G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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nachgezogen.

      Der Mann mit der Gitarre sang jetzt, Männer johlten, hoben ein anderes Mädchen auf den Tisch, von dem eine Flasche flog. »Eh, Conchita, tanz, meine Taube, tanz!«

      Santa Cruz, dachte Murdock, nahe der Grenze, Sammelplatz für alles, was hier Geschäfte macht, ganz gleich, um welches Geschäft es sich dreht, wie? Hier ist immer was los, kein Tag vergeht, an dem nicht ein neues Gesicht in Santa Cruz auftaucht. Jetzt ist mein Gesicht neu, aber einige Leute hier kennen mich, ich war ein paarmal hier, auch mit meinem Vater und meiner Mutter, denn sie war hier zu Hause.

      »Señor – Señor, ich habe Durst!«

      Das Mädchen mit der Korallenkette stand neben ihm, sah ihn an, die Lockung in den Augen.

      »Ich auch«, sagte Murdock und trank. »Fein, dass du Durst hast, Chiquita! Lauter schöne Flaschen im Regal da hinten.«

      »Mister«, sagte sie jetzt. »Mister, ich habe kein Geld, ich bin arm.«

      »Du auch?«, staunte Murdock. »Dann sind wir zwei Arme und müssen uns gegenseitig helfen. Wo kann man hier Geld verdienen?«

      »Mister, vielleicht bezahlen Sie mir doch einen Drink?«

      Er war verrückt, denn sie sprach jetzt amerikanisch und er spanisch. »Warum sollte ich, Chiquita?«

      »Weil du Murdock McCallum bist, Mister, vielleicht darum?«

      »Ah, kennst du mich?«

      »Nein, ich habe nur von Ihnen gehört, Mister. Vielleicht weiß ich etwas, was wichtig ist für Sie?«

      »Ach«, machte Murdock. »Zuerst erzählst du mal – und dann, wenn ich finde, dass es wirklich wichtig ist, bekommst du einen Tequila – oder was du sonst haben willst. Ist das ein Vorschlag?«

      »Ich weiß nicht, Mister, ich weiß …«

      Ihre Augen waren dunkelbraun und wurden jäh groß, ihr Mund öffnete sich weit, doch sie schrie erst los, als Murdock schon herumwirbelte, das Glas wegschleuderte und seinen Colt herausriss.

      Der Mann stand neben dem Glasperlenvorhang an der Tür und hielt den Revolver bereits in der Faust.

      Das Mädchen schrie gellend, die Musik brach ab.

      »Hund!«, sagte Walt Darrey und schoss. »Verfluchter Hund!«

      Murdock fiel zu Boden, die Kugel strich über ihn hinweg und donnerte in den Tresen. Dann hatte Murdock den Colt hoch und sah noch, dass sich Darreys Revolver senkte, ehe Darrey einen Satz nach rechts tat und der Colt in Murdocks Hand Feuer spie.

      Die Kugel hatte in Darreys Hüfte gehen sollen. Durch den Sprung und das Abducken bekam Darrey sie in die Brust. Das schwere Geschoss schleuderte den Mann hintenüber, er kippte in den Glasperlenvorhang.

      Auf dem Tisch stand Conchita, die Taube, sie stand da und war keine Taube mehr, sie war mehr eine Sirene, denn sie schrie mit so durchdringender Stimme, dass Murdock die Ohren schmerzten. Sie schrie noch, als Darreys Revolver die zweite Feuerlanze ausstieß und die Kugel neben seinem rechten Stiefel in den Lehmboden fuhr. Danach hielt sich Darrey mit der Linken an einigen Glasperlenschnüren fest. Er riss sie ab, als sein Körper zusammenknickte. Die bunten Glasperlen kollerten und hüpften überall hin, sie klimperten und klingelten seltsam.

      Stiefel trampelten, traten auf die Perlen, Männer sprangen auf, warfen sich zu Boden und verkrochen sich unter Tischen.

      Murdock lag auf der Seite, den rauchenden Colt in der Faust, bis er die Beine anzog und langsam aufstand.

