G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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blaue Armeehose war zerrissen, sein Bart einige Tage alt, die Augen lagen tief in ihren Höhlen. Ein Mann wie ein Gespenst!

      »Murdock!«, sagte sie, nachdem sie nach Luft gerungen hatte. »Murdock, wo kommst du …«

      »Von dort«, antwortete Murdock McCallum rau und deutete zur Tür des Nebenzimmers, hinter dem das Schlafzimmer lag, wo immer noch das alte Bett stand, in dem sie mit Ed geschlafen hatte. »Das Fenster war offen, Sheila.«

      »Du – du?«, stammelte sie verwirrt und dachte an das Stalldach, an den Stallhelp, der gestern nach Tuscon gefahren war, um drei neue Pferde zu kaufen – der Mann war nicht da, sie war allein im Haus – mit Murdock McCallum. »Murdock, um Gottes willen, sie suchen dich!«

      »Ja«, sagte er einfach und lächelte. »Ich weiß das, Sheila. Ich hatte ein Pferd, aber es glitt am zweiten Tag meiner Flucht auf Felsen aus und stürzte so unglücklich, dass es sich einen Huf brach. Ich habe es töten müssen. Dann bin ich zu Fuß gegangen …«

      »Du großer Geist, setz dich doch!«, flüsterte sie verwirrt. »Warum stehst du denn, Murdock? Du bist ja völlig erschöpft – wie siehst du aus?«

      »Nun, wie ein Mann, der ziemlich hart auf Felsen krachte und dann etliche Meilen rennen musste«, grinste er. Es war das alte Grinsen, das sie so an ihm gemocht hatte. Er war eines Tages zu ihr gekommen und hatte sie aus seinen dunklen Augen so angesehen, dass sie rot geworden war, obgleich sie sonst niemals errötete. An jenem Abend hatte sie in seinen Armen gelegen und Stunden erlebt, die sie nie vergessen hatte. Er war anders als alle Männer, die vor und nach ihm gekommen waren – wild und zärtlich zugleich, stürmisch und ausdauernd, ein Vulkan, dessen Glut jede Frau zum Brennen bringen musste.

      Plötzlich erinnerte sie sich an die Nächte, an Fergus Clanton, der mit seiner Horde hereingekommen war und dann, als er merkte, dass er bei ihr nicht mehr landen konnte, angefangen hatte den Saloon auseinanderzunehmen. Sechs Mann hatte er mitgebracht, zwei hatte er nur mitgenommen, die anderen vier hatten eine Woche im Hotel gelegen und jeden Tag den Doc gebraucht. Sie hatten nicht mit Murdock McCallum gerechnet, erst recht nicht damit, dass ein Mann es mit sieben Männern aufnehmen und sie schlagen würde. Die Nacht danach war schrecklich gewesen, aber schön zugleich, denn Murdock war von einer Wildheit gewesen, die ihr Blut unbeschreiblich erhitzt hatte.

      Daran dachte sie jetzt, sah ihn an, als er zum Sofa ging und sich lang ausstreckte.

      »Ich brauche ein Pferd und einen Sattel«, sagte er spröde. »Bezahlen kann ich nicht, aber du bekommst das Geld, sobald ich welches habe. Ich war schon im Stall – der eine Gaul geht gerade noch, denke ich. Du hattest schon bessere Pferde, Sheila.«

      »Sicher, aber ich habe sie verkauft, mein Stallhelp ist nach Tuscon und holt andere. Du bist mit mir allein, weißt du das?«

      »Sicher«, grinste er. »Woran denkst du?«

      Die Röte stieg ihr in die Wangen, sie wendete sich hastig um.

      »Du machst mich verlegen, Murdock! Natürlich kannst du das Pferd haben, aber – willst du dich nicht waschen und rasieren?«

      »Ja, kein schlechter Vorschlag, Madam«, lächelte Murdock und stand wieder auf, ging ins Schlafzimmer. »Kaltes Wasser – ich brauche kein warmes zur Rasur, es geht schon so! Sieh einer an, noch immer der alte Pinsel, dieselbe Seife …«

      Er zog die Schublade der Waschkommode auf, dann stellte er das Rasierzeug Ed Hoopers auf die Konsole und starrte in den Spiegel, denn sie war ihm gefolgt und stand hinter ihm.

