G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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sicher, aber …«

      Pearson schwieg nach einem Hüsteln.

      »Aber ich bin ein Verräter und Mörder, ich verstehe vollkommen, Sir«, erwiderte Murdock ruhig. »Sie haben sich verpflichtet gefühlt, Sie sind von jemand bestürmt worden, sich um mich zu kümmern – und Sie haben das getan. Jetzt soll ich fortreiten, weil dieser Jemand mich nicht wiedersehen soll, wie? Das einzige Kind eines reichen Mannes soll sich nicht für einen Schurken interessieren.«

      »Herrgott noch mal, Murdock, Sie sind doch klug genug, um das einzusehen, oder?«

      »Ja, natürlich«, sagte Murdock leise. »Ein Narr würde es einsehen müssen, Sir. Ich will keine Unruhe in Ihr Haus bringen. Also gut, ich reite fort – in ein paar Tagen, wenn jemand gekommen ist, auf den ich warte.«

      »Murdock, verlassen Sie Santa Cruz, gehen Sie weit fort!«

      »In einigen Tagen!«

      »Ich kann doch meine Tochter nicht anbinden!«, keuchte Pearson. »Sie wollte unbedingt mit Ihnen sprechen, Murdock, ich habe auch einige Leute, die schnell mit dem Revolver sind. Jetzt bewachen Sie meine Tochter, ich kann sie aber auch …«

      »Auf mich loslassen?«, fragte Murdock. »Sir, das würden Sie nicht tun, Sie sind nicht der Mann dafür. Ich brauche zwei, drei Tage, mehr werden es kaum sein, dann gehe ich fort. Sollte Ihre Tochter nach Santa Cruz kommen, werde ich ihr klarmachen, dass nie etwas zwischen uns sein wird. Ein Verbrecher und Ihre Tochter, es wäre absurd, und ich würde Ihnen das nicht antun – genügt Ihnen das Versprechen eines Banditen?« Pearson sah ihn groß an und nickte düster.

      »Gut, Murdock. Ich habe befürchtet, dass Sie dasselbe empfinden könnten, was meine Tochter zu empfinden glaubt. Ich verlasse mich auf Ihr Wort, Murdock! Sie – Sie lieben Elena nicht?«

      Murdock sah fort und schwieg.

      »Murdock!«, keuchte Pearson. »Sie lieben sie? Ich schwöre Ihnen, wenn Sie mir mein Kind unglücklich machen, sind Sie ein toter Mann!«

      »Ich habe noch nie ein Versprechen gebrochen, Sir, genügt Ihnen das?«

      »Nun gut«, sagte Pearson schwer atmend fest. »Murdock, nehmen Sie das Pferd und die Ausrüstung. Sie haben, wenn Sie das andere Pferd holen, ein Ersatzpferd. Leben Sie wohl, Murdock. Ach – in der Satteltasche finden Sie noch etwas, es wird Ihnen einige Zeit helfen.«

      Murdock sah ihn durchdringend an, ehe er auf das Pferd stieg und die Satteltasche öffnete. Er wog den Geldbeutel in der Rechten. Dann warf er ihn mit einem kargen Lächeln auf den Wagen.

      »Das ist kein Geschenk, das ich annehmen würde, Sir«, sagte er kühl. »Geld, Sir, verdirbt zu viel! Dennoch – danke, Sir!«

      Er zog sein Pferd herum und sah wieder das Gesicht, dessen Augen ihn so an Elena erinnerten. Die alte weißhaarige Frau sah ihn durch die Gardine an, und er lächelte einen winzigen Moment, ehe er davonritt.

      Ein Leben ist das, dachte Murdock bitter, ein Leben für einen streunenden Hund, wie ich einer bin. Sperrt der Narr Elena ein! Hol’s der Teufel, heute werde ich mich besaufen, sinnlos besaufen – oder nicht? Manchmal hängt mir das Leben zum Hals heraus!

      Das Pferd ging so leicht, der Sattel knarrte leise. Er ritt wieder und war frei. Hatte er noch mehr erwartet?

