G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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ihrer leicht nach oben strebenden Brüste. Dann warf sie ihm Hemd, Hose und Weste zu, die Jacke folgte, auch Stiefel standen im Schrank, sogar der Revolvergurt Eds war noch da.

      »Zieh das an!«

      »Ja, gleich«, gähnte er und blieb liegen. »Nur einen Moment ausruhen, Sheila …, einen Augenblick!«

      Als sie das Zimmer verließ, sich angezogen hatte und die Flurtür öffnete, hörte sie ihn tief atmen. Er lag mit geschlossenen Augen in ihrem Bett und musste vollkommen fertig sein.

      *

      Er fuhr erst hoch, als sie die Kanne hart auf die Tischplatte stellte. Verwirrt sah er sie an. Die Sachen lagen noch so auf dem Bett, wie sie sie hingeworfen hatte.

      »Gerechter Gott«, ächzte Murdock. »Bin ich eingeschlafen? Ich werde alt, was?«

      »Du und alt«, meinte sie. »Zieh dich an und komm her.«

      Murdock tat es, gähnte ein paarmal, ehe er ins Wohnzimmer kam und den Revolver Ed Hoopers untersuchte.

      »Der ist viel besser als der Armeecolt«, stellte er fest. »Na, wie sehe ich aus?«

      »Wenn du wie jetzt die Hosen in die Stiefel steckst, merkt kein Mensch, dass sie dir zu kurz sind«, erwiderte sie und goss ihm eine Tasse voll Kaffee. »Da, trink jetzt! Ich habe ihn extra stark gemacht, damit du mir unterwegs nicht einschläfst.«

      »Ja«, sagte er und hielt den Revolver in der Faust, sah sie an und lächelte eiskalt. »Starker Kaffee, wie? Du könntest nicht schreien, ich hätte dich an der Kehle gepackt, ehe du einen Ton herausbringen würdest, Sheila! Ganz ruhig, Madam, ganz leise, nicht schreien!«

      Der Revolver zeigte auf sie, als sie zurückwich und sah, wie er die Tasse nahm und ihr folgte. Plötzlich kroch Angst in ihr hoch. Sie wusste jetzt, dass er nicht geschlafen hatte. Dabei hatte sie doch aus der Küchentür in den Flur geblickt, die Tür extra weit aufgelassen.

      »Ja, ich bin hinuntergeschlichen«, sagte Murdock McCallum eisig. »Hast du geglaubt, du könntest mich sehen oder hören? Wenn man nackt ist, ist man am leisesten, wusstest du das nicht, Madam? Da war etwas in deinen Augen, als du mir die Sachen zugeworfen hast. Ich kann in deinen Augen lesen, Sheila! Das wusstest du auch nicht, wie? Nimm die Tasse, Sheila!«

      »Nein, nein!«, stammelte sie und stand nun an der Wand. »Murdock, ich schreie!«

      »So?«, fragte er. »Dann wirst du sterben, weißt du das? Ich will nicht ins Jail, ich will auch den Kaffee nicht trinken, in den du das Pulver gerührt hast – das aus deinem Wandschrank unten. Du trinkst jetzt, Madam! Ich will dich nicht schlagen müssen, aber ich werde es tun, wenn du nicht gehorchst!«

      Er bringt mich um, dachte sie entsetzt, er weiß alles, er tötet mich kaltblütig, wenn ich es nicht tue.

      Ihre Angst sterben zu müssen war zu groß, und sie griff nach der großen Tasse. Im Kaffee war das starke Schlafmittel, das sie manchmal nahm.

      »Versuche nicht, mir die Tasse ins Gesicht zu werfen«, sagte Murdock kalt. »Geh zum Sofa, setz dich!«

      »Murdock, ich …«

      »Geh!«

      Sie saß gleich darauf und trank den ersten Schluck. Der Kaffee schmeckte so bitter, als wäre er wirklich schrecklich stark.

