Chinesische Medizin gegen Krebs. Georg Weidinger
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Es stimmt, dass Chinesische Medizin keine vegane Medizin ist, aber zu 99 Prozent können wir tatsächlich tierische Bestandteile in medikamentösen Verschreibungen vermeiden. Und das tun wir auch hier im Westen. Wir konzentrieren uns auf die pflanzlichen Komponenten in chinesischen «Kräuterverschreibungen». ABER es gibt eine Ausnahme: Krebs. Hier muss ich, um die volle Wirksamkeit zu erzielen, auf ein paar tierische Substanzen zurückgreifen, welche aber alle nicht dem Artenschutz unterliegen: das sind vor allem die Panzer der Zikaden (freiwillig abgeworfen wie die Haut einer Schlange), Muschelschalen (ohne Lebendtransporte, da nur die Schale verwendet wird), Wanzen, die Exkremente einer bestimmten freilebenden Fledermausart (das tut der Fledermaus gar nichts und die Exkremente werden so erhitzt, dass keine Keime mehr vorhanden sein können), zwei Raupenschimmelpilze (diese sind ohne die Raupe vegan) und die Haut eines Esels (welche in der Anwendung vergleichbar ist mit den heimischen Rinderknochen in Kraftsuppen). An gegebener Stelle erläutere ich Ihnen diese Substanzen genauer. Wenn Sie diese tierischen Bestandteile über die Apotheke beziehen, können Sie zu 100 Prozent sicher sein, dass sie keimfrei sind und die Qualität eines westlichen Medikaments haben.
ABER keine Angst, ich biete Ihnen bei JEDER Rezeptur, die tierische Bestandteile beinhaltet, eine VEGANE ALTERNATIVE. Dabei kann es sein, dass ich den tierischen Bestandteil durch einen pflanzlichen ersetze, oder, wenn das nicht sinnvoll ist, Sie auf eine andere vegane Mischung verweise. Aber prinzipiell verwende ich die tierischen Bestandteile nicht leichtfertig, sondern wirklich nur dann, wenn wir fast keine sinnvolle Alternative haben, und dabei geht es immer um die Krebsbehandlung selbst.
Nochmals, weil es so wichtig ist: Selbst wenn jemand streng vegan ist, bitte ich ihn oder sie im Augenblick der Lebenskrise, das Medikament anzunehmen. Wie gesagt, China mit all seinen Überschreitungen der Tierrechte, mit seiner heutigen Politik, mit seinem Umgang mit Tibet ist eine Sache, die Medizin, die ja selbst in China lange Zeit verboten war, die vielen wunderbaren Ärzte, die tagtäglich um das Leben ihrer Patienten kämpfen und dabei auf die westliche UND Chinesische Medizin zurückgreifen, eine ganz andere. Im Vordergrund stehen auch im heutigen China die wissenschaftliche Nachprüfbarkeit und die 100-prozentige Hygiene und Qualität eines Medikaments, vor allem auch, wenn der Ursprung tierisch ist, so wie das in der westlichen Medizin ja auch häufig der Fall ist.
Weiter hinten liste ich Ihnen nochmals die (wenigen) tierischen Bestandteile auf und Sie können selbst entscheiden, ob die jeweilige Komponente für Sie vertretbar ist.
Aber das soll Sie nicht davon ablenken, worum es in diesem Buch wirklich geht: Sie sollen Ihre Mitte finden, körperlich und geistig, ohne Krankheit, aber auch wenn Sie krank sind. Dabei kann Ihnen die Chinesische Medizin ein hilfreicher, stützender Gefährte sein.
Zur leichteren Anwendbarkeit finden Sie alle Kräuter und Kräuterrezepturen, die in diesem Buch empfohlen werden, auf meiner Homepage www.georgweidinger.com. Sie können alle Informationen, die Sie dort finden, frei zugänglich kopieren und in Rezepte, Verschreibungen oder Vorlagen für Apotheken einfügen.
Und so lege ich Ihnen dieses Wissen in Ihre geschätzten Hände und wünsche Ihnen viel Freude, große Erkenntnisse und schöne Momente mit der Lektüre dieses Buches!
