Globetrotter-Spirit: Reisen als Lebensschule. Группа авторов

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beim Einkaufen – fragen würde, wohin der ganze Müll später geht, hätten wir weltweit viel weniger Abfallprobleme. Denn auch bei uns in Europa ist es mit dem Verbrennen des Abfalls in modernsten, Energie produzierenden Müllverbrennungsanlagen nicht vorbei. Es bleiben tonnenweise giftige Stoffe und Schlacke zurück, die in Sonderdeponien gelagert werden müssen. Zurück zu deiner Frage: Auf den Inseln in Thailand wird der Abfall meist sortiert, aufs Festland gebracht und dort, wo möglich, recycelt. Zum Beispiel werden aus Tausenden von angeschwemmten Flip-Flops neue Flip-Flops gemacht. In Indonesien werden Plastikabfälle zum Teil zu Taschen oder Souvenirs verarbeitet. In gewissen Teilen Südostasiens landet leider viel Abfall auch auf der Mülldeponie. Mit verschiedenen Recyclingprojekten versuchen wir, dies zu ändern.

       «Trash Hero» ist in letzter Zeit stark gewachsen. Wie geht es weiter?

      So wie bis jetzt können wir nicht weitermachen. Wir müssen die ganze Organisation noch stärker professionalisieren. Ein Problem sind die finanziellen Mittel. Ich arbeite seit dreieinhalb Jahren ehrenamtlich – Vollzeit. Ich lebe von meinen Ersparnissen. Wir haben viele Stiftungen und Leute angefragt und hoffen nun auf Unterstützung. Im Moment verwenden wir die Spenden zum Beispiel für T-Shirts, die jugendliche Teilnehmer eines Clean-ups erhalten, für die Wasserflaschen und für die Bildungsprogramme der Kinder. Und es braucht bei dieser Entwicklung nun auch einige fest angestellte Personen, die «Trash Hero» weiterbringen können. Wir wollen uns in den einzelnen Ländern als Non-Profit-Organisation registrieren lassen, damit sie dort ihre eigenen Länderkoordinatoren anstellen können.

       Damit seid ihr wie viele andere Organisationen, die als kleine Freiwilligenprojekte angefangen haben, an der Schwelle zu professionellen Strukturen angekommen.

      Diese Schritte müssen gut vorbereitet und kommuniziert werden. Wir haben das mit den Leuten an der Basis diskutiert, denn sie müssen es verstehen und mittragen. Wir haben aufgezeigt, dass wir ohne einige bezahlte Vollzeitstellen nicht weiter wachsen können und sich die Organisation nicht entwickeln kann. Ganz wichtig ist uns, dass die Richtlinien eingehalten und die Aktionen von der Basis initiiert und organisiert werden.

       Gibt es Pläne, die Aktivitäten auf weitere Kontinente auszudehnen?

      Wir müssen das gar nicht planen, die Leute kommen von selbst auf uns zu. Dank der starken globalen Vernetzung gibt es Anfragen aus vielen afrikanischen Ländern, aus Südamerika und Australien. Wir sind auch Partner des World Cleanup Day, der am 15. September 2018 stattfinden wird. Erklärtes Ziel dieses Tages ist es, dass 5 Prozent der Weltbevölkerung hinausgehen und den Planeten aufräumen. Die Idee dafür stammt aus Estland. Dort haben 2008 an einer lokalen Aktion 50000 Menschen teilgenommen, das sind 4 Prozent der Bevölkerung. Der Präsident forderte seine Landsleute damals am Fernsehen auf: «Geht hinaus und räumt das Land auf!» Später haben andere Länder die Idee übernommen. Rekordhalter mit 14 Prozent der Bevölkerung ist Slowenien.

       Das tönt sehr hoffnungsvoll. Hast du nicht trotzdem das Gefühl, dass angesichts der - riesigen Abfallberge, der wachsenden Weltbevölkerung und der Konsum- und Wegwerfgesellschaft die ganze Mühe für die Katz ist?

