Reise Know-How Wohnmobil-Handbuch. Rainer Höh
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Ein Neufahrzeug zu kaufen kann sich vor allem für zwei Personengruppen als sinnvoll erweisen:
> Für ältere und erfahrene Wohnmobilisten, die genau wissen, was sie wollen, die genügend Geld und viel Zeit haben, um das Fahrzeug intensiv zu nutzen.
> Für Selbstständige, die das Fahrzeug beruflich nutzen und daher sowohl die Vorsteuer (19 % USt.) vom Finanzamt erstattet bekommen, als auch den Wertverlust abschreiben können.
Ein Neufahrzeug hat die klaren Vorteile, dass man zum einen genau das Fahrzeug, genau die Einrichtung (Möbeldekor, Polsterbezüge etc.) und genau die Sonderausstattung bekommt, die man haben möchte. Zum anderen hat man die Garantie, dass man stets das neueste Modell nach dem aktuellsten Stand der Technik erhält, denn die Entwicklung geht auch im Wohnmobilbau ständig weiter und macht immer wieder beträchtliche Fortschritte.
Tipps für den Wohnmobil-Kauf
> Überlegen Sie vorher gründlich, was für einen Typ, welche Größe und welche Ausstattung Sie brauchen – und lassen Sie sich nicht vom Händler davon abbringen.
> Wenn Sie sich auf ein bestimmtes Modell festlegen, fällt es leichter, die Preise zu vergleichen.
> Eine günstige Zeit für den Kauf ist der Herbst, wenn die Vermieter und auch Privatbesitzer ihre Gebrauchten verkaufen wollen, während das Kaufinteresse erst im Frühjahr richtig erwacht.
> Bei Neufahrzeugen ist ein Rabatt auf den Listenpreis von ca. 10 % möglich, auf Messen bis 12 %; im Winter sind die Rabatte am höchsten.
> Ist der Hersteller nicht mehr bereit, auf ein Neufahrzeug weitere Preisnachlässe zu gewähren, so ist manchmal doch noch eine Vergünstigung in Form einer Zusatzausstattung (z. B. Markise, Dachreling oder Ähnliches) drin.
> Jede Sonderausstattung und auch alle zugesicherten Merkmale (beispielsweise die Nutzlast) müssen im Kaufvertrag stehen!
> Fahrzeuge kleiner Firmen sind oft günstiger zu bekommen – aber dann später auch ungünstiger wieder zu verkaufen.
> Modelle großer Hersteller sind ausgereifter, zuverlässiger und eher teurer, haben aber auch einen höheren Wiederverkaufswert.
> Selbstausbauten sind oft sehr günstig zu bekommen – aber achten Sie besonders streng auf die Qualität und Funktionalität des Ausbaus!
> Exoten verursachen gewiss einiges Aufsehen, aber auch beträchtliche Kosten im Unterhalt (z. B. Spritverbrauch, Reparaturen, Ersatzteile) und Probleme beim Wiederverkauf!
> Benziner sind selten und sehr wenig gefragt. Sollten Sie unbedingt einen haben wollen, können Sie ihn sehr günstig erwerben – aber kaum wieder verkaufen!
> Auch Informationen über Vorbesitzer und die bisherigen Reisen können sehr aufschlussreich sein. Ältere Besitzer z. B. gehen meist sorgsamer mit ihrem Fahrzeug um und Langstrecken sind für den Dieselmotor schonender.
> Messepreise beziehen sich auf Rabatte, die bei Kaufabschluss auf einer Messe gewährt werden, aber nicht zwangsläufig auf Ausstellungsfahrzeuge, für die höhere Rabatte möglich sind.
> Vor jeder Reisesaison sind gebrauchte Wohnmobile besonders begehrt. Wer einen Gebrauchten günstiger erwerben will, sucht nach Ende der Saison.
> Gute und hilfreiche Tipps zum Kauf gebrauchter Wohnmobile bietet z. B. Promobil auf seiner Website www.promobil.de/kaufberatung/gebrauchte-wohnmobile-was-beachten-checkliste-kauf
Welche Arten von Wohnmobilen gibt es?
Während es auf die bisherigen Fragen recht einfache und klare Antworten gab, gerät man mit der Frage nach dem am besten geeigneten Wohnmobil auf ein sehr weites Feld. Das Spektrum der Anforderungen ist enorm: vom Strandurlaub zur Nordlandreise oder Wüstenexpedition, vom Kompaktmobil, das auch für den Alltag geeignet ist, bis zum riesigen Luxusliner, vom vielseitig einsetzbaren Modell bis zum Spezialmobil und vom preisgünstigen Familienfahrzeug bis zum geländegängigen Action-Mobil. Ebenso vielfältig und unübersichtlich ist das Angebot an Typen und Modellen, an Basisfahrzeugen und Aufbauten, an Ausstattung und Zubehör etc.
An der Basis des Entscheidungsbaumes steht die Frage nach der erforderlichen Größe des Fahrzeugs, von der wiederum abhängig ist, ob das Fahrzeug auch im Alltag genutzt werden kann und ob seine Vorzüge mehr im Bereich der ersten oder zweiten Worthälfte liegen: mehr Wohnkomfort oder mehr Mobilität.
Es gibt grundsätzlich zwei Kategorien: Kompaktfahrzeuge mit einer Länge von bis zu 5,50 m und mit dem Schwerpunkt auf Mobilität, die nicht unbedingt ein Zweitfahrzeug erfordern, sowie Fahrzeuge mit Wohnaufbau, bei denen sich die Priorität mit zunehmender Länge immer mehr von der Mobilität auf den Wohnkomfort verschiebt und die für den Alltag ein Zweitfahrzeug erforderlich machen. Beide Kategorien untergliedern sich in eine Reihe weiterer Typen mit spezifischen Vor- und Nachteilen.
Wenn Sie ein Fahrzeug suchen, das in erster Linie Mobilität bietet, vielseitig einsetzbar ist und auch im Alltag genutzt werden kann, so kommen ausgebaute Kleinbusse (Kastenwagen), auch „Freizeitmobile“ genannt, oder Pritschenwagen (Pick-ups) mit abnehmbarer Wohnkabine in Frage. Je nach Modell bieten sie Platz für 2 bis 4 Personen. Die kleineren dieser Fahrzeuge sind nicht länger als 5 m, passen in jede Parklücke und fahren sich praktisch wie ein PKW. Dafür haben sie keinen separaten Waschraum, knappe Stauräume und begrenztere Vorräte an Gas und Wasser. Stehhöhe, also ein Hochdach oder Aufstelldach, sollte auch bei dieser Kategorie Voraussetzung sein.
Aufstell- oder Hubdach
Bei Fahrzeugen mit dieser Option kann im Wohnbereich, oder zumindest in einem Teil davon, das Dach nach oben aufgestellt werden, sodass man zum Kochen, Anziehen etc. aufrecht stehen kann. Fahrzeuge mit Aufstelldach sind daher nicht höher als 2 m und passen in jede Garage, jedes Parkhaus und jede Waschanlage. Außerdem kann man damit die Querstangen unterfahren, die Reisemobile von vielen Parkplätzen aussperren. Allerdings bestehen die Seitenwände des Aufstelldachs aus dünnem Stoff und bieten kaum Wärmedämmung.
Alkoven
Abgeleitet vom arabischen Wort für „Schlafnische“ bezeichnet dieser Begriff treffend die Schlafkoje über dem Fahrerhaus, die meist auch nach vorn übersteht und