QUARANTÄNE (The Death 1). John W. Vance

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QUARANTÄNE (The Death 1) - John W. Vance The Death

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unterbreiten sollte.

       »Haben Sie noch weitere Fragen?«

       »Kann ich mit meinem Mann und meinem Sohn Kontakt halten, während ich weg bin?«

       Yvonne zögerte, bevor sie antwortete: »Ich wüsste nicht, was dagegen spräche.«

       »Gut. Das ist wirklich gut, danke«, erwiderte Lori und zwang sich zu einem verkniffenen Lächeln.

       »Ich danke Ihnen, Lori. Bitte melden Sie sich wegen der Abreisebestimmungen um 16 Uhr im Big Red.«

       »Ich werde da sein, besten Dank.«

       »Das wäre dann alles, ich wünsche Ihnen eine sichere Reise«, sagte Yvonne, ohne aufzuschauen, und notierte sich etwas auf der Akte.

       Lori verließ das Büro und schloss die Tür, ehe sie tief durchatmete.

       Die widersetzlichen Empfindungen, mit welchen sie die ganze Zeit gehadert hatte, begannen nun, sich körperlich zu äußern. Sie fing an zu zittern.

       Laute Stimmen weiter unten auf dem Flur machten sie hellhörig. Um herauszufinden, was los war, ging sie langsam auf den Lärm zu. Anhand des Tonfalls erkannte sie, dass sich mehrere Männer stritten, doch erst als sie eine halb offene Tür erreichte, verstand sie, was genau geschah: Sie warf einen zaghaften Blick in einen Kontrollraum, wie es aussah. Dort waren an der gegenüberliegenden Wand Monitore und Anzeigetafeln montiert, auf denen sie in einigen Einstellungen Bereiche aus ihrem Quadranten wiedererkannte.

       Die Männer brachen in Gelächter aus. Was Lori wie eine erhitzte Debatte vorgekommen war, entpuppte sich als schlichte Alberei. Da ihr die Männer den Rücken zukehrten, konnte sie sie nicht identifizieren. Dann fiel ihr ein Bild ins Auge, das sie entsetzte, den Männern aber anscheinend eine sadistische, groteske Form von Unterhaltung bot; sie lachten und grölten angesichts eines Videos einer Exekution.

       Lori neigte sich so weit nach vorne, wie sie konnte, um besser zu sehen, und war umso schockierter, als sie erkannte, dass es kein Spielfilm war, sondern echt. Die Kamera zoomte auf eine Frau, die weinte und um ihr Leben flehte. Dann geschah das Fürchterliche: Ein Mann in einer Uniform ging auf sie zu und schoss ihr in den Kopf. Als Lori dies sah, schluchzte sie auf.

       Die Männer im Raum hörten mit dem Lachen auf und schauten einander an.

       »Habt ihr das gehört?«, fragte einer, stand auf und drehte sich zur Tür um.

       Lori schaute nach links und rechts, um sich zu entscheiden, wohin sie laufen sollte. Da sah sie eine Toilette, keine zehn Schritte weiter, und stürzte darauf zu. Ihr Herz raste; sie huschte in eine Kabine und verriegelte die Tür.

       »Nein, nein, nein, du hast das gar nicht gesehen. Es muss ein Film oder so gewesen sein«, sagte sie mehrmals leise vor sich hin.

       Die Toilettentür ging mit einem Knarren auf, und eine Männerstimme fragte: »Irgendjemand hier drin?«

       Lori geriet in Panik; sie hob die Beine und zog sie an, damit er ihre Füße nicht sah.

       Als der Mann eintrat, knirschten Sandkörner und Schottersplitter unter seinen harten Schuhsohlen. Sie hörte, wie er noch ein paar Schritte näherkam und dann stehen blieb. Ihr rasender Puls rauschte in ihren Ohren. Sie bereitete sich darauf vor, fliehen zu müssen, wusste aber nicht, wohin.

       Der Mann kam einen weiteren Schritt näher, da knarrte die Tür erneut.