      Natürlich könnte man resignieren. Mein Kollege von «Trash Hero» Myanmar hat es treffend ausgedrückt: «Wir können Tausende von Clean-ups machen, tonnenweise Abfall einsammeln und bewirken damit kaum etwas, wenn nicht wir selbst uns verändern.» Dazu können wir mit unserer Arbeit einen wichtigen Teil beitragen. Ich spüre, dass das Bewusstsein in der Bevölkerung stark am Wachsen ist. So gibt es zum Beispiel immer mehr «Zero-Waste-Läden», wo man ganz ohne Verpackungsmaterial einkaufen kann. Aber klar: Es gilt, die globale Verschmutzung zu stoppen, und da braucht es noch viel wirkungsvollere Massnahmen – von der Politik, der Wirtschaft, der Industrie und jedem einzelnen Menschen.

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       «TRASH HERO»:

      «Trash Hero» lanciert nachhaltige, lokal verankerte Abfallsammelprojekte und schafft Bewusstsein für eine Reduzierung des zukünftigen Müllaufkommens. Dies wird erreicht durch:

      –das Sammeln von Müll: Ob es nur ein Zigarettenstummel auf der Strasse oder 20000 Kilo Müll an Inselstränden sind – Taten sprechen mehr als tausend Worte. Ein paar gemeinsam verbrachte Stunden bei Müllsammelaktionen können Menschen die Folgen von achtlosem Umgang mit Abfall vor Augen führen;

      –das Aufzeigen globaler Zusammenhänge durch Vermittlung von Hintergrundinformationen;

      –das Zusammenbringen der lokalen Bevölkerung für Abfallsammelaktionen, für das fachgerechte Entsorgen des Mülls und zur Förderung der Abfallreduzierung;

      –das Motivieren von Menschen, in ihrem Alltag eigene «Trash Hero»-Aktionen auf die Beine zu stellen.

      «TRASH HERO» in Zahlen – Aktivitäten bis Sommer 2017:

      9 Länder, 42 aktive Gruppen, 47183 freiwillige Helfer (davon 9790 Kinder unter 16 Jahren), 1865 Clean-ups, 345 Tonnen Abfall gesammelt, 33000 Edelstahl-Trinkflaschen verkauft.

       [email protected]

       www.trashhero.org

       www.facebook.com/trashheroworld

      image Globetrotter-Magazin 71, Herbst 2004

       Clemens Kuby, kann das Reisen auch ein Heilmittel sein?

      Clemens Kuby (57), Buchautor und Dokumentarfilmer aus München, gelang mit Kinofilmen wie Das alte Ladakh oder Living Buddha das Kunststück, buddhistische Lebenskultur und das Prinzip der Wiedergeburt einer breiten Öffentlichkeit auf einzigartige Weise zu vermitteln. Sein neues Buch und der Film schliessen an diesen Erfolg an. Und führen gleichzeitig weiter: Unterwegs in die nächste Dimension.

       Das Gespräch führte Daniel B. Peterlunger

       Unterwegs in die nächste Dimension, Reise zu Heilern und Schamanen, so der Buch- und Filmtitel – worum geht es?

      Es geht tatsächlich um eine andere Dimension, nämlich um die geistige Aktivität beim Heilen. Viele denken, weil wir einen materiellen Körper besitzen, müsste die Wirkung einer Heilmassnahme durch eine materielle Intervention erfolgen. Sie stellen sich den Körper als eine Art Labor vor, das nur auf chemische Eingaben reagiert. Auch Mediziner sprechen immer von solchen Modellen. Daher ist unser Bewusstsein darauf getrimmt, dass nur Materielles wirken könne, also Chemie, Bestrahlungen und Operationen. Wer aufgeklärter ist, weiss, dass es die Naturheilkunde gibt, die zwar auch materiell agiert, dass es aber zudem die Homöopathie gibt – und damit wirds feinstofflicher. Bei sehr hohen homöopathischen Potenzierungen ist physisch kein Wirkstoff mehr vorhanden. Trotzdem hat es den Charakter der materiellen Intervention: Ich erhalte ein Glas Wasser, trinke es und habe das Erlebnis, etwas für mich getan zu haben. Beim Geistigen Heilen gibt es dieses Glas Wasser nicht mehr. Es gibt höchstens noch ein Placebo, das man zusammen mit der Aussage erhält, es habe schon vielen Menschen geholfen. Und damit kann man das Gehirn motivieren, neue Synapsen zu bilden, die Heilprozesse auslösen.

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