Fürstenkrone Box 14 – Adelsroman. Marisa Frank

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Fürstenkrone Box 14 – Adelsroman - Marisa Frank Fürstenkrone Box

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habe er eigentlich gehofft, von ihr mehr zu erfahren.

      Sie erfuhr, dass der junge Graf mit Hubertus’ Eltern, besonders aber mit dessen Vater, in freundschaftlichem Kontakt stehe. Seit seinem letzten Besuch wisse Markus, dass sein Kusin Deutschland verlassen habe.

      Er habe nicht weiter nach dem Aufenthaltsort gefragt, denn die Erwähnung des ältesten Sohnes löste bei Hubertus’ Mutter immer einen Tränenstrom, bei seinem Vater hingegen Zorn aus.

      Markus legte seine Hand ganz leicht auf die Dianas und bat: »Und nun müssen Sie mir alles berichten, Diana. Ich darf Sie doch mit Ihrem Vornamen ansprechen?«

      Diana nickte Zustimmung, und während sie auf das klare Wasser des Flusses blickte, begann sie zu sprechen.

      Von ihrer ersten Begegnung mit Hubertus, von ihrer zweiten Flucht, von ihrer Verlobung mit Fürst Friedrich von Großborn und von ihrem und Hubertus’ Kind.

      Es tat so gut, einmal alles von der Seele zu sprechen. Diana fühlte, dass sie innerlich ein wenig freier wurde, dass ihre Angst, die sie seit dem erschreckenden nächtlichen Erlebnis umklammert gehalten hatte, sich löste.

      Markus von Homberg hörte ihr zu, ohne sie ein einziges Mal zu unterbrechen.

      »Ja, Prinzessin, das alles ist schlimm«, sagte er ganz leise, als Diana schwieg.

      »Sie wollten mich mit dem Vornamen ansprechen«, bat Diana.

      »Ja.« Er lächelte wieder auf seine strahlende Weise. Aber auch Mitleid und Mitempfinden waren nun in seinem Lächeln zu erkennen.

      »Erst einmal ist wichtig, dass Sie wissen, wo Sie wohnen«, fuhr er nach kurzem Überlegen fort. »Ich könnte Frau von Wolfshagen bitten, Ihnen eines der leerstehenden Zimmer der Villa zu überlassen. Ihr Mann ist Diplomat, und da seine Frau das tropische Klima nicht vertragen hat, ist sie nach Deutschland zurückgekehrt. Sie langweilt sich ein wenig und hat gern junge Menschen um sich. Außerdem hat Frau von Wolfshagen ausgezeichnete Verbindungen zu diplomatischen Kreisen. Sicherlich würde es ihr leichtfallen, Ihnen Möglichkeiten zu verschaffen, als Dolmetscherin Geld zu verdienen.«

      »Das alles hört sich so wundervoll, so unglaublich schön an«, sagte Diana.

      »Kommen Sie! Ich glaube, es gilt, erst einmal an das Nächstliegendste zu denken. Und das ist, dass Sie eine warme Mahlzeit zu sich nehmen müssen.«

      Während sie eine heiße Suppe und ein riesiges Schinkenbrot verspeiste, erzählte Diana dem jungen Grafen von den Ereignissen der vergangenen Nacht.

      Markus von Homberg legte seine hohe Stirn in Falten.

      »Ausweise müssen Sie natürlich haben. Ich werde bei der Polizei Anzeige erstatten.«

      »Bitte nicht«, bat Diana impulsiv.

      »Aber weshalb nicht? Sie haben sich zum Kampf entschlossen. Und das ist gut so. Aber zum Kampf gehört auch, seine Rechte zu wahren. Also?«

      »Ja.«

      »Und ich werde Hubertus’ Freunde und Verwandte aufsuchen oder ihnen schreiben. Und wenn es nicht mit dem Teufel zugeht, werden wir bald erfahren, wo er sich aufhält. Übrigens, Hubertus ist ein viel zu kluger Mensch, um wirkliche Dummheiten zu begehen. Im Gegenteil, er wusste immer ganz genau, was er wollte und wo seine Stärken lagen. Wenn Hubertus sich entschlossen hat, Schriftsteller zu werden, so wird er es auch erreichen. Ich glaube an ihn, so wie Sie an ihn glauben.«

      Tränen schimmerten in Dianas dunklen Augen. Zärtlich und ein wenig scheu strich Markus von Homberg über ihre Wange.

