Fear Street 56 - Die Wette. R.L. Stine

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Fear Street 56 - Die Wette - R.L. Stine Fear Street

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ist ein fieser Hund“, erwiderte Dennis wütend. „Ein gemeiner Mistkerl.“ Seine grünen Augen schauten mir direkt ins Gesicht. Es schien, als würde er mich zum allerersten Mal wahrnehmen.

      „Ich könnte ihn echt umbringen“, wiederholte Dennis leise. Dann wandte er sich von mir ab und fummelte an seinem Kombinationsschloss herum. „Und weißt du wie?“

      „Wie denn?“, fragte ich neugierig.

      „Ich weiß auch nicht“, meinte Dennis mit düsterer Miene.

      „Hm, lass mich mal überlegen“, sagte ich und dachte fieberhaft nach. „Du könntest ihm seinen kleinen Kassettenrekorder ans Ohr kleben und ihn zwingen, sich alle Unterrichtsstunden anzuhören, die er gegeben hat. Das würde ihn zu Tode langweilen.“ Ich kicherte.

      Doch das brachte Dennis nicht zum Lächeln. „Nicht schmerzhaft genug“, knurrte er und zog an der Tür seines Spinds, doch sie klemmte. Er stöhnte frustriert und fing wieder damit an, wütend am Schloss herumzudrehen.

      Plötzlich hielt er inne und wandte sich zu mir. „Ich würde ihn gern in den Aktenkoffer stopfen, den er immer dabei hat“, sagte er. „Und den Koffer dann abschließen und in den Müll werfen.“

      „Er ist zu groß“, gab ich zu bedenken. „Er würde nicht reinpassen.“

      „Ich würde ihn vorher zusammenfalten“, erwiderte Dennis. „Es würde mir echt Spaß machen, ihn zusammenzufalten.“

      „Igitt!“ Angeekelt verzog ich das Gesicht. „Du bist ja krank.“

      „Nein, bloß stinksauer“, seufzte Dennis. „Er wird mein Leben ruinieren. Wirklich!“

      „Na ja, vielleicht solltest du ihn einfach erschießen“, scherzte ich.

      „Das macht nicht halb so viel Spaß, wie ihn zuerst zusammenzufalten.“ Dennis lächelte nicht. Ich starrte ihn an und versuchte herauszufinden, wie ernst er das meinte.

      Schließlich wusste ich, dass er nicht wirklich ernsthaft daran denken konnte, Mr Northwood umzubringen.

      „Du könntest ihn auch erst zusammenfalten und dann erschießen“, schlug ich vor.

      Seine Augen fingen an zu strahlen.

      „Ich glaube, Dennis mag mich“, dachte ich. „Er sieht mich ständig so seltsam an.“

      „Ich könnte ihn zusammenfalten, erschießen und dann ertränken!“, rief er.

      „Du könntest ihn zusammenfalten, erschießen, ertränken und dann aufknüpfen!“, fügte ich hinzu. Das Spiel fing an, mir Spaß zu machen.

      Jetzt lachte Dennis.

      „Hey, ich hab ihn zum Lachen gebracht!“, jubelte ich innerlich.

      Doch meine Hochstimmung verschwand schlagartig, als ich Mr Northwood erblickte, der im Türrahmen des Klassenzimmers stand und zu uns herüberstarrte.

      „Oh Gott!“, dachte ich und spürte, wie mir das Herz bis zum Hals schlug.

      Wie lange hatte er dort schon gestanden?

      Hatte er etwa alles gehört?

      Kapitel 4

      Böse funkelte Mr Northwood uns an.

      Ich stieß einen erstickten Schrei aus. Ich war sicher, dass er unsere Unterhaltung gehört hatte. Mein Gesicht wurde ganz heiß. Ich wusste, dass ich knallrot anlief.

      Doch dann wandte Mr Northwood sich schweigend um und ging in die entgegengesetzte Richtung davon.

      Wie betäubt blieb ich stehen und sah zu, wie sein Kopf und seine Schultern auf und ab wippten, während er sich mit langen Schritten entfernte. Ich hielt den Atem an, bis er außer Sichtweite war.

      „Ich muss nett zu ihm sein“, flüsterte ich Dennis zu. „Er wohnt direkt neben mir. In der Fear Street.“

      Dennis sah mich mit offenem Mund an. „Was? Du wohnst direkt neben Northwood?“

      Ich nickte. „Kannst du es glauben? Ich sehe ihn ständig. Er hängt dauernd in seinem Garten herum, sogar im Winter. Es ist ... es ist, als hätte man einen Spitzel aus der Schule als Nachbarn. Ich habe immer das Gefühl, von ihm beobachtet zu werden. Klar weiß ich, dass das nicht sein kann. Aber trotzdem ...“

      Ich merkte, dass ich ins Schwafeln geriet. Wahrscheinlich war ich einfach zu erleichtert darüber, dass Mr Northwood unsere teuflischen Pläne, wie wir ihn um die Ecke bringen könnten, nicht gehört hatte.

      Und außerdem fühlte es sich gut an, sich Dennis anzuvertrauen.

      Normalerweise bin ich Jungs gegenüber eher schüchtern. Aber plötzlich hatte ich das Gefühl, offen mit Dennis reden zu können. Es war, als hätten wir dieselbe Wellenlänge.

      „Northwoods Nachbarin. Seltsam“, murmelte Dennis, während er den Reißverschluss seiner graubraunen Schuljacke hochzog. „Echt seltsam.“ Krachend schlug er die Tür seines Spinds zu und schulterte seinen Rucksack.

      „Es ist schon seltsam genug, in der Fear Street zu wohnen“, murmelte ich.

      Er kicherte. „Glaubst du diese Geschichten etwa? Die Gerüchte über Gespenster und unheimliche Gestalten, die sich in der Fear Street herumtreiben sollen?“

      „Mr Northwood ist die unheimlichste Gestalt, die ich jemals dort gesehen habe!“, witzelte ich.

      Wir lachten beide.

      Jetzt gingen wir nebeneinander auf den Ausgang zu, der zum Parkplatz führte. Ein paarmal berührten sich sogar unsere Schultern.

      Es war ein kribbelndes Gefühl für mich. Sehr aufregend.

      „Dennis ist echt ein Supertyp“, dachte ich. „Er sieht so gut aus mit dem schwarzen Haar über der breiten Stirn und den funkelnden grünen Augen.“

      Ich muss zugeben, dass es toll war, mit einem der beliebtesten Jungs den Flur der Schule entlangzugehen. Plötzlich wünschte ich mir, dass der Gang nicht leer wäre. Es wäre mir viel lieber gewesen, wenn alle mitgekriegt hätten, dass Dennis und ich zusammen die Schule verließen.

      Wir traten aus dem Gebäude hinaus in den düsteren grauen Nachmittag. Die Luft war feucht und schwer.

      Dennis betrachtete die tief hängenden Wolken. „Sieht nach Schnee aus. Ich bin froh, dass der Coach das Training für heute abgesagt hat.“ Er steuerte den Parkplatz an, und ich folgte ihm.

      „Vielleicht trinkt er noch eine Cola mit mir“, dachte ich hoffnungsvoll.

      Vor meinen träumerischen Augen tauchte folgendes Bild auf: Dennis und ich sitzen uns in einem Café in einer Nische gegenüber, halten Händchen und schauen uns tief in die Augen.

      Was für ein Wunschbild!

      Ich holte tief Luft und nahm all meinen Mut zusammen, um ihn zu fragen, ob er noch Lust auf eine Cola hätte. „Äh

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