Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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gekommen war, selbst einen neuen Angriff auf den Marshal zu riskieren. Jetzt aber, als er sich auf sein Messer stürzen wollte, sah er schon wieder den blinkenden Revolverlauf des Missouriers auf sich gerichtet.

      »Der Boß hat recht«, entfuhr es ihm. »Sie sind wirklich nur mit Hinterlist zu überwinden!«

      Diese Worte bereute der Mann sofort, denn durch sie hatte er sich endgültig verraten. Es wäre ja nicht ausgeschlossen gewesen, daß er durch irgendwelche Erpressermethoden gezwungen worden war, an den ›Arbeiten‹ der Galgenmänner mitzuwirken. Aber ein Mann, den man gezwungen hatte, so zu handeln, sprach von einem Bandenführer nicht als – Boß.

      Between sah es zu spät ein.

      Er stieß einen Fluch durch die Zähne und ballte die Fäuste.

      »Was wollen Sie, Earp?« keuchte er. »Weshalb sind Sie hierher zurückgekommen? Hier kann Sie niemand brauchen. Hier in Tombstone entsteht etwas Neues, Großes.«

      »Das merke ich. Und wie Sie sehen, interessiere ich mich bereits dafür.«

      »Weshalb versuchen Sie wieder, sich gegen eine Entwicklung zu stemmen, die Sie nicht aufhalten können?«

      »Entwicklung nennen Sie das? Ich nenne es eine Bande von Verbrechern, Mr. Between, deren Mitglied Sie geworden sind. Sie, der ehrbare Inhaber der Bank of Tombstone.«

      »Sie können ja nicht wissen, was mich gezwungen hat, dieser Vereinigung beizutreten.«

      »So. Vereinigung nennen Sie es jetzt?«

      Während er diese Worte sprach, hatte der Missourier plötzlich einen sonderbaren Gedanken: Hatte Ike Clanton früher nicht die Angewohnheit gehabt, immer wenigstens zwei Leute auf eine Arbeit anzusetzen? Das bedeutete also in diesem Fall zwei Männer für das Ausheben des Galgenlochs, zwei Männer für die Errichtung des Galgens, und schließlich zwei Männer, die die Aufgabe hatten, dem Menschen, dem der Galgen bestimmt war, das Lebenslicht auszublasen.

      Wyatt hatte für die letzte Tätigkeit aber nur einen Mann entdecken können, diesen Hal.

      Und es blieb die große Frage, ob denn Ike Clanton überhaupt etwas mit den Galgenmännern zu tun hatte.

      In diesem Augenblick traf ein fürchterlicher Schlag den Schädel des Marshals und streckte ihn nieder. Im Sturz drehte er sich um seine eigene Achse und sah noch im Unterbewußtsein die breite Gestalt eines Mannes hinter sich. Und im Unterbewußtsein noch riß er den Colt aus dem Halfter, und ein brüllender Schuß fauchte los, der jedoch nur die linke Stirnkante des Banditen streifte.

      Wyatt lag am Boden, sah und hörte nichts mehr.

      Der Desperado, der ihn von hinten niedergeschlagen hatte, torkelte benommen gegen die Mauer und preßte beide Hände an den Schädel. Das Gewehr, mit dessen Kolben er den Marshal von hinten niedergeschlagen hatte, war ihm entglitten.

      »Der ist erledigt«, keuchte er hechelnd.

      Between stand steif vor Schreck da.

      »Batko, weißt du, wen du da erschlagen hast?«

      »Das ist mir einerlei!« krächzte der Bandit.

      »Es ist Wyatt Earp!«

      Der Desperado warf den Kopf hoch.

      »Bist du verrückt!« Er stieß sich von der Wand ab und stand dann taumelnd vor dem am Boden liegenden Mann.

      Pilgram und Hal Somers knieten am Boden, sie waren gerade wieder zu sich gekommen und starrten auf den reglosen Körper, der da vor ihnen lag.

      Einen Moment herrschte bleierne Stille zwischen den vier Outlaws.

      Dann brüllte der Halbindianer die drei anderen an:

      »Was wollt ihr denn? Weshalb starrt ihr mich so an? Hätte ich es vielleicht nicht tun sollen?«

      »Halt den Mund!« keuchte der Bankier und kniete neben dem Marshal nieder. »Allmächtiger. Jetzt geht in Tombstone die Hölle los. Doc Holliday wird jeden von uns finden und töten. Und Luke Short wird die ganze Stadt aus den Angeln heben!«

      »Ruhe!« blecherte Hal Somers. »Wir schaffen ihn weg!«

      »Wohin?« zischte der Mestize.

      Somers sah sich um. »Da drüben – auf den Karren!«

      Pilgram stieß einen Fluch aus.

      »Der gehört Epsom. Ausgeschlossen!«

      Somers baute sich drohend vor dem Sattler auf.

      »Es ist mir einerlei, wem er gehört, verstehst du! Der Tote muß hier verschwinden. Niemand braucht zu erfahren, was hier geschehen ist. Wir haben den Marshal nicht ausgelöscht.«

      »Und überhaupt«, fauchte der Mestize, »was wollt ihr denn. Wenn ich nicht zufällig Betweens Stimme gehört hätte, wäre ich gar nicht auf den Gedanken gekommen, mich hier heranzuschleichen. Was hat Between hier zu reden, dachte ich. Reden ist doch strengstens verboten! Nur darum kam ich her. Lautlos, wie ich es gewohnt bin. Äh, der Schuft hätte mich fast mit sich in die Hölle genommen…«

      Er betastete die tiefe Schramme an seinem Kopf und preßte sein Halstuch dagegen.

      »Vorwärts, auf den Karren mit ihm!« Hal Somers packte den Marshal unter den Achseln, die anderen faßten seine Beine, dann schleppten sie ihn hinüber zu dem Karren des Händlers Epsom, zurrten die Plane zu und schoben den Wagen die Gasse hinunter, wo Between rasch einen der beiden Sicherheitsposten als Kutscher auf den Bock des Wagens setzte.

      Hal und Batko kehrten zurück zum Courthouse.

      Da standen sie und starrten mit finsteren Gesichtern zu dem Galgen hinüber. Beide verspürten plötzlich ein seltsam mulmiges Gefühl in der Magengegend.

      Sprechen durften sie nicht. Und dennoch zischte der Mestize…

      »Der Teufel soll mich holen, aber das läuft schief!«

      »Du sollst still sein!«

      Sie gingen vorwärts auf das Haus zu, waren jetzt vor dem Zaun direkt unter dem Galgen und blickten zu einem der unteren Fenster hinüber, hinter dem das Schlafgemach Joseph Norman Gordons lag, des Richters, den Wyatt Earp nach Tombstone gerufen hatte.

      *

      Luke Short hatte den Steuereinnehmer von Tucson, dem er gefolgt war, aus den Augen verloren. Dafür aber hatte er einige Meilen vor der Stadt einen Mann eingeholt, der mit einem schweren Planwagen westwärts zog.

      »Hat Sie ein Reiter überholt?«

      »Ja, er sprach sogar mit mir. Es war Jim Elliot aus Tucson. Ich kenne ihn von früher her, als er noch Cowboy im San Pedro Valley war.«

      »Und?«

      »Was und?« meinte der Mann. Dann im Jammerton fortfahrend: »Ich bin auf dem Wege nach Mescal. Der Teufel soll die staubige Strecke holen. Da muß ich schon immer vor den Hühnern auf sein, denn wenn erst die Sonne kommt, ist es aus.«

      »Ist er weitergeritten?«

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