Georg Weidinger
Forchtenstein, 23. Juni 2020
Einleitung
Ich kann mich gut an eine Patientin erinnern, die ich in meiner Ausbildung zum Allgemeinmediziner an der Lungenabteilung des Krankenhauses Lainz kennengelernt habe. Sie ist ins Spital gekommen, um ihre zunehmende Atemnot abklären zu lassen. Bei der Durchuntersuchung stellte sich dann heraus, dass sie Lungenkrebs hatte. Und ich kann mich gut an die Visite erinnern, während der der Herr Oberarzt ihr die Diagnose und die geplante Therapie offenbarte. Nachdem sie den ersten Schock überwunden hatte, fragte sie den Herrn Oberarzt, ob sie selbst etwas zur Heilung beitragen könnte, vielleicht mit Ernährung, vielleicht mit Kräutermedizin, vielleicht mit gezielter Bewegung, wie zum Beispiel Qigong. «Sie können essen, was Sie wollen! Achten Sie vor allem darauf, dass Sie kein Gewicht verlieren. Bewegung ist auf jeden Fall gut, egal welche. Aber Kräuter bringen gar nichts!», so die Antwort des Herrn Oberarztes. Nach der Visite kam die Patientin dann direkt zu mir, um von mir noch Genaueres zu erfahren. «Kann ich nicht selbst noch etwas tun? Kennen Sie nicht vielleicht ein paar Kräuter, welche in meinem Fall helfen könnten? Ich möchte wirklich alles tun, was möglich ist, damit ich wieder gesund werde!», so ihre Formulierung. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keine Ahnung, was man als Patient selbst zur Genesung beitragen konnte. Ich wusste nicht, was ich dieser Dame raten sollte. Genau dafür habe ich dieses Buch geschrieben.
So erging es mir in der Arztausbildung immer wieder. Ausgerechnet zu mir kamen die Patienten, um mich nach Alternativen zur Schulmedizin zu fragen, obwohl ich zur damaligen Zeit noch weit davon entfernt war, Alternativarzt («Arzt außerhalb der Schulmedizin») oder besser gesagt Komplementärarzt («Arzt mit ergänzender Behandlung zur Schulmedizin») zu werden. Ich war ein Suchender, auf der Suche nach einer Heilung für mein Asthma, und das dürften die Patienten gespürt haben.
Das Leben stellt uns immer wieder vor Aufgaben, denen wir scheinbar nicht gewachsen sind. Wir sollten uns Zeit geben zu überlegen und um die nötige Ruhe und Klarheit für unsere Handlungen zu finden. Dann schaffen wir die steilsten Hänge. Die Diagnose Krebs erschüttert uns alle bis ins Mark. Doch wir haben das Glück, hier im Westen durch unsere großartige medizinische Versorgung zumeist frühzeitig draufzukommen und schnellstmöglich auf die Erkrankung reagieren zu können. Unsere westliche Medizin bietet vielerlei Therapien mit dem Ziel an, dem Tumor möglichst radikal und schnell den Garaus zu machen. Leider kommt heute diese Therapie meist einer Kriegserklärung gleich und leider wird oft bei dem darauffolgenden Kampf mehr zerstört als nur der Krebs. Wenn der Krebs dadurch wenigstens vollständig entfernt werden kann, nimmt man das oft gerne in Kauf. Aber was, wenn nicht? Und was, wenn die Kollateralschäden des Kampfes den Nutzen der Therapie bei weitem übertreffen?
In solchen Momenten ist man sehr empfänglich für Heilsversprechen aller Art. Und wenn Sie dann von Spontan- und Selbstheilungen, von Wundermitteln und allerlei Heilsmethoden mit Handauflegen und beschwörenden Worten in Büchern und im Internet lesen, werden Sie geneigt sein, das Produkt gleich einmal zu bestellen. Um nichts unversucht zu lassen, ruft man dann getreu dem Motto «Hilft‘s nichts, so schadet‘s nichts!» gleich einmal beim Wunderheiler an.
Solche Heilsversprechen kann ich Ihnen leider nicht bieten! Ich darf Ihnen aber eine uralte Medizin vorstellen, die Krebs seit mehreren tausend Jahren behandelt, einmal mehr, einmal weniger erfolgreich, nämlich die Chinesische Medizin. Und damit diese auf dem neuesten Wissensstand ist, wird in China und schön langsam auch bei uns im Westen fleißig geforscht und werden vermehrt Studien zur Wirksamkeit durchgeführt.
Dieses Wissen, das ich so von meinem Lehrer François Ramakers lernen durfte, zusammen mit dem klinischen Wissen heutiger Krebsspezialisten für Chinesische Medizin in China, zusammen mit meiner persönlichen Erfahrung mit Chinesischer Medizin der letzten 25 Jahre, bildet die Basis für die Ausführungen in diesem Buch.
François Ramakers hat selbst zweimal in seinem Leben Krebs gehabt. Das erste Mal mit etwa 30 Jahren: Pankreaskopfkarzinom. Da er durch die Chinesische