G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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wird alles untersucht, Gringo. Gibst du jetzt deinen Revolver und gehst mit mir, oder willst du dem da Gesellschaft leisten und auch so tot sein?«

      Jetzt bloß friedlich bleiben, dachte Murdock, nur mit der Ruhe, sonst schießt der Narr noch. Also mitgehen und in ein mexikanisches Gefängnis wandern. Mein lieber Mann, das sind die grausigsten Löcher der Welt, aber ich habe ja Geld – und mit Geld ist in Mexiko alles zu machen. Hier losschlagen und mir die letzte Zuflucht verderben, damit sie mich womöglich noch über die Grenze abschieben und man mich drüben hohngrinsend in Empfang nimmt – nicht mit mir, Amigos!

      »Also gut«, sagte er bissig. Er hätte sie alle erschießen können, sie wären nie schnell genug für ihn gewesen, aber das wäre sein Ende gewesen. »Schon gut, General, ich komme mit. Habt ihr wenigstens keine Läuse in eurem Ho­tel?«

      »Läuse nicht«, antwortete der Sergeant grinsend und nahm seinen Revolver entgegen. »Nur kleine Wanzen, mein Freund! Wenn du unschuldig bist, kommst du ja bald wieder hinaus. Schon morgen – Mañana!«

      Das hätte er nicht sagen sollen, nicht Mañana, denn das konnte morgen in tausend Jahren sein.

      Murdock McCallum fluchte leise. Dem einen Jail entwischt, aber im nächsten gelandet. Er hatte sich etwas eingebrockt!

      *

      »He, Sergeant!«

      »Was willst du, Gringo? Warum störst du mich dauernd?«

      Der Sergeant erhob sich und schlurfte gähnend an das Gitter. Es war schon Nachmittag, der Sergeant war so faul wie alle Mexikaner, die den halben Tag verschliefen.

      »Wann kommt denn nun der Alkalde, Sergeant?«

      »Gringo, jetzt ist Siesta, das musst du verstehen!«, blubberte der Sergeant mürrisch. »Immer musst du mich stören.«

      »Ich habe dir zehn Pesos geschenkt, damit du den Alkalden holst«, knurrte Murdock in seinem halbdunklen Loch. »Du hast dir Wein und Brot geholt – und ein ganzes Brathuhn bestellt und allein aufgefressen, aber der Alkalde ist nicht gekommen. Hältst du so dein Versprechen?«

      »Ich halte sie immer!«, stellte der Sergeant fest. »Was kann ich dafür, wenn mir der Alkalde etwas verspricht und kommt dann doch nicht, eh? Jetzt schläft er, und nachher trinkt er Kaffee. Vielleicht kommt er, wenn er Kaffee getrunken hat, wer weiß?«

      Du erbärmlicher Strolch, dachte Murdock, du hast meine zehn Dollar versoffen und verfressen, aber du bist nie heim Alkalden gewesen. Ich kenne alle mexikanischen Tricks, du Vielfraß. Du hast mich eingelocht, um mein ganzes Geld zu kassieren. Ich werde nicht eher herauskommen, bis du meinen letzten Cent hast, du Gauner. Dann erst wird sich der Alkalde um mich kümmern und mir auch noch Geld abverlangen. Da ich keins habe, wenn es so weit ist, werde ich mein Pferd und meinen Sattel verkaufen müssen, damit mich der Alkalde herauslässt. Ist das ein Land, was? Lauter Gauner, aber liebenswürdig und immer grinsend!

      »Hör mal, Sergeant«, knurrte Murdock. »Du kannst reich sein, wenn du mich herauslässt?«

      »Reich?«

      »Wo hast du es, he, Americano?«

      »Irgendwo!«

      »Wie viel Geld hast du, eh, hast du es versteckt?«

      »Vielleicht, Sergeant?«

      »Du lügst doch, Gringo, du hast gar kein Geld versteckt!«

      »Meinst du?«, grinste Murdock. »Nun ja, warum sollst du es bekommen, warum nicht der Alkalde? Ich werde es ihm geben, schließlich muss er mich herauslassen. Dann halte nur weiter deine Siesta!«

      Murdock drehte sich um, ließ sich wieder auf dem Zellenboden nieder und tat so, als hätte er schon zu viel geredet. Der Sergeant trat von einem Bein auf das andere.

