G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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habe gedacht, der Bursche arbeitet auf eigene Rechnung, er beschwor es, Paisly! Warum er dir nichts erzählt hat? Mein lieber Mann, ich habe so meine eigenen Methoden jemandem beizubringen, dass er zu schweigen hat. Das Geschäft sollte unter uns bleiben. Moment mal – Teufel, darum fragte er mich, was ich vorhätte, wenn ich aus der Armee ausschiede. Ist das ein gerissener Hundesohn gewesen! Er wollte, dass ich für ihn über die nur mir bekannten Grenzwege Ware aus Mexiko herüberschmuggelte, sobald ich entlassen wäre. Der Halunke hat ja gar nicht aus Angst vor meinen Methoden geschwiegen – der hat das Geschäft endlich allein machen wollen!«

      »Hölle und Verdammnis!«, keuchte Paisly und sprang fluchend auf. »Der Dreckskerl, dieser hinterhältige Lump! Darum hat er mir nichts über eure Zusammenarbeit verraten, jetzt begreife ich erst, was der Hund geplant gehabt hat. Hat das Geschäft allein machen wollen. Kildare, was sagst du nun?«

      »Hat der Kerl ein Glück, dass er schon tot ist«, knurrte Kildare finster. »Sich selbstständig machen – mit dem besten Mann als Maultierkolonnenführer, den es gibt! Paisly, jetzt sehe ich klar. Er hätte nichts mehr von uns zu beziehen brauchen, er hätte den Fusel und die Waffen direkt aus Mexiko von McCallum über die Grenze zu den Indianern schaffen lassen. Ist das ein hinterhältiger Lump gewesen!«

      Sie fluchten alle, bis Paisly sich beruhigte und sich kopfschüttelnd auf seinen Stuhl fallen ließ.

      »Man kann doch keinem mehr trauen«, sagte er giftig. »Weiter, McCallum, warum hast du den Kerlen die Pferde wieder abgenommen?«

      »Hat Darrey das nicht erzählt?«, wunderte sich Murdock und berichtete, was die drei Burschen von ihm gewollt hatten, dass er sicher gewesen war, von ihnen, sobald sie das Geld geholt hatten, auf die Nase gelegt zu werden. »Na, begreift ihr jetzt?«

      »Die haben Folsom also wirklich umgelegt«, brummte Paisly. »Denen hätte ich auch nicht getraut, hol’s der Teufel! Musstest du denn die Pferde so anbinden, dass der Captain sie fand, he?«

      »Musste ich nicht, aber ich wollte nicht unbedingt schuld daran sein, dass die Apachen sie sozusagen wehrlos erwischten«, erwiderte Murdock. »Es ist etwas anderes, wenn man kämpfend stirbt, als wenn man abgeschlachtet wird. Ich dachte, die Apachen würden über den Captain und seinen Haufen herfallen. Dass sie ausgerechnet Caldwell und Huston erwischten und sich damit zufriedengaben, konnte ich nicht ahnen. Normalerweise hätten sie auf den Captain losgehen müssen. Man weiß eben nie, was Apachen tun. Paisly, ich kann mich auch mal irren!«

      »Nun gut«, nickte Paisly. »Bishop, der Schurke, hat dir ein Angebot gemacht gehabt. Du hättest viel Geld verdienen können, wenn du für ihn geschmuggelt hättest. Bishop ist tot, kein Geschäft mehr, was, McCallum? Oder würdest du auch welche mit mir machen?«

      »Was?«, schnaufte Murdock. »Hör mal, Mister, sie suchen mich noch wochenlang, ich gehe um keinen Preis über die Grenze zurück!«

      »Sie suchen dich nicht mehr, sie wissen längst, dass du hier bist – ich habe dafür gesorgt, und sie haben ihre Suchtrupps zurückgerufen – was sagst du nun?«

      Murdock sagte nichts mehr, er wusste, dass Paisly die Wahrheit gesagt hatte.