      *

      Sechs Wochen hindurch hatte Diana in der Villa der Freifrau von Wolfshagen gelebt.

      Während dieser Zeit hatte der junge Graf Markus von Homberg bei allen Freunden und Verwandten nachgefragt, ob sie nicht Hubertus’ Aufenthaltsort wüssten.

      Hubertus schien wie vom Erdboden verschwunden.

      Dianas Hoffnung, den geliebten Mann zu finden, schmolz zu einem Nichts zusammen. Verzweiflung ergriff immer stärker von ihr Besitz.

      Sechs Wochen nach ihrem Einzug teilte ihr die sonst sehr liebenswürdige Freifrau von Wolfhagen mit, dass sie einen Brief von ihrem Mann erhalten habe, in dem er sie bat, die junge Prinzessin nicht länger in seinem Haus wohnen zu lassen.

      Ganz offensichtlich befürchtete der Diplomat, der sehr ehrgeizig war und noch hoffte, eine Botschafterstelle zu bekommen, durch Diana Schwierigkeiten.

      Die Freifrau bat das Mädchen unter Tränen um Verständnis, dass sie der Bitte ihres Mannes nachkommen müsse und war sehr erleichtert, als sie merkte, dass Diana alles sehr gefasst und gleichmütig aufnahm.

      Ob die Prinzessin denn wisse, wo sie jetzt wohnen könne, wollte sie wissen.

      Ja, Diana hatte jemanden getroffen, der sie sicherlich aufnehmen werde.

      Die Freifrau gab ihr noch zwei Empfehlungen mit, die es ihr erleichtern würden, als Dolmetscherin bei Kongressen auszuhelfen.

      Graf Markus von Homberg fuhr Diana in seinem Wagen zu der jungen Studentin, die sie damals in der Münchner Universität kennengelernt hatte und mit der sie inzwischen herzliche Freundschaft verband.

      Auch Markus war erleichtert, dass Diana bei dieser Studentin wohnen konnte.

      Obwohl er Diana freundschaftliche Gefühle entgegenbrachte, hatte er doch keine Zeit, sich häufig um sie zu kümmern. Durch sein Studium war er sehr eingespannt, und außerdem hatte er eine Freundin, deren einzige schlechte Eigenschaft es war, dass sie ihn eifersüchtig überwachte.

      *

      Die Studentin, zu der Diana zog, hieß Maria und bewohnte zwei große Zimmer in einem Altbau.

      Zuerst zeigte sie sich über Dianas Erscheinen ganz begeistert, dann jedoch begann es sie zu stören, dass Diana ein Zimmer bewohnte und sie sich einschränken musste.

      Als ihr Freund, ein Naturwissenschaftler, der gerade sein Doktorexamen abgelegt hatte, auch noch auffallendes Interesse an der schönen jungen Frau bekundete, schlug die Freundschaft und Hilfsbereitschaft der Studentin in Abneigung um.

      Sie warf Diana während einer heftigen Szene vor, dass sie beabsichtige, den Freund an sich zu ziehen.

      Diana sah sie während dieses Auftrittes, der sie innerlich zutiefst erschreckte, ganz ruhig an.

      »Es tut mir leid, dass ich dir Kummer bereitet habe, Maria«, sagte sie dann leise.

      Versöhnlich antwortete die Studentin: »Meinst du nicht auch, Diana, es wäre das Allerbeste, du würdest zu deinem Vater zurückgehen?«

      »Nein.«

      »Aber was denn? Was willst du denn tun?«

      »Ich weiß es noch nicht, Maria. Aber habe keine Angst, ich werde dich nicht länger stören.«

      Diana begann, ihre beiden Lederkoffer zu packen.

      Maria sah, dass ihr das Bücken schwerfiel. Außerdem dachte sie daran, dass Diana während der vergangenen Zeit häufig

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