Reise Know-How Wohnmobil-Handbuch. Rainer Höh
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> Soll das Wohnmobil auch im Alltag genutzt werden oder ist ein PKW als Zweitwagen erforderlich? Als alleiniges Fahrzeug sind ausgebaute Kleinbusse und Pick-ups sowie eventuell noch kleinere Alkovenmodelle geeignet.
> Wo können Sie das Wohnmobil zu Hause abstellen und im Winter unterstellen?
> Welcher Art von Reisen soll es überwiegend dienen? Wie lange und in welche Regionen wollen Sie reisen? Danach richten sich u. a. Größe, Zuladung, Heizung/Klima, Isolierung und Ausstattung des Fahrzeugs.
> Wollen Sie überwiegend frei stehen oder auf Campingplätzen (Vorräte an Gas, Strom und Wasser)?
> Wie viel Komfort soll sein? – Jeden Abend Betten bauen oder Festbetten? Separate Dusche oder nur ein Waschbecken?
> Sind Sie ein standorttreuer Strandurlauber (Schwerpunkt Wohnkomfort) oder bevorzugen Sie eher Rundreisen (Schwerpunkt Fahrkomfort)?
> Welches Zubehör soll mitgenommen werden und welche Vorrichtungen sind dafür erforderlich? – Fahrräder, Motorroller, Kleinwagen? Surfbrett, Kanu, Jacht etc.?
Die ausführliche Tabelle auf der rechten Seite kann Ihnen dabei behilflich sein, das passende Wohnmobil für Ihre bevorzugte Art der Urlaubsreise zu finden.
Kaufen oder mieten?
Auch diese Frage lässt sich in den allermeisten Fällen klar und einfach beantworten:
Wer noch wenig oder gar keine Erfahrung hat, sollte unbedingt erst ein Wohnmobil mieten!
Selbst wenn man noch so wild entschlossen sein sollte, sich ein eigenes Wohnmobil anzuschaffen, so ist es dennoch ratsam, zunächst einige Erfahrungen mit gemieteten Fahrzeugen zu sammeln. Es gibt einfach zu viele Fragen und Unwägbarkeiten, die sich nur durch praktisches Ausprobieren wirklich klären lassen – und das Risiko eines Fehlkaufs mit hohen Verlusten ist einfach zu groß!
Ausnahme: Wer für wenige Tausend Euro einen gebrauchten Kleinbus kauft und mit einfachen Mitteln für wenig Geld ausstattet, der fährt damit natürlich günstiger, als wenn er vorher ein Wohnmobil mietet und dafür fast so viel bezahlt wie für seinen anspruchslosen Ausbau.
Hat man bereits Erfahrung, weiß man sicher, dass man für den Wohnmobil-Urlaub geschaffen ist, und hat man herausgefunden, welche Art von Wohnmobil den eigenen Vorstellungen entspricht, dann hängt die Entscheidung über Kauf oder Miete in erster Linie davon ab, ob rein rechnerische oder mehr emotionale Argumente schwerer wiegen und wie häufig und lange man es nutzen wird. Soll das Wohnmobil nur 3–4 Wochen im Jahr seinen praktischen Zweck erfüllen und möglichst kostengünstig sein oder wird das „Nomadenleben“ zu Passion? Im ersten Fall wird man eher mieten, da sich ein eigenes Wohnmobil rechnerisch dann kaum lohnt.
Im zweiten Fall wird man sich eher für einen Kauf entscheiden, denn der „mobile Zweitwohnsitz“ soll individuell ausgestaltet werden und möglichst jederzeit startklar zur Verfügung stehen. Eine wichtige Rolle spielt auch die Frage, ob man an die Hauptsaison gebunden ist, denn in der Nebensaison kann die Miete für ein Wohnmobil um 50–60 % niedriger sein.