       »He, Thomas, hör auf, so herumzuschleichen, der Kommandant will mit dir reden«, sagte eine andere Männerstimme.

       »Okay, ich komme«, entgegnete der Erste, drehte sich um und ging hinaus.

       Nachdem er die Tür geschlossen hatte, holte Lori mehrmals tief Luft und dachte: Was ist hier nur los?

      Decatur, Illinois

      Die Sonne war schließlich hinterm Horizont verschwunden und die Dunkelheit brach herein. Nun, da sie Devins Verwandte beerdigt hatten, galt es, sich ins Haus zurückzuziehen.

       »Ich nehme das Zimmer des Mädchens«, beschloss Tess.

       »Gut, dann schlafe ich im Gästezimmer im Erdgeschoss.«

       »Gab es in der Scheune so etwas wie Draht zum Strohbinden?«, fuhr sie fort.

       »Ich glaube schon, schauen Sie im Schrank an der hinteren Wand nach.«

       Sie machte sich sofort auf den Weg. Da Devin wissen wollte, was sie vorhatte, folgte er ihr.

       Neben dem Draht fand sie auch eine Pflanzenschere.

       »Was haben Sie vor?«

       »Besorgen Sie mir ein paar leere Blechdosen«, verlangte sie nur.

       Er zögerte nicht, der Aufforderung nachzukommen. In der Scheune lag ein ganzer Haufen Büchsen. Sie wartete vor den Stufen des Hauses auf ihn, nahm ihm mehrere Dosen ab und stellte sie auf den Boden. Nachdem sie etwas Schotter zusammengesucht und in den Dosen verteilt hatte, zog sie den Draht durch die Zuglaschen an den Deckeln. Als sie so mehrere Dosen an je einem Stück Draht befestigt hatte, spannte sie diese auf Fußhöhe zwischen den beiden Geländern auf, jeweils einen an der untersten und oberen Stufe. Das Ganze wiederholte sie an der Treppe hinter dem Haus.

       Danach trennte sie ein kürzeres Stück Draht ab und verband den inneren Griff des Fliegengitters mit dem Knauf der eigentlichen Tür. »Damit wäre dieser Eingang soweit sicher. Für Fort Knox würde es zwar nicht reichen, aber der Draht und die Dosen sollten dabei helfen, Brando aufmerksam zu machen, falls sich jemand Zugang verschaffen will.«

       »Sieh an, eine echte Pfadfinderin«, feixte Devin.

       »Ist doch kein Kunststück. Liegt einfach nur nahe.«

       »Ja, stimmt, das tut es.«

       Nachdem sie die Hintertür genommen hatten, verbanden sie das Fliegengitter wieder mit dem Knauf der Tür. Drinnen schoben sie schwere Möbel vor beide Türen.

       »So langsam kommt es mir jetzt aber doch wie Fort Knox vor«, meinte Devin.

       »Wir dürfen es niemandem zu leicht machen, ins Haus zu kommen. Falls wir uns verteidigen müssen …«

       »Ich nehme an, Sie selbst haben das auf die harte Tour gelernt, was?«

       »Ja, kann man so sagen.«

       »Sagen Sie, sind Sie hungrig?«

       »Ja, aber ich wasche mich und gehe zu Bett; ich bin wirklich müde. Oben werde ich eine Dose Thunfisch essen.«

       »Na dann, äh … gute Nacht.«

       Der Hund kam zu Tess gelaufen und wartete geduldig darauf, dass sie ihm einen Befehl erteilte.

       »Bist ein braver Junge, Brando«, lobte sie. »Geh da rüber und mach Platz; halt die Ohren offen.« Sie kniete sich hin, streichelte ihn und kraulte seinen Kopf, bevor sie ihm mehrere Küsse auf die Schnauze gab.

       Brando tat prompt, was sie ihm aufgetragen hatte, und verzog sich zur Haustür. Dort ging er ein paarmal im Kreis und ließ sich nieder.

       »Eigenartig. Als würde er Sie verstehen.«

       »Das tut er.«

      

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