Spiel, Satz & Herz. M.J. O'Shea

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Spiel, Satz & Herz - M.J. O'Shea BELOVED

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Paradies nach dem anderen hinterherzujagen – Skifahren in Aspen und Telluride, exklusive Clubs in Spanien und Griechenland, Shoppen in New York und Paris. Er war müde. Quinn wusste, wie schrecklich das klingen würde, wenn er es laut ausspräche, deshalb tat er es nicht, aber er war… es einfach leid. Alles davon.

      »Vielleicht sollten wir zum Jachthafen gehen. Alexios legt normalerweise um diese Zeit ab. Wir könnten ein paar Monate auf dem Mittelmeer unsere Runden drehen, dann den Sommer in den Hamptons verbringen und im Herbst in die Karibik fliegen.«

      Das würde toll klingen, wenn sie das Gleiche nicht im letzten Jahr gemacht hätten. Und im Jahr davor. Opulenz hin oder her, wie oft konnte man auf einer Jacht durch die Gegend schippern, bevor es langweilig wurde? Die Antwort lautete: weniger oft, als er es bisher getan hatte.

      Quinn drehte sich um und versuchte, ein Lächeln aufzusetzen. Hunter, einer von Quinns beiden besten Freunden, lag im Moment ausgestreckt auf Quinns Bett. Er schien zu überlegen, welche seiner winzigen Badehosen er auswählen sollte, und schon dazu bereit zu sein, in seine Bootsschuhe zu schlüpfen. Hunter hatte die Jachtsaison schon immer geliebt – beide Jacht-Saisons, um ehrlich zu sein. Von einer Milliarden-Dollar-Jacht eines überreichen Typen zur nächsten flanieren, die besten Cocktails schlürfen und in den schrillsten Klatschblättern erwähnt werden.

      Quinn war die Jachtsaison und die Strandressorts leid, das Skifahren in Vail und, na ja, alles davon. Er konnte sich nicht erinnern, wann er sein Leben zum letzten Mal wirklich als aufregend empfunden hatte.

      »Vielleicht sollten wir Alexios anrufen«, schlug er dennoch vor und gähnte.

      Ja, die Jachten langweilten ihn. Genau wie die geradezu lächerlich reichen, alten Männer, die kaum weniger reiche, junge Männer mit Wein und feinem Essen verwöhnten, damit sie ihnen beim Sonnenbaden zuschauen konnten… unter anderem. Aber sonst gab es nichts zu tun und da Hunter es schaffen würde, Dane zu einer oder zwei weiteren Jachtsaisons zu überreden, würde Quinn sich ihnen anschließen.

      Er hatte noch andere mehr oder weniger echte Freunde, aber mit keinem von ihnen wollte er mehr als eine oder zwei Wochen am Stück verbringen. Abgesehen von seiner Mom und seinem Grandpa auf der anderen Seite der Welt waren Dane und Hunter seine Familie. Er würde sich lieber mit ihnen langweilen, als ohne sie etwas zu erleben – wenn er etwas finden würde, das ihn interessierte. Selbst der Sex war in letzter Zeit langweilig gewesen. Immer die gleichen hübschen Gesichter und perfekt modellierten Körper, die ihm nichts bedeuteten.

      »Quatscht ihr immer noch?«, warf Dane ein. Er streckte den Kopf zu Quinns Zimmer herein und hob die Augenbrauen. »Ich hatte erwartet, dass ihr schon unter der Dusche seid.« Er hatte drei Gläser Champagner dabei. »Zack, zack!«

      »Unsere Zuckerschnute hier ist schon den ganzen Tag so melancholisch. Ich habe versucht, ihn mit Jachten und griechischen Milliardären aufzuheitern«, meinte Hunter gedehnt. Er streckte sich katzenartig auf Quinns Bett, als wollte er seine Verführungskünste trainieren.

      »Lass das in meinem Bett. Spar dir das für Alexios.« Quinn lachte. Hunter versuchte schon seit drei Jahren, von Alexios ernst genommen zu werden. Er bezweifelte, dass sein Freund eine Chance hatte, egal, wie oft er sich streckte oder aus Versehen die Badehose verlor. Vielleicht würde Hunter in dieser Saison endlich bei seinem Silberfuchs landen. Doch das war sehr unwahrscheinlich.

      Dane reichte Hunter seine Champagnerflöte, dann schubste er ihn von Quinns Bett und schob ihn zur Tür. »Champagner, dann duschen, dann anziehen.«

      Hunter hörte auf ihn und verschwand in sein eigenes Zimmer, dabei summte er und schwang die Hüften.

