G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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McCallum schwieg. Sein Blick war auf den Himmel gerichtet – irgendwohin in das uferlose Blau.

      Ein Mädchen fror und dachte an die Chance, die Murdock besaß, wenn er auf Indianer stieß. Vielleicht würde er den Schwarzen Falken stellen, aber vielleicht starb er, ehe er ihn fand.

      Er wird sie begraben, dachte Elena Pearson und betrachtete den Mann und sein strenges, ruhiges Gesicht – und die anderen werden alle zusehen, wenn er die Schaufel nimmt. Aber vielleicht kommen sie nicht mal bis zu Shelbys Ranch, vielleicht stirbt er schon vorher, denn die Apachen sind überall …

      *

      Mein Gott, dachte Murdock und riss jäh die Augen auf, die Geier waren schon da, ehe wir kamen und ich die Schaufel nahm. Wo …, wo bin ich? Was ist?

      Murdock hob den Kopf. Sein quälender Traum war vorbei, und die Nacht umgab ihn und vierzehn andere Männer des Halbzuges, jenes Begräbniskommandos, das sich von den anderen Männern getrennt und nun auf der kaum noch sichtbaren Spur der Apachen gehangen hatte. Die Toten waren begraben, und die Spur war alt, fast zu alt. Die Apachen waren nach Süden geritten, in der Galiuro Range verschwunden und wahrscheinlich auf dem Weg in die Chiricahua Berge. Mochten sich White Mountain Apachen und Chiricahua auch manchmal streiten – im Kampf gegen die Weißen waren sie immer einig.

      Sie sind weg, dachte Murdock, sie waren es nicht, die uns die Pferde stehlen wollten …, das waren andere. Wir sind am Rand der Galiuro-Berge und schlafen nur drei Stunden, bis der Mond kommt, dann geht es weiter und …

      Er nahm den Kopf hoch. Und dann sah er die Waffe – starrte genau in den Colt.

      Was hatte ihn munter gemacht – was war es gewesen? Ein dumpfer Fall – ein Sturz eines Körpers, der ihn trotz der Erschöpfung dieses Gewaltrittes aus dem Schlaf gerissen hatte.

      Murdock starrte in den Revolverlauf – und dann in das Gesicht hinter der Hand in der stockfinsteren Nacht.

      »Rühr dich nicht, Murdock!«

      Walt Darrey, der Gewohnheitsdieb, hielt den Colt in der Hand. Und Roscoe lag auf der Seite, den Hut, den er sich immer über den Borstenschädel deckte, wenn er schlief, hatte ein Hieb getroffen – Blut war an Roscoes Kopf, der Revolver des First Sergeant in Darreys Hand!

      »Lieg still, Mann!«, zischelte Darrey. »Ganz ruhig, oder ich drücke ab!«

      Ein Schatten huschte lautlos vom Hang herunter, an dem die Pferde standen, der Posten musste es sein – Sergeant Blunt, der zweitraueste Kerl aus Camp San Carlos, aber – es war nicht Blunt, es war Willie Huston, der Deserteur. Von der anderen Seite tauchte der nächste Schatten auf – Bill Caldwell, sein Saufkumpan und Partner.

      Herrgott, sie hatten die Posten erwischt, sie hatten Waffen! Da, sie schlichen wie Wölfe auf den schlafenden Captain los. Seaton, der zweite Posten dieser Nacht musste also irgendwo liegen – vielleicht tot?

      »Murdock, machst du mit, oder soll ich dir eins über den Schädel geben?«, zischte Darrey. »Antworte – willst du mitmachen – oder?«

      »Mensch!«, flüsterte Murdock, mehr brachte er zuerst nicht hervor. »Machst du mit?«

      Die Chance vertun, dachte Murdock, diese Chance? Zwei Jahre Jail, danach ein Leben als toter Mann, denn wer aus der Armee ausgestoßen wird, der ist fertig, dem gibt niemand mehr etwas.

      »Ja«, wisperte er. »Verdammt, wie habt ihr es geschafft?«

      Es war wie der nächste böse Traum, den Murdock in dieser Nacht erlebte. Langsam wälzte er sich herum, hielt Darrey die gefesselten Arme hin. Nachts band man sie. Sie waren alle gebunden gewesen und hatten sich irgendwie freigemacht, aber wie?