      »Du, Americano, wie viel ist es?«

      »Das sage ich nur dem Alkalden, Mann. Mit dir rede ich nicht mehr!«

      »Was fällt dir ein?«, fluchte der Sergeant. »Ich kann dich auch herauslassen, verstehst du? Ein Irrtum, alles nur ein Irrtum, Amigo, verstehst du? Der Alkalde braucht nichts von unserem kleinen Geschäft zu wissen, eh? Na, was sagst du jetzt? Ist das ein Angebot oder …«

      Der Sergeant schwieg. Die Außentür flog auf. Der Mann kam schwitzend herein und wedelte sich mit seinem Panamahut Luft zu. Sein Hemd war schmutzig, seine Leinenjacke befleckt – ein dicker Mann mit Hängebacken und einem roten Gesicht, über das pausenlos der Schweiß rieselte.

      Der Sergeant war herumgefahren, salutierte steif. Der dicke Mann sah sich nach dem anderen Mann um, der ihm gefolgt war.

      So ist das, dachte Murdock und blickte den anderen Mann an, Sergeant, nun hast du Pech, was? Kein Geld mehr, Sergeant!

      »Ist er das, Don Carlos?«, fragte der Dicke und blickte sich wieder nach Charles Pearson um. »Das ist er, wirklich?«

      »Ja, mein lieber Freund, das ist der Mann«, sagte Charles Pearson. Er war hier nicht nur jemand, er war der Schwiegersohn und Erbe eines Hidalgos, eines der reichsten Männer der ganzen Provinz. »Sergeant, warum haben Sie die Sache nicht Don Riccardo gemeldet?«

      »Eh«, machte der Sergeant und schwitzte nun auch wie ein Wasserfall. »Eh, eh, der Americano hat …«

      »Mach die Zelle auf, Dummkopf!«, fuhr ihn der Alkalde an. »Ah, Sie müssen entschuldigen, Señor McCallum – ein Versehen, ein schreckliches Versehen, aber Sie müssen verstehen, ich kann nicht überall sein. Dieser Dummkopf von Sergeant! Kommen Sie heraus, mein Freund, kommen Sie nur, Sie sind frei! Alte Freunde Don Carlos’ sind auch meine Freunde, natürlich!«

      »Natürlich«, sagte McCallum sanft. »Es macht fast nichts, Don Riccardo, ein Versehen, weiter nichts! Hallo, Mister Pearson!«

      »Hallo«, brummte Pearson. »Feine Sache, in die Sie sich da geritten haben, Murdock. Ich hörte erst gegen Mittag von der Geschichte, sonst wäre ich früher gekommen.«

      Der dicke Riccardo reichte Murdock seine schwammige, feuchte Hand, als er ihn unter Entschuldigungen hinausbegleitete. Draußen stand ein Buckboard mit zwei prächtigen Pferden. Am Ende des Wagens war ein komplett ausgerüstetes Pinto angebunden, ein erstklassiges Tier, das neben guten Waffen auch einen großen Packen trug.

      »Fahren wir ein Stück«, sagte Pearson kurz. »Steigen Sie nur auf den Wagen, Murdock.«

      Murdock stieg auf und sah sich um. Einige Leute waren zusammengelaufen und zogen die Hüte, als Pearson die Leinen nahm und anfuhr.

      Das kleine Haus lag weiß und sauber hinter der Dornbuschhecke. Weit hinten sah Murdock McCallum die blassroten Ziegeldächer einer Hazienda unter vielen Bäumen. Vieh weidete rechts und links des breiten Weges, und hinter mexikanischen Akazien, mit deren dünnen Blättern der Wind spielte, ritten ein paar Vaqueros hinter einem Rudel Pferde her.

      Der Wagen hielt, Pearson sah geradeaus. Hinter dem einen Fenster des kleinen Hauses unter den Bäumen bewegte sich eine Gardine, und Murdock sah einen Moment weißes Haar und ein Frauengesicht, dessen große Augen ihn an jemand erinnerten.

      Darum ist er hergefahren, dachte Murdock, ihre Mutter hat mich sehen wollen – so ist das!

      »Murdock,

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