QUARANTÄNE (The Death 1). John W. Vance
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Читать онлайн книгу QUARANTÄNE (The Death 1) - John W. Vance страница 8
Lori warf ihm einen bösen Blick zu und sagte: »Ich bin hier. Das ist das Einzige, was zählt, richtig?«
Der Aufseher schaute sie streng an, hakte ihren Namen ab und fuhr mit den anderen fort.
Als die tägliche Routine vorüber war, folgten Bekanntmachungen und für manche – jeder hoffte darauf – die Erlaubnis zum Umzug.
Die großen Boxen der Beschallungsanlagen, die überall auf dem Gelände angebracht waren, erwachten mit einem Rauschen zum Leben.
»Guten Morgen, Lager 13, wie geht es uns an diesem wunderbaren Morgen?«, fragte eine Stimme.
Alle glotzten bloß unbeeindruckt.
»Hier spricht Lagerkommandant Brockman. Heute ist ein aufregender Tag. Camp Sierra gedeiht prächtig, und dank dieses Erfolges, so ließ man uns wissen, wird dort expandiert. Was bedeutet das nun für 13? Es bedeutet, dass mehr von Ihnen die Möglichkeit erhalten werden, dort hinzuziehen. Deshalb wird die heutige Ausrufung mehr Namen umfassen als üblich. Bitte haben Sie weiterhin Geduld, während wir uns anstrengen, dass jeder ein Zuhause in Sierra finden wird.«
David streckte seinen Arm aus und umfasste Loris Hand.
Sie spürte, wie aufgeregt er war.
Brockman rief sechs Personen auf.
Jubel und Applaus kamen in Quadrant 2 auf, der ihnen gegenüberlag. Die Glücklichen traten aus der Formation hervor und eilten zur Mitte, wo mehrere Angestellte der Behörde sie zu einem geräumigen, roten Zelt begleiteten – dem Big Red, wie man es intern nannte. Dabei handelte es sich um die große Abfertigungsstelle am Eingang des Lagers, die man nur zweimal betrat, bei der Ankunft und vor dem Aufbruch, wann auch immer es dazu kommen mochte. Man konnte die Uhr danach stellen, dass binnen zweier Stunden nach dem Aufruf ein schwerer, weißer LKW ohne Fenster von dort aufbrach, begleitet von gepanzerten Wagen der Nationalgarde.
David wandte sich Lori zu. »Na ja, dann vielleicht morgen«, seufzte er.
Sie schaute ihn an, hielt es aber für besser, nichts zu entgegnen. Sie wollte nicht negativ sein, und eigentlich bedeutete es ihr auch nichts mehr, da sie sich damit abgefunden hatte, sehr lange in Lager 13 bleiben zu müssen.
»Das wäre alles für heute, einen wundervollen Tag wünsche ich. Die Leiter Ihrer jeweiligen Quadranten werden von jetzt an alles Weitere übernehmen«, schloss Brockman. Die Lautsprecher klickten und verstummten.
»Also gut, Quadrant 4, Ihre Zuteilung in Arbeitskreisen bleibt wie gestern«, knarrte Vasquez den 400 Bewohnern des Quadranten entgegen. »Frohes Schaffen.«
Als sich die Reihen auflösten, beobachtete Lori die sechs Personen, die umziehen durften. Ihre Gesichtsausdrücke zeugten von einer Freude, die für sie selbst, so glaubte sie, nicht existierte. Auch David sah die Auserwählten neidisch an. Er war Lager 13 leid und wollte es so bald wie möglich verlassen.
Plötzlich gingen die Lautsprecher wieder an.
»Lori Roberts, Quadrant 4, möchte sich bitte bei der Verwaltung melden, ich wiederhole: Lori Roberts, Quadrant 4, melden Sie sich bei der Verwaltung.«
Sie machte große Augen, als sie das hörte.
David schaute sie an und bemerkt in leicht aufgeregtem Tonfall: »Vielleicht ist es etwas Erfreuliches.«
»Das bezweifle ich.«
»Lori Roberts, folgen Sie mir«, blaffte Vasquez, der mit einem Klemmbrett in der Hand nur ein paar Fuß weit neben ihnen stand.
