G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner страница 81

Автор:
Серия:
Издательство:
G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

Скачать книгу

werden wir gleich wissen«, sagt Bruce und winkt Lispy heran. »Lispy, komm, wir wollen mal nachsehen.«

      Das Gras dämpft den Hufschlag, als sie weiterreiten. Die anderen Drei kommen ein Stück nach, halten dann und sehen Bruce und Lispy absteigen.

      Lispy schielt auf den dicken Packen, sieht Bruce an und fragt stotternd: »Wa – was mag wo – wohl da drin sein, Bruce?«

      »Weiß ich das?«, knurrt Bruce.

      »Und we – wenn er Geld ha – hat.«

      »Hör mal, was hast du wieder für krumme Gedanken?«

      »Krumm – krumme nicht, aber – ob er ei – ein Hemd ha – hat?«

      »Lispy, lass die Finger davon. Vielleicht liegt der da oben auf den Felsen vor der Biegung und schießt, wenn er dich an den Packen gehen sieht.«

      »Wi – will ja blo – bloß mal na – nachsehen.«

      »Lass es, sage ich!«

      Lispy zuckt zusammen, bleibt stehen und hebt die Hand. Links neben dem Pferd dicht am Rand der Schlucht, durch die der Fluss braust, liegen Stiefel, eine Hose, ein Hemd, ein Hut und Socken.

      Als Bruce die Sachen dort liegen sieht, winkt er mit der Hand Lispy zu, sich zu ducken. Er sagt nichts, bückt sich und legt sich schließlich dicht vor der Kante hin. So schiebt er sich auf die Kante zu, linst durch das Gras nach unten und sieht Lispy wie einen Schatten neben sich auftauchen.

      Im nächsten Moment, das Plätschern der Wellen ist zu hören, sehen sie den Mann unten. Er hat blondes Haar, mag so groß wie Lispy sein, und schwimmt gerade auf das jenseitige Ufer des Flusses zu. Anschließend hat er überhaupt nicht damit gerechnet, dass ihn jemand beobachten könnte, denn er hat nichts an.

      »Der ba – badet«, sagt Lispy stotternd. »Sch – schämt der si – sich nicht? Er ba – badet ohne Hose, Bruce?«

      »Was willst du?«, fragt Bruce und rutscht zurück, denn der Mann kann nicht vor fünf Minuten wieder hier sein, selbst wenn er in diesem Augenblick umdrehen würde. Die Strömung ist scharf, der Fluss beinahe 100 Yards breit und der Hang steil. Er muss wohl gedacht haben, dass hinter der Biegung noch mehr Felsen kämen und ein Abstieg dort unmöglich sei.

      »Bruce – ich ha – hab doch kei – kein Hemd, Mann!«

      »Kommt nicht infrage. Wir wollen ein Geschäft machen, da können wir uns so was nicht leisten, ist dir das nicht klar? Wenn der uns folgt, was dann, he?«

      »Kommt uns ni – nicht nach, Bru – Bruce. Ka – kann er au – auch so tun, wa – was? Sieht er un – unsere Fährte, dann wird er viel – vielleicht neu – neugierig, was?«

      »Das ist gar nicht so verkehrt gedacht«, erwidert Bruce und richtet sich auf. »Also gut, sehen wir mal nach. Kein schlechtes Pferd, was?«

      Er geht zum Pferd, schnallt den Packen ab, macht ihn auf und sieht etwas Proviant, zwei graue Hosen aus Cordstoff und vier rote Hemden.

      »Alles ro – rote Hemden«, stellt Lispy fest. »Zwei sind sau – sauber. Die neh – nehme ich mir.«

      Der Gaul, denkt Bruce und betrachtet das Pferd genauer, sieht nur gut aus, viel wert ist er nicht. Der Gaul taugt nichts, das ist ein Blender.

