Mainfranken Reiseführer Michael Müller Verlag. Hans-Peter Siebenhaar
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♦ Di-So 10-17 Uhr, Mo geschlossen. Eintritt 5 €, erm. 4 €, unter 15 J. frei, Familie 8 € bzw. 4 €. Domführungen siehe oben. Domplatz 5, Eingang links neben dem Eingang zum Dom. Tel. 0951-5022502, www.dioezesanmuseum-bamberg.de.
Alte Hofhaltung
Die schöne Pfort hält, was sie verspricht
Der Komplex am Domplatz, in dem heute das Historische Museum untergebracht ist, steht an der Stelle der einstigen königlichen Pfalz, die bei der Gründung des Bistums (1007) in den Besitz des Bischofs überging. Die meisten Gebäude, die man heute sieht, stammen aus dem 15. und 16. Jh. Die Front zum Domplatz wird vom Kanzleibau (1568) bestimmt. Den schönsten Teil der Alten Hofhaltung, den Innenhof, betritt man durch die Schöne Pforte, die ein Relief mit Maria, flankiert von Kaiser Heinrich II. und Kunigunde, schmückt. Der Innenhof wird durch hohe spätgotische Fachwerkgebäude (häufig auch als deutsche Renaissance bezeichnet) mit malerischen Galerien bestimmt, die in der zweiten Hälfte des 15. Jh. entstanden. Im Sommer dient das Ensemble als Kulisse für die Freilichtinszenierungen der Calderón-Festspiele. Gegen Ende des 16. Jh. hatte die Alte Hofhaltung als Fürstensitz ausgedient. Beamte und Diener zogen ein, Stallungen und Wirtschaftsräume entstanden.
Historisches Museum
Das stimmungsvolle Museum ist im Renaissancebau der Alten Hofhaltung (am Eingang links) und in weiteren Gebäuden um den Hof untergebracht. Auf etwa 4000 m² Ausstellungsfläche - ausgehend vom neuen Anbau - sind in der früheren Bischofs- und Kaiserpfalz Exponate von der vorgeschichtlichen Zeit bis ins 20. Jh. zu sehen. Zur Sammlung gehören Skulpturen aus 1000 Jahren (z. B. die „Bamberger Götzen“) sowie Gemälde vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Hinzu kommen handwerkliches Gerät, wissenschaftliche Instrumente und Uhren aus dem 16.-19. Jh., Baugeschichtliches wie etwa das Modell der Bamberger Kettenbrücke aus dem 19. Jh., die als Vorbild für die Brooklyn Bridge in New York gilt, und die Dauerausstellung „Im Fluss der Geschichte - Bambergs Lebensader Regnitz“. Der alte Marstall wurde saniert und beherbergt heute wechselnde Ausstellungen sowie alljährlich die weihnachtliche Krippenausstellung. Im zweiten Obergeschoss befindet sich seit 2015 die Dauerausstellung „Jüdisches in Bamberg“. Wertvolle Tafelgemälde des Barock schmücken als Leihgaben die Staatsgalerie der Neuen Residenz.
♦ Mitte April bis Ende Okt. Di-So 10-17 Uhr (im Winter nur zu Sonderausstellungen). Eintritt 7 €, erm. 6 €, Schüler 1 €. Domplatz 7, Tel. 0951-871140 (Kasse), www.museum.bamberg.de. Auskunft zur Alten Hofhaltung und Residenz: Schloss- und Gartenverwaltung Bamberg, Domplatz 8, Tel. 0951-519390.
Neue Residenz mit Staatsgalerie
Mit dem Bau des fürstbischöflichen Barockpalastes wurde 1695 begonnen. Auftraggeber war Lothar Franz von Schönborn, der Fürstbischof von Bamberg und Kurfürst von Mainz, der als großer Barockbauherr in die Geschichte einging, obwohl das Domkapitel ein Bauverbot erlassen hatte, um Geld zu sparen. Doch 1697 hob der Papst das Verbot auf, und Schönborns Architekt Johann Leonhard Dientzenhofer bekam den Auftrag für die Neue Residenz. Schon 1704 war alles in Rekordzeit fix und fertig. Bis heute blieb der prächtige Barockbau unverändert. Noch großzügigere Planungen, u. a. von Balthasar Neumann, zu deren Verwirklichung ein Teil der Alten Hofhaltung hätte abgerissen werden müssen, wurden aus Geldmangel verworfen. Ein Teil des riesigen Palasts kann im Rahmen einer 45-minütigen Führung besichtigt werden: viel Stuck, fränkische und französische Möbel, Porzellan und Fayencen aus China und Holland - an nichts wurde in den fürstbischöflichen Wohn- und Repräsentationsräumen gespart.
Höhepunkt der Führung ist der Kaisersaal mit seiner plastischen Deckenbemalung (1707-09, Zentralperspektive von der Mitte des Raumes). Durch seine Fresken versuchte Hofmaler Melchior Steidl, den niedrigen Raum höher wirken zu lassen. Die Säle wurden mit aus Wien importierten Fayenceöfen beheizt; die Befeuerung erfolgte durch separate Bedienstetengänge. In den Räumen lebte König Otto I. von Griechenland bis zu seinem Tod 1867 mit seiner Gemahlin Amalie, nachdem der Wittelsbacher fünf Jahre zuvor aus Hellas vertrieben worden war.
Staatsgalerie: Die Galerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlung mit Schwerpunkt Spätgotik und Barock ist im 1. Stock des Gebsattelhauses (westlicher Flügel) untergebracht. Zu sehen sind zahlreiche Bilder berühmter Künstler aus der Dürerzeit, zum Beispiel Michael Wolgemut, Hans Baldung Grien oder Hans Wolf. Wichtigstes Exponat ist die Lucretia von Lukas Cranach d. Ä. Ein Flügel der Neuen Residenz wird auch von der Bayerischen Staatsbibliothek genutzt (→ Museen).
♦ Tägl. 9-18 Uhr (Okt.-März 10-16 Uhr). Eintritt 4,50 €, erm. 3,50 €. Domplatz 8. Führungen durch die Prunkräume etwa alle 20 Min. An der Kasse auch Infos und Tickets zu Dombergführungen, die die Neue Residenz, die Alte Hofhaltung und den Dom umfassen (4 €, erm. 3 €; Kombiticket in Verbindung mit Schloss Seehof 7 €, erm. 5,50 €). Tel. 0951-519390, www.schloesser.bayern.de.
Nicht immer ist der Rosengarten der Residenz so menschenleer
Rosengarten
Die von der Residenz eingerahmte Terrasse, voll vom Duft tausender Rosenbüsche, bietet einen malerischen Blick zum Michelsberg und über die Stadt. Um den Springbrunnen sind Rosenbeete mit Rokokofigürchen (antike Götter und Jahreszeiten) von Ferdinand Tietz symmetrisch angeordnet - es sind allerdings nur Kopien, die Originale werden im Historischen Museum aufbewahrt. Der pittoreske Pavillon wurde als Teehaus mit chinesischem Rokokodach erbaut und dient heute tagsüber als Café (nur im Sommer).
♦ Kammermusik-Serenaden: Für die abendlichen Konzerte von Juli bis September (20 Uhr) kann man sich keinen schöneren Rahmen vorstellen. Tickets ab 23 € (bis 10 J. frei) Domplatz 8. www.rosengarten-serenaden.com.
Katakomben