G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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Hat, ja, sei ruhig, du musst liegen …«

      Sein Pflegevater, dachte Elena entsetzt, sein Freund? Fusel und Indianer – vielleicht der Fusel, den Bishop geliefert hat, wie? Um Gottes willen, darum ist McCallum so leichenblass geworden. Er fühlt sich schuldig am Tod von Shelbys Familie. Was muss jetzt in McCallum vorgehen?

      »Marconi!«

      »Sir?«

      Die Stimme Spaldings klang verzweifelt, beinahe hilflos.

      »Marconi, geben Sie Shelby irgendetwas – er muss schlafen, Marconi, hören Sie? Der Mann darf nicht erfahren, warum McCallum gefesselt worden ist, verstanden? Dass mir niemand etwas über die Sache sagt!«

      »Befehl, Sir, aber – er wird fragen, er wird nicht aufhören zu fragen, Sir!«

      »Dann geben Sie ihm etwas, das ihn umwirft, Mann Gottes!«

      »Ja, Sir, aber das habe ich doch nicht!«

      »Sie werden doch irgendetwas haben – irgendein Schlafmittel, Marconi.«

      »Habe ich, Sir, aber das wirkt nicht so schnell. Ich kann ihm nicht so viel geben, weil er Blut verloren hat. Damit bringe ich ihn sonst um, Sir.«

      »Herrgott, Marconi, dann geben Sie ihm wenigstens genug – er darf es nicht erfahren!«

      Die Männer sahen sich an und bissen die Zähne zusammen. Sie sahen verstohlen zu McCallum, und in vielen Augen war nun der nackte Hass.

      »Sir«, sagte McCallum plötzlich. »Sir, bringen Sie mich weg, ich versuche nicht zu fliehen, auch wenn Sie mich nur mit zwei Mann fortbringen lassen.«

      »Halten Sie den Mund, McCallum. Sie bleiben!«

      »Wie Sie wollen – wie Sie wollen.«

      An der Kutsche stand Milland und redete, bis Roscoe plötzlich losbrüllte: »Halten Sie Ihr verdammtes Maul, Milland, oder ich schlage Ihnen die Zähne ein!«

      »Und es ist doch wahr – er hat den verdammten Bishop gedeckt, der an Indianer Fusel geliefert …«

      Roscoe fuhr herum, seine Faust schoss hoch und traf Milland am Kinnwinkel, sodass Milland wie vom Blitz gefällt zu Boden stürzte und still liegen blieb.

      »Das ist nicht wahr – das ist nicht wahr, Jim!«, sagte Shelby leise. »Jim, er hat gelogen, nicht? Du hast ihn umgeschlagen, weil er so verfluchte Lügen über Murdock erzählt hat – stimmt doch, Jim, ja? Murdock würde so etwas niemals tun, nicht Murdock. Meine rechte Hand würde ich dafür hergeben, dass er … Jim, dieser Kerl hat gelogen, er hat doch gelogen, oder? Jim!«

      »Verflucht sei Milland!«, knirschte Spalding und jagte zur Kutsche. »Shelby, leg dich hin! Das ist ein Befehl, Sergeant Shelby!«

      »Ist es … doch wahr?«, stammelte Shelby. »Captain, nicht Murdock, sagen Sie, dass Murdock das nicht getan hat – Captain!«

      Stille, nur bleiche Gesichter überall und Hass in vielen Augen.

      »Du Schweinehund!«, zischte jemand McCallum zu. »Das war die Familie deines Pflegevaters – war die kleine Rose nicht dein Patenkind? Du Schweinehund, man sollte dich aufhängen!«

      »Captain, mir ist so schlecht – mir ist sterbenselend, Sir!«, würgte Shelby. »Das ist doch nicht wahr, Captain, ich kenne ihn doch, ich kenne ihn besser als ihr alle – niemand kennt ihn so gut wie ich, niemand von euch. Es muss ein Versehen sein – jemand hat gelogen und ihn fälschlich beschuldigt. Murdock macht das nicht, eher stirbt er. Captain …«

      »Shelby, leg dich hin!«

      »Ich will nicht liegen, Sir, ich will ihn sprechen, ich muss ihn sprechen!«

      »Nein, Sergeant, du legst dich jetzt hin!«

      »Murdock – Murdock!«, schrie Shelby mit letzter Kraft. »Murdock, antworte mir! Hast du das getan, Murdock?«

      Murdock McCallum schwieg.

      »Ich sterbe, jetzt will ich sterben!«, sagte Shelby tonlos. »Murdock …«

      Und er fiel besinnungslos in Ros­coes Arme.

      *

      Er schläft nicht, dachte Roscoe. Ich an seiner Stelle könnte auch nicht schlafen.

      Die Nacht war längst da, die Wagen standen in Doppelreihe, die Posten gingen ihre Runden. Morgen würden sie in Camp San Carlos sein. Das abgelöste Kommando Captain Spaldings würde dann weiter nach Fort Grant reiten, während ein neues Kommando die Wagen nach Camp Lowell und Tucson begleitete.

      Der First Sergeant stand still, war lautlos an den Wagen getreten und sah nun über das Seitenbrett – mitten in Murdocks Gesicht und in seine hellwachen Augen.

      Ich hab’s gewusst, dachte der Bulle Roscoe, der schläft nicht. Diese drei Strolche neben ihm, die schlafen. Deserteure, ein Pferdedieb, der mit den beiden anderen getürmt ist – und er neben ihnen, Murdock McCallum.

      Murdock starrte ihn an, hatte sicher Hunger und Durst, aber er schwieg, er bettelte nicht. Der würde nie betteln, eher sterben. Dieser halbe Indianer! Es gab keinen zäheren Mann …

      Der First Sergeant erwiderte den starren Blick so stur wie ein echter Bulle, ein Kampfstier, dem ein anderer mit gesenkten Hörnern gegenüberstand.

      Dann wollte er gehen, aber …

      »Ssst, Jim!«

      Jim, dachte der Bulle, Jim? Was ist los, warum nennt er mich Jim, warum nicht Schinder, Mistkerl oder Ratte?

      »Pass auf, Jim!«

      »Was ist, he?«

      »Indianer!«

      »Was?«

      »Ja, pass auf, weck Spalding!«

      »Du bist ja …«

      »Vorsicht, Jim!«

      Jetzt schrie er los, der verrückte Schurke, schrie laut, hatte Gespenster gesehen, was? Dabei war es nur der Posten, der herangekommen war und auf das andere Wagenrad stieg, um in den Kasten und nach den Gefangenen zu sehen.

      Plock!

      Herrgott, dachte der Bulle Roscoe und sah entsetzt, wie der Private, der junge Posten, plötzlich nach vorn kippte und in den Kasten fiel, im Kreuz den Pfeil – Herrgott, zu spät! Murdocks Riecher!

      Der Sergeant kam gerade noch unter den Wagen, ehe die Hölle losbrach. Roscoe zerrte an seinem Revolver, hatte ihn endlich heraus und sah den Schatten drüben am Seilcorral, in dem die Pferde standen, hochfliegen.

      »Indianer – Indianer!«

      Der Schatten schwang sich auf ein Pferd, tauchte weg, als Roscoe feuerte. Die Kugel ging irgendwohin, nur nicht in den Apachen. Es waren Apachen – Roscoe wusste es, obgleich er sie in der verfluchten Vollmondnacht nicht sehen konnte. Sie mussten Shelby gefolgt sein, kein Zweifel!

      »Bleib

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