G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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hat eine Stunde Vorsprung, und die wäre aufzuholen, aber dann knallt er uns oder die Pferde ab. Den Kerl möchte ich noch mal in die Finger bekommen, erwürgen würde ich ihn. Kein Wunder, dass er Bishop so unter Druck gesetzt hat, dass er zahlte. Der Hund Murdock ist eiskalt!«

      Huston stolperte, brach neben den Pferden in die Knie und bekam die Wasserflasche, aber Caldwell entriss sie ihm gleich wieder, kaum dass Willie getrunken hatte.

      »Sauf nicht so viel, du blöder Kerl!«, fuhr er ihn an. »Wie weit müssen wir mit dem Wasser auskommen, weißt du das, he?«

      »O Gott, o Gott«, jammerte Huston. »Ich bin am Ende, meine Zunge klebt am Gaumen, Bill. Gib mir doch noch einen Schluck!«

      »Nein!«, fauchte Caldwell. »Los, reiß dich zusammen, im Sattel wird dir schon besser werden, wir müssen zurück und an der Wasserstelle wieder Wasser fassen, die Pferde richtig vollsaufen lassen.«

      Er gab Huston, der immer der Schwächere gewesen war, einen Tritt und stieg auf. Huston gehorchte, sagte aber nach drei Minuten, als er merkte, dass Caldwell nicht auf ihrer Spur zurückritt, sondern einen Bogen einschlug: »Wohin reitest du denn? So kommen wir ja nie zum Wasserloch zurück.«

      »Du bist doch zum Sterben zu blöde!«, sagte Caldwell giftig. Er kochte vor Wut und Hass, hatte sich immer noch nicht beruhigt. »Sollen wir vielleicht auf diesen Humpelfuß Darrey treffen, he? Der bekommt dann das dritte Pferd, das denkst du doch, oder?«

      »Ja, drei Mann sind besser, weil die Indianer …«

      »Indianer – Indianer!«, höhnte Caldwell. »Wir brauchen das dritte Pferd für uns, du Rindvieh, du elendes! Wir müssen reiten und werden auf das dritte Pferd angewiesen sein, wenn wir Spalding entkommen wollen. Hast du das endlich begriffen?«

      »Das – das meinst du?«, staunte Huston. »Und Darrey, was wird aus ihm?«

      »Was wird aus ihm, was wird aus ihm?«, äffte ihn Caldwell nach. »Das ist mir doch gleich, du blöder Trottel, wir sind wichtig, nicht er! Ich sage dir …«

      Er sagte nichts mehr, fuhr herum, als rechts an den Büschen ein Pferd schnaubte und stieß einen schrillen Schrei aus. Es war der letzte Schrei seines Lebens, denn der Pfeil kam schon und fuhr ihm unter den rechten Rippen in die Flanke. Caldwell kippte nach links, seine Hände öffneten sich, er ließ die Zügel fahren und sah noch im Fallen, dass Huston brüllend seinen Revolver herausriss. Dann stürzte Caldwell aus dem Sattel, blieb jedoch im Steigbügel hängen, und sein Kopf schlug, indem das Pferd durchging und ihn mitschleifte, wie ein Hammer gegen jede Bodenerhebung.

      Willie Huston sah die Apachen aus den Büschen brechen. Im hellen Mondschein erkannte er ihre Gesichter und schrie vor Angst. Seine Stiefelhacken hämmerten in die Weichen des Pferdes. Sein Geschrei ließ die Pferde durchgehen, und einen Moment gewann er sogar einen Vorsprung.

      Die Apachen rasten hinter ihm her – er zählte mehr als zwei Dutzend, schoss jedoch nicht, weil er seine Patronen auf diese Entfernung sinnlos vergeudet hätte. Huston machte sich klein, er wusste plötzlich, dass die Apachen mit ihren Pfeilen weiter und besser schossen, als er mit seinem Revolver im wilden Dahinjagen getroffen hätte. Der erste Pfeil schwirrte an ihm vorbei, der zweite und dritte traf sein Pferd. Vor ihm rasten der Gaul Caldwells und das Ersatzpferd weiter. Der Steigbügelriemen, an dem Caldwells linkes Bein gehangen hatte, war abgerissen. Caldwell war am Boden liegen geblieben, und die Apachen stießen ein Siegesgeheul aus, als einige neben ihm absaßen und ihm die Uniform vom Leib rissen.

      Willies Pferd brach langsam zusammen, sodass Huston abspringen und hinter dem Pferd Deckung nehmen konnte, bis er begriff, dass die Apachen nicht verrückt genug waren, direkt gegen das Pferd anzureiten. Sie preschten auseinander, kamen nun von allen Seiten, und Huston fuhr schreiend im Kreis herum. Er riss den Colt hoch, zielte auf den ersten Apachen und drückte ab.

