Frauenwahlrecht. Группа авторов

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Generalversammlung den Kampf um das Frauenstimmrecht in sein Programm aufgenommen. Er verstand folglich die sich um das Stimmrecht bemühenden diversen Frauenstimmrechtsvereine als seine Aktionen für das Frauenwahlrecht – umso mehr als der DVerbandFS ja auch sofort Mitglied im BDF geworden war. Umgekehrt verstanden sich die Frauenstimmrechtsvereine als Mitglieder einer allgemeinen Frauenbewegung. Der BDF als Dachorganisation sah unter diesen Voraussetzungen überhaupt keine Veranlassung, sich zusätzlich noch mit dem Thema zu beschäftigen, es wurde ja bereits von der eigenen Frauenbewegung bearbeitet. Helene Lange ging 1902 sogar so weit zu sagen: »Herrscht doch über die einschlägigen Fragen – der Vereins- und Versammlungsfreiheit, wie das Stimmrecht – keinerlei Meinungsverschiedenheit innerhalb der deutschen Frauenbewegung.«42 Und auch noch 1910 formulierte sie in einem internen Schreiben an die ADF-Landesvorsitzenden: »Ferner ist in Betracht zu ziehen, daß die Gegensätze innerhalb der Frauenbewegung, da sie im Wesentlichen nur Gegensätze der Taktik sind, nicht so entscheidend sind, um eine eigentliche Parteibildung notwendig zu machen.«43

      Eine selbstverständliche Übernahme?

      Wenn aber – wie oben dargestellt – die Quellen darauf hinweisen, dass die Frauenstimmrechtsbewegung als Teil der Frauenbewegung verstanden werden muss, und zwar als Teil, an dem sich viele Richtungen und Strömungen beteiligten, warum ist dann in der Forschungsliteratur der 1970er bis 1990er Jahre (und teilweise auch heute noch) die angeblich herausragende Rolle der »Radikalen« so betont worden? An dieser Stelle scheint es sinnvoll zu sein, sich einige der Einschätzungen der Forschung noch einmal anzusehen und zu versuchen, deren Herangehensweise zu rekonstruieren.

      Es können an dieser Stelle nur erste Hinweise und Überlegungen erfolgen. Doch schon jetzt lässt sich erahnen, dass die Geschichte des Kampfes um das Frauenwahlrecht und der Beitrag der Frauenbewegung daran auf der Basis einer Re-Lektüre zentraler Quellen neu erzählt werden müsse. Dies wär auch dringend geboten, denn bisher ist der Kampf der deutschen Frauenbewegung um die Demokratie in Deutschland zu wenig in den historischen Standardwerken bedacht worden. Die Frauenbewegung als politische Kraft, als soziale Bewegung, die auf dem Weg zur Politisierung und Demokratisierung der deutschen Gesellschaft eine wichtige Rolle spielte, in dem sie die Auswirkungen der unhinterfragten Geschlechterdifferenz auf Politik und Gesellschaft thematisierte, könnte so wieder sichtbar werden.

      1Ute

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