      »Bist du stumm, Murdock?«

      »Ich überlege«, sagte Murdock. »Mir fällt da etwas ein …«

      »Das lass dir ganz schnell wieder ausfallen!«, fauchte Kildare. »Mann, wenn du glaubst, du könntest dir von Pearson Geld borgen und dann auf eigene Faust Handel über die Grenze treiben, uns das Geschäft verderben, bist du nicht lange genug am Leben, um etwas davon zu haben.«

      »Aha, so läuft das?«, murrte Murdock bissig. »Kildare sorgt dafür, dass du keine Konkurrenz bekommst, was, Paisly? Wer dir das Geschäft verdirbt, der stirbt. Auch eine Methode.«

      »Eine sehr gute«, lächelte Paisly kalt. »Du kannst im Monat bis zu dreihundert Dollar machen. Wir haben Ärger, die Armee kontrolliert fast alle Wege, wir kommen kaum noch durch. Seit einigen Wochen verdienen wir nichts mehr. Wir haben drei Ladungen Waffen und Fusel aufgeben müssen, um das nackte Leben zu retten. Dabei war es monatelang ein so gutes Geschäft! Ich habe meine Abnehmer, sobald die Sachen erst weit genug im Land und jenseits der Grenze sind, aber sie bekommen nun kaum noch etwas. Murdock, du kennst doch Wege, die nicht mal Indianer bekannt sein dürften, oder?«

      »Ja«, sagte Murdock leise. »Nur, mein Freund, die sind mehr wert als dreihundert schäbige Dollar, das darfst du annehmen. Wenn ich schon meinen Hals riskiere, dann will ich fünf Prozent der Ladung haben.«

      »Bist du wahnsinnig?«, fauchte Kildare. »Mensch, ich blase dich um!«

      »Kildare!«, fluchte Paisly. »Wir brauchen ihn! Nimm dich zusammen! Das ist nicht mal zu viel von ihm verlangt. Dann werden wir eben mit etwas weniger rechnen müssen, aber es ist besser als gar nichts zu verdienen, Mann! Ich bin einverstanden, Murdock. Aber ein Wort, nur ein einziges Wort, dann …«

      »Ja«, sagte Murdock träge. »Bin ich ein Idiot? Wenn dieser sterbende Hundesohn Bishop nicht das Maul aufgetan hätte, wäre ich bald reich gewesen. Musste der Trottel Sergeant Roscoe in die Arme fahren? Hör mal, Paisly, ich will mich besaufen, ich will mich vier Tage besaufen, weil ich meine Freiheit feiern möchte. Kann ich das vielleicht endlich tun, oder brauchst du mich noch?«

      »Wir brauchen dich morgen.«

      »Also gut, dann gehe ich«, grinste Murdock. »Kildare, pass nicht zu sehr auf mich auf, es könnte mich stören. Du machst das nicht geschickt genug.«

      Kildare fluchte, als Murdock mit einem spöttischen Grinsen hinausging.

      »Der verdammte Kerl ist eiskalt und frech wie eine Elster!«, schnaubte Kildare. »Dein Freund Wadstone hat ihn richtig beschrieben, der Bursche hat keine Angst. Wenn er mir zu sehr auf die Zehen tritt …«

      »Kildare, ich warne dich«, sagte Paisly scharf. »Ich brauche ihn, er kann all das, was du fertigbringst. Wenn ich will, schießt er mir meine Konkurrenz genauso weg, klar? Aber außerdem kennt er alle Stege und Wege – und du kennst sie nicht! Ich brauche euch beide, verstanden? Lass McCallum in Frieden!«

      »Wie du willst«, knurrte Kildare. »Drohe mir nicht, ich bin unersetzlich für dich. Wann brechen wir mit ihm auf?«

      »Morgen«, entschied Paisly mürrisch. »Ich werde dabei sein, ich muss sehen, wie Murdock arbeitet, dabei kann ich nur lernen. Lass ihn nicht aus den Augen!«

      Paisly nickte kurz und verschwand …

      *

      Das Klirren saß in seinem Kopf, es kam nicht von der Tür. Jemand schlug mit einem Hammer auf Murdocks Gehirn herum und trat dabei mit Stiefeln auf Murdocks Augapfelbänder.

      Murdock fuhr hoch, riss die Hände an den schmerzenden Schädel.

      Aufhören, dachte er, aufhören, verdammt noch mal! Wer klopft denn da in meinem Schädel? Das ist ja doch an der Tür …

      »Ja«, sagte er mürrisch, schmerzzerrissen und wütend. »Aufhören, verdammt, ich komme schon! Wer ist draußen, wer macht solchen Lärm?«

      Es musste nach Mitternacht sein, die Lampe brannte noch. Murdock erinnerte sich dunkel, dass man ihn hochgeschleppt hatte. Juan war dabei gewesen, irgendwer aus Paislys Verein hatte ihn gestützt.

      »Wer ist da, verdammt?«

      »Ich – ich!«

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