      *

      Es war still in der Bodega Juans. Ein paar neue Perlenschnüre hingen wieder vor der Tür, Männer umlagerten den Tisch, auf dem Karten und viel Geld lagen. Sie wichen jetzt zurück, denn ein Yankee stand hinter Murdock McCallum, ein zweiter lehnte neben der Tür. Der dritte Mann war Mexikaner, ein schnauzbärtiger und stämmiger Bursche mit zwei Revolvern und drei Messern. Er stand so, dass er nur die Hand zu senken und Murdock eins seiner Messer in den Bauch jagen konnte.

      »Das Spiel ist beendet!«, sagte der eine Yankee sanft. Er war groß, hager und dunkel gekleidet, auch sein Revolver war schwarz wie die Nacht. »Murdock, nimm deinen Gewinn und komm mit, aber friedlich bleiben, Murdock!«

      Ich kann mich nie richtig besaufen, dachte Murdock und schätzte nach einem Rundblick seine Chancen ein – es gab keine!

      »Was wird das?«, erkundigte er sich kühl. »Seid ihr etwa Freunde von Darrey?«

      »Nein, aber vielleicht deine?«, grinste der Yankee. »Jemand will mit dir reden, also komm und sei friedlich, dir passiert schon nichts!«

      Juan, der Bodegabesitzer, starrte Murdock furchtsam an. Er schien auf die nächste Schießerei zu warten.

      »Wenn das so ist?«, brummte Murdock und erhob sich vorsichtig. »Ich bin nicht für Ärger, mein Bedarf ist gedeckt. Wohin gehen wir, mein Freund?«

      »Ein Stück – nicht sehr weit!«

      Murdock nickte, steckte sein Geld ein und ging zwischen den beiden Yankees und dem Mexikaner, der sich ihnen anschloss, hinaus in die Nacht über Santa Cruz. Neben der Tür saß ein kleiner Mann, ein Halbblut. Der Mann war betrunken, lallte und schwenkte eine Flasche. Dann fiel er um, dem Mexikaner auf die Zehen. Der stieß ihn mit dem Fuß zurück und fluchte: »Pass auf, wo du hinkippst, du besoffenes Schwein!«

      Der kleine Mann fiel auf den Rücken und kicherte blöde. Und Murdock ging weiter, er wusste nun, wie rau die Kerle waren.

      *

      John Paisly, dachte Murdock und sah den großen, schweren Mann hinter dem breiten Tisch scharf an, John Paisly, Besitzer von sechs Stores, drei Mietställen, etlichen Wagen, ein reicher Mann, dessen Hauptsitz Phoenix ist, der überall handelt …, er …?

      »Na?«, fragte Paisly und lächelte wohlgefällig. »Mach die Tür zu, Kildare!«

      Sam Kildare – das war Kildare, der berüchtigte Sam Kildare, der angeblich mehr als zwanzig Männer erschossen haben sollte, darunter zwei Sheriffs in New Mexico?

      Murdock hatte nur von ihm gehört, gesehen hatte er ihn nie, aber er wusste nun, wer ihn zu Paisly in Miguel Cerridas Store in Santa Cruz gebracht hatte. Natürlich gehörte der Store Paisly und nicht etwa Miguel Cerrida.

      »Da bist du ja, McCallum«, sagte Paisly ölig. »Du bist vielleicht ein Bursche, alle Achtung, Mann! Warum hast du Caldwell und die anderen getrickst, warum die Pferde genommen?«

      Paisly wusste alles, alle Teufel!

      »Antworte ihm!«, knarrte Kildare. »Er hat dich etwas gefragt, McCallum!«

      »He, he, Freundchen!«, murmelte Murdock träge. »Nur nicht unfreundlich werden, Paisly, kann ich etwas trinken?«

      »Sei ruhig, Sam!«, brummte Paisly, seine Stimme war nun nicht mehr ölig und klang auch nicht mehr wohlwollend. »Du kannst trinken und auch eine meiner Zigarren rauchen, McCallum. Und dann erzähle mal alles – fang mit Bishop, diesem Narren, an und vergiss nichts!«

      Murdock goss sich ein Glas Whisky ein und nahm auch eine Zigarre, ehe er sprach. Er erzählte von Bishop und wie er den Mann erwischt hatte, wie Bishop heulend und zähneklappernd vor Angst seine dicke Geldkatze geleert hatte, die er ständig um den Bauch geschnallt getragen hatte.

      »Du musst ihn mächtig unter Druck gesetzt haben«, unterbrach ihn Paisly. »Warum hat er mir nichts von der Sache gesagt, das frage ich mich die ganze

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