      Lispy kichert, als er einen Geldbeutel findet. »Lei – Leichtsinn mu – muss be – bestraft werden«, stellt er kichernd fest. »Wer lä – lässt denn sei – sein Geld liegen, he? Bruce – sieh ma – mal her!«

      »Mensch, das sind ja über dreißig Dollar«, sagt Bruce und streckt die Hand aus. »Gib her, Lispy.«

      »Wa – was? Und ich?«

      »Wir teilen, Lispy. Los, mach schon, lass ihm seinen Packen da. Klemm dir die beiden Hemden unter den Arm und wirf sein Gewehr hin.«

      »Wo – wollte sie ja nu – nur mal a – ansehen«, sagt Lispy maulend. »Schön – schöne Uhr, ist wa – wahr. So – da liegt sie.«

      Er legt sie hin, seufzt abgrundtief und bedauert, dass sie nur halbe Arbeit machen. Kaum aber hat er die Hemden und das Gewehr zu den anderen Sachen gelegt, führen sie das Pferd weg, als er daran denken muss, was er sagen würde, wenn er nach einem Bad heraufkäme und sein Gaul verschwunden wär.

      »A – armer Hu – Hund«, sagt er vor sich hin. »Aber, wa – warum bist du lei – leichtsinnig, he? Dei – deine eigene Schuld, d-du Tro – Trottel.«

      Er schwingt sich in den Sattel, stopft ein Hemd in seine Satteltasche, zieht sein durchschwitztes Hemd aus und das neue an.

      Sie reiten mit dem Gaul jenes Fremden zu den anderen zurück.

      »Da«, sagt Bruce knapp und hebt den Beutel hoch. »Über dreißig Dollar hat er gehabt.«

      James, der nie viel sagt und manchmal für einen Dieb und Gauner seltsame Ansichten äußert, sieht ihn an und runzelt seine Stirn. Jetzt wirkt er noch düsterer. Er sieht aus, als käme er von seiner eigenen Beerdigung.

      »Bruce, lass ihm wenigstens zehn Dollar.«

      »Was, bist du verrückt?«, fragt Bruce verstört. »Weshalb denn? Wenn er so dumm ist und lässt alles oben liegen, dann muss er dafür bestraft werden. Noch mal lässt der seine Sachen nicht zurück, wetten?«

      »Hör mal, Bruce, er hat kein Pferd und kein Geld mehr. Nimm ihm doch wenigstens nicht alles Geld weg.«

      »Sieh mal an«, stichelt McDewey spitzzüngig. »Er hat es wieder mal mit der Moral, der gute James. Was denkst du? Würde dir das passiert sein, machte sich auch keiner Gedanken um dein Geld, sondern steckte es schön ein.«

      »Halt die Klappe, Sid!«, knurrt James scharf. »Ich will das nicht, fertig. Bruce, sei mal anständig. Ich verzichte auf meinen Anteil von zehn Dollar an unserem Geschäft, klar?«

      »Du hast Vögel unter dem Hut, was?«, sagt Dorrey. »Wegen eines Fremden auf zehn Dollar verzichten, das müsste mir einfallen.«

      »Na gut«, antwortet Bruce, steckt das Geld bis auf zehn Dollar in seine Tasche, schnürt den Beutel zu und wirft ihn einfach an der nächsten kahlen Bodenstelle vom Pferd. »Das findet er schon, der Trottel. Darüber muss er ja stolpern, was?«

      Sie reiten weiter, sind längst hinter der Biegung und kommen wieder an das Buschland. Ihre Entfernung zu jenem Platz, an dem sie den Mann bestohlen haben, mag über eine Meile betragen. Als sich James zufällig umsieht, erkennt er weit hinten eine Gestalt, die um die Biegung rennt. Die Sonne lässt den Gewehrstahl blinken. Der Mann bleibt stehen, hebt sein Gewehr und legt an.

      »He, reitet schneller«, sagt James warnend. »Wenn es auch zu weit ist, ich habe es schon erlebt, dass auch eine zufällige Kugel traf. Der Kerl ist da.«

      Der Mann muss sie einigermaßen sehen können. Die Kugel schlägt weit hinter ihnen ein. Der Mann feuert noch drei-, viermal hinter ihnen her, aber er trifft nicht.

      »Jetzt weiß er, dass es fünf sind«, sagt Bruce mürrisch. »Das gefällt mir verdammt nicht. Er hat fünf Reiter gesehen und wird es überall erzählen.«

      James

Скачать книгу