      Murdock blieb keine Zeit zu fragen, denn Bill Caldwell huschte zum Campfeuer, legte einige trockene Äste nach, bis die Flammen nach ihnen griffen und mit ihrem zuckenden Schein den kleinen Talkessel erhellten. In der Zwischenzeit hatte Darrey Murdocks Fesseln durchschnitten.

      Caldwell schlich zum Captain zurück, als Murdock hochgekommen war und das erste Gewehr packte, geduckt hinter den Schlafenden und erschöpften Männern stand.

      Dann kam der Stoß, er fuhr Spalding in die Rippen. Der Captain riss die Augen auf, wollte hoch und sah den Revolverlauf auf seinen Hals zuschießen.

      »He, was …«

      Narr, dachte Murdock, verdammter Narr, du hast uns angetrieben, du hast die Männer vorwärtsgehetzt, bis sie todmüde waren. Dein Fehler, Spalding! Du wolltest den Erfolg, um jeden Preis, und nun hast du ihn, aber anders, als du jemals gedacht hast, was?

      Rechts von Spalding bewegte sich Sheppard, der Telegrafist, der mit seinem Spiegel am Tag Blinkzeichen gab und so die Verbindung mit den anderen Suchtrupps aufrechterhielt. Der Mann wälzte sich auf die Seite, blinzelte und erstarrte, denn die Beine des Captains schleiften über den Boden, weil Huston Spalding am Kragen gepackt hatte und zurückzog. Sheppard fuhr aus dem Schlaf hoch, saß plötzlich.

      »Nicht bewegen – liegen bleiben!«, brüllte Caldwell scharf. »Alles liegen bleiben, oder der Captain hat eine Kugel im Schädel, ihr Narren!«

      Murdock lud durch. Das scharfe Klicken weckte auch den letzten Mann.

      »Lasst die Hände von den Waffen!«, schrie Darrey. »Niemand bewegt sich ohne Befehl! Liegen bleiben, Lannon, oder ich drücke ab!«

      Der Sergeant blinzelte, sein Gesicht wurde zu einer Maske, sein Blick flog zum Captain und erfasste den Colt an Spaldings Schläfe.

      »Nun los«, sagte Caldwell schrill. Sie sahen alle im ständig heller werdenden Feuerschein, dass Caldwell den Daumen auf dem gespannten Hammer des Revolvers hielt. »Captain, jetzt sag mal ein paar kluge Worte. Du bist doch sonst so schlau, Spalding, du konntest nicht schnell genug hinter dem Schwarzen Falken herjagen, was? Ruf sie einzeln auf, Captain, oder ich nehme den Daumen vom Hammer! Wird es bald, Mann?!«

      Spalding blickte entsetzt zu Darrey. Der Gewohnheitsdieb stand zwischen den Pferden und den Männern, er war im Rücken Lannons, auf den sein Gewehr zeigte. Danach weiteten sich Spaldings Augen – er sah Murdock McCallum mit finsterem Gesicht im Hintergrund lehnen, das Gewehr im Hüftanschlag.

      »McCallum …«, würgte Spalding. »McCallum, war das … deine Idee?«

      »Nein«, antwortete Murdock grimmig. »Aber es hätte meine sein können, was? Rührt euch nicht, Leute, ihr kennt mich doch und wisst, was ich mit einem Gewehr anstellen kann – oder?«

      Das wusste jeder. McCallum schoss mit einem Gewehr schneller als der beste Mann mit seinem Revolver.

      »Dafür wird man euch hängen!«, keuchte Spalding. »Caldwell, Sie verdammter Bursche, ich gebe keine Befehle weiter, eher sterbe ich.«

      »So?«, zischte Caldwell. Er holte blitzschnell aus und schlug knallhart zu. Der Captain rutschte zusammen. Lannons Hand zuckte, aber da fegte Darrey los, sein Gewehrlauf schmetterte gegen Lannons Kopf und auch der Sergeant kollerte zur Seite.

      Im hellen Feuerschein sahen die Männer jetzt, dass Roscoe gebunden war und wie tot am Boden lag. Es war niemand mehr da, der ihnen Befehle geben konnte.

      »Sheppard!«, knurrte Huston bissig. »Hoch mit dir – aufstehen und den Gurt abschnallen. Dann wirfst du ihn Darrey vor die Beine, aber vorsichtig, Mann,

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