Lori sah David noch einmal an, hauchte ihm einen Kuss zu und wandte sich ab, um mit Vasquez zum Verwaltungsgebäude zu gehen.
Decatur, Illinois
Das Erste, was Devin spürte, waren pochende Schmerzen, die von seinem Hinterkopf ausgingen. Als ihm bewusst wurde, dass er nicht träumte, öffnete er die Augen und versuchte, sich aufrecht hinzusetzen, was er jedoch nicht konnte. Er schaute an sich hinunter und sah, dass er mit unzähligen Lagen Klebeband an einen Polstersessel im Wohnzimmer gefesselt worden war. Als er sich aufbäumte, um freizukommen, machte sich auch der Schmerz in seinem rechten Arm bemerkbar. Er stellte fest, dass dieser bandagiert und mit weißem Mull umwickelt war. Er ließ seinen Blick hektisch durch den Raum schweifen, um herauszufinden, ob seine Fängerin noch da war. Dunkelgelbes Licht, das von hinten einfiel, ließ darauf schließen, dass es bereits Nachmittag war, also hatte er sein Bewusstsein für mehrere Stunden verloren.
Nach einigen Minuten Gezappel gab er auf und horchte. Dabei kam ihm der Gedanke, falls diese Frau seinen Tod gewollt hätte, wäre es ihr ein Leichtes gewesen, dies umzusetzen. Außerdem war sein verarzteter Arm ein deutliches Zeichen dafür, dass er zumindest vorerst nicht um sein Leben fürchten musste.
»Hallo?«, rief er laut.
Stille.
»He, hallo, sind Sie noch da?«
Nichts.
Er wartete und lauschte, erhielt aber keine Antwort. Langsam machte er sich Sorgen, weil er dachte, sie wollte ihn womöglich langsam zu Tode foltern, indem sie ihn gefesselt im Sessel sitzen ließ. Diese Befürchtung veranlasste ihn wieder dazu, sich gegen die Klebebandwickel zu wehren.
Er grunzte und schimpfte, während er sich wand.
»Ohne meine Hilfe wird das nichts«, sagte die Frau auf einmal von hinten.
Er war so laut und mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass er ihr Kommen nicht gehört hatte.
»Werden Sie mich umbringen?«, fragte er.
Sie trat vor und schaute ihn an; das Gewehr hatte sie sich um die Schulter gehängt. Nachdem sie sich auf den Couchtisch gesetzt hatte, antwortete sie ernst: »Nein, aber ich gebe zu, ich habe mit dem Gedanken gespielt.«
»Dann schneiden Sie mich los.«
»Nein, noch nicht. Sie machen mich nervös.«
»Sie sind diejenige, die in mein Haus eingedrungen ist.«
»Was das betrifft, so habe ich, nachdem Sie sich den Kopf stießen, ihre Wunde gesäubert und den Arm verbunden. Übrigens warnte ich Sie vor Brando, doch Ihnen fiel nichts Besseres ein, als mit der Flinte auf ihn anzulegen.«
»Ich dachte, er würde mich anfallen.«
»Nun, das hat er ja. Aber nur, weil Sie ihn mit der Waffe bedroht haben.«
»Was wollen Sie?«
»Zu essen, zu trinken und eine Unterkunft, um mich eine Weile auszuruhen und wieder zu Kräften zu kommen.«
In diesem Moment bemerkte er, dass er den Atemschutz nicht mehr trug. »Wo ist meine Maske?«
»Dort.« Sie zeigte zur Küche. »Wozu haben Sie sie überhaupt getragen?«
»Ich will nicht krank werden.«
»Krank? Ich glaube nicht, dass Sie sich Gedanken darüber machen müssen.«
Devin wusste nicht, was er von dieser Bemerkung halten sollte; er wünschte sich jetzt nichts so sehr, als das ganze Klebeband loszuwerden.
»Wir