigstens der scharfe Schmerz in der Haut und im Handgelenk etwas nachließ. Das war immerhin schon ein Vorteil, denn mit so stark schmerzenden Handgelenken waren die Befreiungsversuche eine fürchterliche Qual. Jetzt aber, da er etwas Luft in der Fesselung hatte, konnte er versuchen, weiterhin die Knoten zusammenzuziehen, was ja eine Ausweitung der Schlingen bedeutete.

      Aber nach einer halben Stunde mußte er sich zu seinem Schrecken eingestehen, daß es so nicht ging. Zu tief hatten sich die Riemen in seine Haut gegraben!

      Er überlegte, ob es nicht vielleicht möglich wäre, sich von dem Wagen herunterzulassen.

      Er zog die Füße an und schob sich mit den Absätzen vorwärts. Das war sehr schwer, da er nicht nur an Händen und Füßen, sondern auch an den Beinen gebunden war, was ihm ein Anziehen der Füße sehr erschwerte. Dennoch gelang es ihm nach geraumer Zeit, sich bis an das vordere Ende des Wagens zu bringen. Er hatte nicht die Absicht, hinten unter der Plane hindurchzurutschen und aus einer Höhe von wenigstens anderthalb Yard mit dem schmerzenden Kopf voran auf einen möglicherweise sehr harten Boden aufzuschlagen.

      Er wollte vorn aus dem Wagen kommen, um über die Deichsel leichter auf den Boden zu gelangen. Es fragte sich, ob der Kutschbock durchgehende Rückenteile hatte oder aber unten frei war und ihm ein Durchrutschen bis zum Stiefelbrett ermöglichte, das er mit den Füßen abheben konnte, wenn er es unter dem Sitz hindurch erreichte.

      Es gab so sehr viele Wagentypen, daß er nicht sicher war, sein unbequemes Gefängnis so verlassen zu können.

      Zunächst hatte er Glück. Der Sitz hatte keine durchgehende Rückenlehne, und er konnte sich unter ihm hinweg gegen das Stiefelbrett schieben. Dieses Brett ließ sich auch hochdrücken, so daß er mit den Füßen schon über der Deichsel hing. Aber dann tastete er vergebens nach dem Holm, der dort nach vorn weisen mußte.

      War die Deichsel etwa weggenommen worden? Und plötzlich fand er sie. Sie stand hoch. Der Driver hatte sie hochgeschoben, weil in der Scheune nicht genug Platz für eine ausgefahrene Deichsel war.

      Er hatte also den ganzen Weg unter dem Kutschbock hindurch vergebens gemacht, denn von hier oben war es genauso tief zum Boden wie hinten vom Wagen.

      Langsam, unendlich langsam schob er sich über die Deichselhalterung hinunter, krampfte sich hinten mit den Händen unter den Eisenbügeln des Stiefelbrettes fest und schwebte dann sekundenlang blind über dem Boden.

      Er hatte keine Wahl: Er mußte sich loslassen, versuchte sich im Fall herumzuwerfen, damit er wenigstens seitlich auf den Boden kam.

      Es war sehr viel tiefer, als er angenommen hatte.

      Hart schlug er auf festgestampften Lehmboden auf.

      Er lag wie leblos am Boden. Rasender Schmerz brannte in seinem Kopf. Dann raffte er alle Lebenskraft zusammen und bewegte sich wie eine Schlange vom Wagen weg in die für ihn unbekannte Umgebung.

      Nur nicht hier liegenbleiben, wo man ihn sofort sehen konnte, wenn das Scheunentor geöffnet wurde! Er entschloß sich, sich weiter mit den Füßen vorwärtszuzerren. Natürlich hätte er auch versuchen können, sich rückwärts fortzubewegen, dann wäre er aber immer in Gefahr gewesen, mit dem Kopf gegen irgend etwas zu stoßen, das ihn gefährlich verletzen konnte. Mit den Füßen voran, die Hacken in den Boden gestemmt und mit dem Körper unter großen Anstrengungen sich vorwärtsbewegend, schob er sich Inch für Inch von dem Wagen weg.

      Da stieß er plötzlich mit den Füßen gegen etwas Weiches. Er drehte sich auf die Seite, schob sich weiter vorwärts, bis er mit den Händen den Gegenstand ertasten konnte.

      Es war ein mit Korn gefüllter Sack.

      Weitere Säcke standen daneben.

      Und plötzlich entdeckte der Marshal mit seinen Händen eine Lücke in den Säcken, in die er sich hineinschieben konnte.

      Als er glaubte, tief genug zwischen den Säcken zu sein, um nicht gleich vom Tor aus gesehen zu werden, begann er mit den Versuchen, die Binde vom Gesicht zu schieben. Das war eine fast aussichtslose Mühe, denn die Banditen hatten ihm mehrere Tücher um das Gesicht gebunden und sie so geschickt verknotet, daß es ohne Hilfe der Hände einfach unmöglich zu sein schien, sich ihrer zu entledigen. Dennoch war es das wichtigste für ihn, die Augen freizubekommen. Jetzt wurde ihm mit bedrückender Deutlichkeit klar, daß es nichts Wichtigeres gab, als sehen zu können! Er richtete sich mit sehr viel Mühe halb auf und versuchte die Tücher von seinem Kopf zu streifen. Das aber war besonders schwer, da ihm der Schädel von dem Hieb entsetzlich schmerzte.

      Aber er mußte die Binden von den Augen bekommen, denn es war fatal und gefährlich zugleich, blind in einem unbekannten Scheunenbau herumzukriechen. Er befand sich ja ständig in Gefahr, in irgendein Werkzeug zu rennen, beispielsweise in eine Forke oder eine Hacke oder, was noch bedeutend schlimmer war, in die Messer einer Häckselmühle.

      Die Stirn schob er an einen der Säcke, drückte den Kopf immer wieder hoch und sank schweißgebadet vor Anstrengung und Schmerz zurück. Aber er gab nicht auf. Und endlich, nach einer ganzen Ewigkeit, rutschte die vorderste Binde über die Nase zum Mund.

      Jetzt konnte er durch das zweite Tuch schon etwas erkennen. Links oben in der Scheune mußte eine Fensterluke sein, die Licht in den Raum fallen ließ.

      Wyatt schob die Stirn immer wieder gegen den Getreidesack und versuchte auch dieses Tuch von seinem Gesicht herunterzubekommen. Aber das gelang ihm nicht.

      Rasender Schmerz lähmte seine weiteren Anstrengungen. Er legte sich zurück auf den Boden und sog tief die Luft in die Lungen ein.

      Der Marshal gab sich keinen Illusionen hin. Die Situation, in der er sich da befand, war höllisch. Er mußte auf dem schnellsten Wege, koste es was es wolle, hier herauskommen.

      Es zeigte sich aber, daß der Wille allein nicht ausreichte. Der von Schmerz fast gelähmte Körper versagte dem eisenharten Mann

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