      Das scharfe Klicken versetzte ihm einen Schock. Er war sicher gewesen, dass er nur gute Patronen und keine einzige feuchte mehr im Colt gehabt hatte, riss entsetzt den Hammer zurück und brachte genau noch das fertig, ehe ihm der erste Pfeil in den Rücken fuhr.

      Der Deserteur krümmte sich zusammen, der Colt entfiel seinen Händen, aber ehe er noch auf dem Pferd landete, trafen ihn zwei weitere Pfeile.

      Die beiden Pferde rasten weiter, verschwanden in den Büschen. Die Apachen sahen ihnen nach, rissen dem toten Huston die Uniform vom Leib und lachten.

      Eine halbe Meile weiter war Darrey stehen geblieben. Er hatte die Schreie, gehört – die Luft war klar und die Nacht ruhig, und Darrey warf sich stöhnend hinter einem Busch in Deckung, als er bald darauf Hufschlag vernahm. Zwei Minuten später kamen Darrey die beiden Pferde im Zockeltrab entgegen, und er rannte ihnen, als er außer ihnen kein Lebewesen entdeckte, entgegen.

      Der Mann, den Huston und Caldwell kalt lächelnd zurückgelassen hatten, schwang sich auf das erste Pferd und ritt an. Die Furcht ließ ihn nach Süden preschen. Er verschwand in der Weite des Landes wie jener andere Mann, der bald darauf sein Ziel erreichte und die Pferde in der weiten Senke anband, durch die Captain Spalding mit seinen Männern zu Fuß kommen musste.

      Murdock McCallum tauchte in der Weite des Landes unter. Er hatte das beste Pferd behalten und war sicher, dass er mit ihm verschwinden konnte.

      *

      Die Frau summte irgendeine Melodie, als sie die Zimmertür öffnete und das Mondlicht in den Raum fiel. Auf der Main Street von Benson in Arizona grölten zwei Männer, jemand ritt an ihnen vorbei und sagte, sie sollten leiser sein, aber sie lachten nur. Dann fiel die Tür hinter der Frau zu, und sie ging zum Tisch.

      Es war zwei Stunden her, dass sie sich wieder umgezogen hatte. Das tat sie jeden Abend, nachdem sie gesungen hatte. Das Kleid lag noch über dem Sessel, gegen den sie jetzt stieß, ehe sie am Tisch war und die Lampe erreichte.

      Unter ihr war es still geworden, der Saloon war geschlossen. Als sie die Geldtasche abstellte, klirrte das Hartgeld, und sie dachte daran, dass sie noch zählen musste. Manchmal erholte sie sich dabei, wenn die Dollarstapel wuchsen. Sie hatte immer gern Geld gezählt, immer besser gerechnet als geschrieben. Für manchen Mann war das nach einiger Zeit nicht mehr zu ertragen gewesen, auch für Ed Hooper, ihren Mann, nicht. Eines Tages hatten sie Krach bekommen, weil sie zählen und er mit ihr ins Bett wollte. Am Ende war er wütend hinausgerannt und zum Miners Saloon gestolpert, in dem damals hoch gepokert wurde.

      Ed Hooper hatte mitgepokert und zu viel getrunken. Und dann hatte er behauptet, dass ihn einer der Gegenspieler betrogen hätte. Das war die letzte Behauptung in seinem Leben gewesen. Der Spieler hatte ihn erschossen, weil Ed nicht so flinke Finger gehabt hatte.

      Daran war Ed gestorben – und seitdem war Sheila Hooper Witwe. Eine schöne Witwe mit alldem, was eine Frau erst richtig anziehend machte. In ihrem Saloon war es voll geworden, nachdem Ed am Spieltisch gestorben war. Manchmal, wenn sie an ihn dachte, musste sie lächeln, denn seither ging es ihr weit besser, sie hatte auch mehr Geld zu zählen. Er hatte Liebe haben wollen und den Tod bekommen – zu ihrem Vorteil. Sie dachte oft derartig kalt, auch dann, wenn ein Mann verrückt nach ihr war und unbedingt mit ihr schlafen wollte. Umsonst tat sie nie etwas, auch nicht in der Liebe. Es hatte nur einen Mann nach Ed gegeben, für den sie alles getan hätte.

      Einen Moment stand sie still in der Dunkelheit des Zimmers, den Lampenzylinder in der einen, das Streichholz in der anderen Hand. Sie hatte die Vorhänge vorgezogen, weil Archie Murphy drüben im Nachbarhaus seine Nase immer an der Scheibe des Giebelfensters platt drückte, wenn sie sich auszog.

      Sheila lachte leise, als sie die Lampe ansteckte, den Zylinder aufsetzte und sich umdrehte.

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