      »Geht es dir gut, Babe?«, fragte Dane, als Hunter verschwunden war.

      »Ja. Immer kümmerst du dich um mich«, murmelte Quinn. »Danke.«

      Er kannte Dane, seit sie zehn Jahre alt gewesen waren und Quinns Mutter überzeugt gewesen war, dass ein Internat in Connecticut der beste Weg war, Quinns Stellung in der High Society zu zementieren. Das hatte nur bedingt funktioniert – in den Kreisen des alten Geldadels war ein Sportartikel-Imperium nicht gerade hoch angesehen, trotzdem hatte man ihn widerwillig mit einem falschen Lächeln zu allen Partys eingeladen –, aber immerhin hatte er Dane kennengelernt.

      Dane hatte den richtigen Stammbaum, aber kein Interesse daran, ein typischer Adeliger zu sein. Er hatte Yale eine Absage erteilt, wo er dank seiner Abstammung freien Zugang gehabt hätte, und verbrachte seine Zeit stattdessen mit Sonnenbaden und damit, das üppige Vermögen seiner Eltern mit vollen Händen auszugeben. Das schien niemanden zu kümmern, da er nicht der älteste Sohn und in den Augen der Familie nicht fähig war, die Familiengeschäfte zu übernehmen. Das passte Quinn sehr gut, denn so hatte er einen Freund fürs Leben. Sie bildeten den perfekten Gegensatz – stets gut gelaunt, muskulös, blond und mit einem Dauergrinsen im Gesicht gegenüber dunkelhaarig, schlank und einem perfekten Schmollmund. Zusammen waren sie wie Kryptonit. Quinn wusste nicht, was er ohne Dane anfangen würde.

      »Du siehst nicht aus, als ginge es dir gut«, meinte Dane. Es war nicht seine Art, etwas nicht anzusprechen, was ihm aufgefallen war. Das war für gewöhnlich eine gute Angewohnheit, aber Quinn war im Moment nicht in der Stimmung, sich damit auseinanderzusetzen.

      »Mir ist bloß langweilig, schätze ich. Ich habe das Gefühl, als hätte ich jetzt schon genug von diesem Club, obwohl er erst heute Abend eröffnet wird. Ich habe das Gefühl, als wären wir schon hundertmal auf der Jacht von Alexios gewesen. Es ist nur…«

      Dane gab Quinn einen Kuss auf die Stirn. »Du weißt, dass ich dich lieb habe, oder?«

      »Ja.«

      »Und du weißt, dass ich Hunter auch lieb habe?«

      »Selbstverständlich.«

      »Du bist nicht wie er, Babe. Ich glaube nicht einmal, dass du wie ich bist. Vielleicht… ist das hier nicht der richtige Ort für dich.«

      Quinns Herzschlag beschleunigte sich – Panik überkam ihn bei dem Gedanken an Veränderungen, obwohl er mit dem Status quo nicht zufrieden war –, aber er zuckte bloß mit den Schultern.

      »Wo dann? Wo gehöre ich hin?« Dann schnaubte er und schüttelte den Kopf. »Fuck, ich bin echt ein Klischee. Gelangweilter, unglücklicher reicher Junge, der nur einen Schritt davon entfernt ist, den sprichwörtlichen Sprung vom Heck der Titanic zu machen. Scheiße.« Quinn verdrehte die Augen und versuchte, seine schlechte Laune abzuschütteln. »Machen wir uns fertig. Es zeugt von schlechtem Stil, wenn man den Gang über den roten Teppich verpasst.«

      »Okay.« Dane küsste ihn erneut auf die Stirn, dann ging er in sein eigenes Zimmer, um sich fertig zu machen.

      Der Club war so klischeehaft wie er selbst, entschied Quinn. Es hatte keine dreißig Sekunden gedauert, bis er wusste, dass er all das hier schon gesehen hatte. Dieselbe Urlaubsbräune, falsche und echte, dieselben Schuhe und Paparazzi, derselbe ermüdende, wummernde Bass. Immer und immer wieder das Gleiche.

      »Wie lange müssen wir denn hierbleiben?«, fragte er Hunter.

      »Du kannst doch nicht jetzt schon keine Lust mehr haben. Wir haben noch nicht einmal unseren ersten Cocktail ausgetrunken.« Hunter zog die Augenbrauen zusammen und wühlte in seiner Tasche. »Hier. Nimm das und hör auf zu jammern. Lass es raus«, scherzte er. »Um es mit den Worten der Queen zu sagen.«

      »Deine Queen, nicht meine.« Quinn rollte mit den Augen.

      Trotzdem nahm er die Pille in den Mund und spülte sie mit dem Cocktail hinunter,

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