      Conchita, die Taube, schrie immer noch, sie zeigte auf den am Boden liegenden Darrey, verdrehte endlich die Augen und fiel kunstgerecht so vom Tisch, dass sie jemand in die Arme kippte, der ihre angebliche Ohnmacht ausnutzte, um sie festzuhalten, wo er sie sonst sicher nicht festgehalten hätte.

      Zwei Amerikaner erhoben sich fluchend, ein dritter Mann mit zwei Revolvern hob seine Spielkarten auf und schüttelte missbilligend den Kopf.

      »Er schoss zuerst, oder?«, fragte Murdock in die Stille hinein und drehte sich um. »Hat jemand etwas anderes gesehen, dann soll er sich melden! Niemand da, der sich melden will?«

      So musste man fragen, wenn man in diesem Land seine Ruhe haben wollte. Die Ruhe war auch hinter ihm, denn das Mädchen mit der falschen Korallenkette lehnte am Tresen. Es hatte keine braune Haut mehr, die Haut sah grau aus. Und über den linken Arm lief träge Blut.

      »Mister«, flüsterte die Lady. »Mister, er hat – er hat mich getroffen!«

      Danach sank das Mädchen langsam tiefer, und Murdock fing es auf, ehe es zu Boden stürzen konnte. Die Kugel hatte den Oberarm des Mädchens durchschlagen. Schlecht, dachte Murdock, das ist ganz schlecht. Um einen Gringo, der hier erschossen wird, regt sich kein Mensch auf, aber wenn ein Mexikaner dabei getötet oder verwundet wird, sieht es sehr übel aus. Verdammte Geschichte!

      Der Bodegabesitzer tauchte wieder auf, sein hohlwangiges Gesicht zuckte, als hätte er Muskelkrämpfe.

      »Tut mir leid«, sagte Murdock finster. »Juan, ich kann nichts dafür, der Narr hat sie angeschossen, du hast es doch gesehen! Ich werde …«

      Er hielt das Mädchen fest, das war sein Pech. Aber vielleicht hätte er ohnehin nichts versucht, denn es war nicht gut, Widerstand zu leisten, wenn mexikanische Grenzpolizei hereinstürmte und die Waffen schon im Anschlag hatte.

      Murdock McCallum sah die Rurales an, es waren drei, die hereinkamen und ihre Waffe auf ihn richteten.

      »Ah, zwei Gringos!«, knurrte der Sergeant finster und hielt seinen Revolver in Richtung von McCallums Kopf. »Sie schießen sich, diese Wilden, sie kommen in unser Land und schießen sich gegenseitig tot! Was ist das? Du hast sie verwundet, du Teufel?«

      »Nein!«, sagte Murdock. »Sergeant, der Kerl hat sie angeschossen, der da, ich doch nicht! Ich würde doch kein hübsches Mexikanermädchen anschießen, sehe ich so aus?«

      »Nimm die Hände hoch, Gringo!«

      »He, Manuel!«, sagte einer der Yankees mürrisch. »Er sagt die Wahrheit, er war es nicht.«

      »Er soll die Hände hochnehmen!«, schnauzte der Sergeant Manuel grimmig. »Gringo, wird es bald?«

      »Manuel, sag doch nicht immer Gringo!«, brummte der Yankee. »Ich höre das nicht so gern, weißt du?«

      »Ich sage, was ich will, verstanden? Los, Americano, die Hände hoch!«

      »Dann fällt sie zu Boden, Sergeant!«

      »Auch gleich, gehorche gefälligst!«

      »Wie du willst«, sagte Murdock und nahm die Hände hoch. Das Mädchen fiel auf seine Stiefelspitzen und war plötzlich wieder munter. Es begann zu schreien und zu zetern, wie es nur Mexikanerinnen konnten, die Stimme überschlug sich, sie nannte den Sergeanten einen Läusefresser und aufgeputzten Gockelhahn. Er schrie sie an, sie sei nichts als eine schmutzige Hure, und er würde sie einlochen. Sie keifte weiter, als sie hinausrannte und der Sergeant Murdock mit dem Revolver winkte.

      »Gib deine Waffe her, Americano! Und dann kommst du mit, wir werden die Sache untersuchen.«

      »Was

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