Nüchtern gerechnet kostet ein neu gekauftes Wohnmobil inkl. Wertverlust, Wartung, Zinsen etc. im Durchschnitt etwa 5000 € pro Jahr. Für den gleichen Preis kann man ein entsprechendes Fahrzeug etwa zwei Monate lang mieten!
Fazit: Je öfter und länger Sie das Wohnmobil nutzen und je mehr Sie auf die Hauptsaison angewiesen sind, desto eher rechnet sich ein Kauf. Je weniger Urlaub Sie haben und je mehr Sie die Nebensaison nutzen können, desto vorteilhafter wird die Miete. Aber was spricht sonst für Kauf oder Miete?
Vorteile des Mietens
> In den meisten Fällen deutlich günstiger.
> Kein Risiko eines teuren Fehlkaufs.
> Wohnmobilreisen in Übersee sind einfacher möglich.
> Man kann beliebig zwischen Wohnmobil- und Hotel-Urlaub wechseln.
> Man kann stets das für die jeweilige Reise optimale Fahrzeug mieten.
> Kein Aufwand mit Stellplatz, Wartung, An-/Abmelden, Winter etc.
Vorteile des Kaufs
> Man kann das Fahrzeug individuell ausgestalten und nachrüsten.
> Man kann jederzeit startklar sein und auch die Wochenenden nutzen.
> Man kann ohne Vorplanung spontan verreisen.
> Man kennt das Fahrzeug, ist mit Abmessungen und Fahrverhalten vertraut und kann kleine Probleme unterwegs leichter selbst beheben.
> Mit Kindern reist man im eigenen Fahrzeug entspannter, da eventuelle Verschmutzungen und Beschädigungen nicht unbedingt gereinigt bzw. behoben werden müssen.
Tipps für das Mieten eines Wohnmobils
Wo mieten?
Privatvermieter bieten ihre Wohnmobile oft über Internetportale an und sind deutlich billiger als gewerbliche Vermieter, haben aber meist ältere Fahrzeuge mit höherem Pannenrisiko und können nur selten ein Ersatzfahrzeug bieten.
Vermietringe sind Unternehmen, die Fahrzeuge privater Anbieter im Auftrag vermieten. Folglich haben auch sie oft ältere Modelle, können aber im Schadensfall meist ein Ersatzfahrzeug stellen. Gewerbliche Vermieter haben die höheren Preise, aber dafür einen modernen und gepflegten Fahrzeugpark, der kaum älter als zwei Jahre ist. Bei Pannen werden Ersatzfahrzeuge gestellt. Größere Unternehmen haben ein ganzes Netz von Stationen, sodass man dort mieten kann, wo man reisen möchte, und z. B. per Bahn anreist oder das Fahrzeug an einer Station abholt und an einer anderen zurückgibt. Tipp „Schnuppertour“: Wer noch keine Erfahrung hat, sollte vor der ersten großen Reise wenigstens einmal vorher ein Wohnmobil für eine Kurzreise im Nahbereich mieten, um erste Erfahrungen zu sammeln.
Mietkosten
Das Spektrum der Mietpreise reicht von etwa vierzig bis zu mehreren Hundert Euro pro Tag und ist stark saisonabhängig. Außerhalb der Hauptsaison sind die Preise oft um 50–60 % günstiger. Für einen ausgebauten Kleinbus oder ein kleineres Alkoven-Modell zahlt man je nach Saison etwa 60–120 € und für einen luxuriöseren Integrierten etwa 120–200 €. Hinzu kommen oft Extrakosten für Versicherung und gefahrene Kilometer, 80–150 € für die Grundausstattung (Campinggas etc.) und Endreinigung oder Aufschläge für Sonderausstattungen (z. B. Fahrradhalter, Campingmöbel).
Was bei Mietmobilen zu beachten ist
> Vergleichen Sie verschiedene Anbieter und fragen Sie nach Sondertarifen (z. B. Wochenende, Vor-/Nachsaison, Langzeitmiete).