      »Weiter – austrinken, Sheila!«

      »O Gott, Murdock, ich dachte …, ich wollte …«

      »Ja, ich weiß! Du hast an das Geld gedacht. Tausend Dollar Belohnung auf Murdock McCallums Kopf. Du hättest wieder Geld zählen können, leicht verdientes Geld, wie? Wie fühlst du dich jetzt? Hast du jemals von einem Mann tausend Dollar für eine Nacht bekommen? Ich glaube, es gibt in diesem Land kaum eine Frau, die tausend Dollar für ein bisschen Liebe verdient hat – oder?«

      »Murdock, ich kann nicht mehr trinken!«

      »Trink, sage ich, trink aus!«

      Der Kaffee war heiß, sein Blick eiskalt, und ihr war sterbenselend.

      »Murdock, ich musste es tun, ich habe vergessen gehabt, dass ich so gut wie verheiratet bin. Ich kann heiraten, Murdock!«

      »So, kannst du?«, fragte er. »Und darum hast du mich einschläfern wollen? Wer ist der Mann?«

      »Du kennst ihn, glaube ich – Quartermaster-Sergeant Phil Bronson. Er kommandiert die Armeestation am Apache Pass. Seine Dienstzeit ist bald um, er bekommt seine Abfindung. Wir haben gemeinsam nach Westen gehen und ein gutes Hotel in Kalifornien kaufen wollen. Murdock, ich habe aus diesem Nest fortgehen wollen. Eine einzige Chance, Murdock!«

      »Bronson?«, murmelte er und hob mit der Linken die Tasse an ihre Lippen. »Trink schön aus, mein Kind, trink nur, er schmeckt doch, wie? Guter Kaffee muss einfach schmecken. So, du hast Bronson heiraten wollen? Und wie hättest du erklären wollen, dass ich hier gefunden wurde?«

      »Er hat Verständnis für mich, er hätte es mir nicht nachgetragen, Murdock.«

      »Meinst du?« Murdock lächelte spöttisch. »Das willst du mir erzählen? Ich kenne Bronson, er hätte dir niemals verziehen, oder du hättest schon lügen müssen. Nein, Sheila, dir ist es gar nicht um Bronson und deine Zukunft gegangen. Tausend Dollar haben dich gelockt, das ist die Wahrheit, Sheila!«

      Er nahm ihren zitternden Händen die Tasse ab und hob ihren Kopf an. Ihre Augen waren schon glasig. Sie hatte so viel Schlafmittel in den Kaffee getan, dass die Wirkung schnell eintreten sollte – nun trat sie ein, aber nicht bei ihrem Opfer, bei ihr selbst.

      »Sieh mich an!«, sagte Murdock finster. »Sieh mich an! Du würdest für Geld deine Mutter verkauft haben, wie? Pfui Teufel, was bist du für eine Frau! Traue nie einer geldgierigen Frau – niemals! Deine Augen lügen, ich habe es nicht wahrnehmen wollen, aber es stimmt, sie lügen. Was ist – du wirst doch nicht einschlafen wollen? Das ist doch Kaffee, der aufmuntern soll?«

      Sie rutschte an der Rückenlehne des Sofas ab, sank auf den Kissenhaufen, und er stand auf, holte die Bettdecke. Als er sie rüttelte, lallte sie nur noch. Einige Minuten blieb er noch bei ihr, ehe er sein Gewehr nahm und zur Tür ging. Das Haus war still, der Stall warm, und die Nacht war lau. In seiner Tasche war der Inhalt jener Ledertasche, die Sheila Hooper auf den Tisch gestellt hatte, um zählen zu können.

      Morgen, irgendwann, würde sie zählen – und dann wissen, dass sie zum ersten Male in ihrem Leben für Liebe bezahlt hatte. Es würde sie mehr schmerzen als das Wissen, dass der Mann dann wahrscheinlich schon über die Grenze war.

      Morgen, dachte Murdock McCallum, als er die Stadt verließ, morgen bin ich frei wie ein Vogel. Und übermorgen bin ich in Santa Cruz. Du wirst mich nie vergessen, Sheila Hooper, das weiß ich, wenn ich sonst auch nichts weiß!

      Und das Pferd jagte davon …

      *

      Glasperlen klimperten, eine Gitarre hackte, Mädchen lachten, Männer machten Späße, und Rauch lag wie eine Wolke um die drei Laternen über dem Tresen der Bodega in Santa Cruz.

      Murdock hielt das Glas Tequila in der Faust, sah das Mädchen kommen – ein Mexikanergirl mit einem weiten Rock, dessen rote Borte wie Blut aussah. Die Bluse war rot, die

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