      »Du brauchst bald neue Seife«, sagte er und sah sie über den Spiegel weg an. »Wie viel Männer haben sich hier rasiert, seitdem ich fortging?«

      »Du stellst Fragen!«, murmelte sie. »Geht dich das etwas an?«

      »Natürlich nicht, Sheila – es war nur ein Spaß.«

      »Du und deine Späße! Mein Gott, alles redet von dir und den drei anderen Kerlen. Weißt du, dass zwei von Apachen umgebracht worden sind und nur einer entwischt sein wird?«

      »Nein, das wusste ich nicht.«

      Er seifte sich ein und zuckte die Schultern. Dann nahm er das Messer, schabte sich den Bart ab und zog schließlich Hemd und Hose aus, um sich richtig zu waschen.

      Sheila betrachtete ihn mit der Neugierde einer Frau, die nach einer Veränderung seines Körpers suchte. Sie hatte oft an ihn und seine muskulösen Schenkel gedacht, die Kraft seiner Arme und seine behaarte Brust. Es gab nicht viele Männer mit seiner Figur. Die Betrachtung erregte sie so sehr, dass sie hinter ihn trat und ihm schweigend den Waschlappen abnahm, um ihm den Rücken zu waschen.

      »Ah«, seufzte Murdock, »das tut gut! Ich habe gar nicht mehr gewusst, wie es ist, wenn man von einer Frau gewaschen wird. Mach weiter, Sheila!«

      »Da auch?«, fragte sie, und ihre Stimme klang rauchiger noch als sonst. »Überall?«

      »Warum nicht?«

      Da war es wieder, dieses verteufelte Prickeln, diese Erregung, die sie kürzer atmen und ihre Brust schneller in Bewegung brachte – sie hob und senkte sich, und der Mann drehte sich um.

      Er war nackt, und ihr jagte ein Schauer über den Leib, als er sie umfing und an sich presste.

      »Murdock!«, konnte sie nur noch lallen. »Murdock!«

      Sein Kuss nahm ihr den Atem, seine Hand glitt unter ihre Bluse. Das Bett war direkt hinter ihr, und er hob sie hoch. Es war das Gefühl der Erwartung, die gestillt werden musste – ein Gefühl, das sie nie so stark bei Ed oder einem anderen Mann gespürt hatte. Sie wimmerte, als er sie auszog und seine nackte Haut ihre Brüste berührte. Dann war ihr, als flösse Feuer über ihren Leib …

      *

      Ihr Haar war verschwitzt, ihr Mund brannte von seinen Küssen, aber in ihr war jene Ruhe danach, die das Denken wiederkehren, den Taumel der Sinne beendete, den Born der Leidenschaften versiegen ließ.

      Neben ihr atmete Murdock tief und gleichmäßig. Als ihre Hand über seine Hüfte glitt, hielt er sie fest und nahm den Kopf hoch.

      »Hast du Zivilsachen?«

      »Ja«, sagte sie leise. »Warum bleibst du nicht? Hier vermutet dich kein Mensch. Mein Gott, ich sterbe noch mal, wenn du bei mir bist!«

      Er griff nach ihrem rötlichen Haar und spielte mit ihm.

      »Ich muss weiter, Sheila, ich muss über die Grenze.«

      »Murdock, sie nehmen an, dass du längst drüben bist, weißt du das?«

      »Ja, das kann ich mir denken«, brummte er. »Ich habe vier Stunden gebraucht, um das Pferd zu zerschneiden und unter Steinen zu begraben. Tat mir leid um das Pferd, es gehörte Captain Spalding und hat ihn mal dreihundert Dollar gekostet. Sheila, ich muss über die Grenze, ich kann hier nicht ruhig schlafen! Mein Gott, ich bin müde, aber ich muss weiter!«

      »Ich kann dich nicht umstimmen?«

      »Nein«, sagte er entschlossen. »Kannst du mir starken Kaffee kochen?«

      »Natürlich, Murdock, so stark, dass du munter bleibst. Im Schrank sind noch Sachen von Ed. Er war etwas kleiner als du, aber das wird nicht viel ausmachen.«

      Sie

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