G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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ist, ist es übermorgen. Es gibt Zufälle genug, aber dass ausgerechnet noch jemand außer ihm hier herumreiten sollte, kann ich mir nicht denken. Was wollen wir denn mit dem Gaul machen, Bruce?«

      »Stehen lassen, irgendwo und weit genug entfernt«, antwortet Bruce achselzuckend. »Der bringt keine zwanzig Dollar ein, sieh ihn dir genau an, dann weißt du es.«

      James überlegt einen Moment, dann nickt er, sagt aber warnend: »Lass uns etwas weiter nach Norden reiten, damit es aussieht, als wollten wir woandershin. Sobald wir dann an den Flathead kommen, reiten wir ein Stück nach Norden, das wird erst in der Dämmerung sein. Dort lassen wir den Gaul stehen und reiten zurück im Wasser.«

      »Ja, er wird uns dann im Norden vermuten«, antwortet Bruce zufrieden. »So geht es. Einen Tag wollen wir uns die beste Ranch ansehen. Also noch insgesamt zwei Tage, dann haben wir, was wir wollen. Der Kerl kommt uns nicht mehr in die Quere.«

      *

      Dorrey hat keine schlechte Laune mehr, er ist eher ausgesprochen guter Stimmung. Das ist er manchmal, wenn er etwas sieht, was ihm gefällt. Diesmal ist es das Mädchen.

      Er stiert aus sieben Yards Entfernung in das Eckzimmer der Ranch und leckt sich über die Lippen. Das Mädchen steht vor dem Spiegel. Und es ist ein Glück, dass es dunkel ist, sonst würde sie Dorreys dickes Gesicht mit den Glotzaugen sehen müssen. Das Mädchen kämmt sich. So langes Haar hat Dorrey selten gesehen, und so schwarzes eigentlich noch nie.

      »Komm schon«, zischt McDewey hinter ihm. »Was ist schon an einer Frau dran, he? Am Ende bist du doch der Dumme, das ist immer so.«

      »Bei der nicht, ei, verdammt, ist das ein Vögelchen«, sagt Dorrey anerkennend.

      Da trifft ihn McDeweys warnender Blick. Hinter ihnen taucht Bruce auf und sieht sofort, was los ist, warum Dorrey wie hypnotisiert in das Fenster starrt.

      »Du Idiot«, sagt er grimmig, wenn auch sehr leise. »Kaum sieht er einen Unterrock, vergisst er alles um sich. Du sollst zum Anbau, hatte ich das nicht gesagt?«

      Die Stimme von Bruce klingt so drohend, dass Dorrey den Kopf einzieht und wirklich losgeht. Dabei aber denkt er immer noch an das Mädchen, schleicht am Zaun entlang, einem einfachen Staketenzaun, und muss am Bunkhaus vorbei, in dem kein Licht brennt. Der Anbau der Ranch ist noch 17 Yards entfernt.

      Im Anbau klappert jemand mit Geschirr. Die Leute haben heute spät gegessen, weil der Rancher den Rest seiner Herde von der Wasserstelle wegtreiben musste. Sonst ist niemand hier.

      Es ist genauso, wie Bruce es im vorigen Monat gesehen hat. Die Corrals sind leer, die Mannschaft treibt die Herde an die Bahn. Über den Hof ist ein alter, hinkender Mann gegangen, anscheinend ein Ranchhelp, der wegen seines Alters nicht mehr am Trail teilnimmt. Außer den Mädchen sind also nur zwei Mann auf der Ranch, es wird nicht sehr schwierig sein, das denken sie alle.

      Dorrey, der wie die anderen sein Pferd hinter den Büschen am Bach zurückgelassen hat, geht langsam und vorsichtig auf den Anbau zu. Das Fenster, das den ganzen Tag aufstand, ist noch offen. Hier ist die Ranchküche, das Geklapper aus dem Fenster schallt ihnen entgegen.

      Lispy, der schnellste und auch beweglichste Mann von allen, schiebt sich an Bruce Murdocks Seite und deutet auf ein Fenster. Bruce hält ihn am Ärmel fest, zischt einmal und bringt dadurch alle Mann zum Stillstand.

      Sie stehen alle ohne Stiefel da, nur drei Paar Socken an den Füßen, die jeden Schritt so dämpfen, dass sie kaum zu hören sind.

      »Lispy, du musst zuerst hinein, klar?«, zischelt Bruce. »Steig ein, aber pass auf, er darf dich nicht sehen. Denk an die Milchkannen. Stell dich neben die Tür. Wenn wir es schaffen, kommt James mit. Sonst musst du es allein tun, klar?«

      »Klar«, erwidert Lispy nur, der wie eine Katze schleichen kann und für den es nicht schwierig sein wird, durch das Fenster in den Butterraum neben der Küche zu steigen.

      Bruce Murdock aber dreht sich um, streckt die Hand aus und sieht James an.

      James, der einen langen Stock trägt, den sie von den Zweigen befreit haben, reicht den Stock Murdock. Vor ihnen schieben sich nun Dorrey und McDewey an der linken Wand des Anbaues entlang, bis sie hinter dem Holzstapel kauern und in den Hof blicken können. James und Lispy huschen auf das Fenster zu. Lispy steht rechts, James links. Es fällt nur mattes Licht aus der Kammer, die Verbindungstür zur Küche steht etwas offen. Lispy, der wie ein Geist hochwächst und in den Raum blickt, sieht die Tür, die Bank mit ein paar Käseformen direkt unter dem Fenster und nickt.

      »Kommst du ohne Krach hinein?«

      »Sicher, James.«

      Neben ihnen kauert Bruce Murdock, hört es und ist zufrieden. Dann schleicht Murdock weiter. Zwischen dem Anbau und dem rechten Winkel des Hauses ist eine Art Verschlag, der eine schmale Tür besitzt. Im Verschlag liegen die Eisenrohlinge für Hufbeschlag, die Esse steht dort, die Verschlagecke ist etwas vorgebaut und bietet Murdock, der durch die nur angelehnte Tür getreten ist, eine gute Deckung.

      Im nächsten Augenblick zeigt es sich, dass Murdocks Berechnungen, die auf James’ Augenmaß beruhen, richtig gewesen sind. Murdock streckt nun den rechten Arm mit der langen Stange aus. Links von Murdock fällt das Licht aus der Küche in den Hof. Rechts aber stehen Milchkannen auf einem Gestell. Die Kannen, die der Rancher und der alte Ranchhelp heute von der Weide mitbrachten, sind ausgewaschen worden. Nun sollen sie über Nacht trocknen.

      Murdocks Stock erreicht die erste Kanne. Er grinst, er hat ein wenig Freude an sich selber und an seinen glatten Gedanken.

      Murdocks Berechnungen haben bis heute immer gestimmt. Kein Mensch hat sie jemals verdächtigt, keiner sie jemals gefunden. Es wird auch hier so sein, denn Murdock ist ein Meister darin, die Reaktion anderer Leute vorauszuberechnen.

      Nun ist der Stock an der Kanne, und Murdock stößt auch schon den Stock vorwärts.

      Die Kanne kippt, dann donnert sie vom Gestell auf den Boden und rollt klappernd drei Yards weit. Im gleichen Moment zieht Murdock seinen Stock zurück. Während er den Stock zu Boden gleiten lässt, weicht er hinter den Vorsprung des Anbaues zurück.

      Kaum klappert es auf dem Hof, als jedes Geräusch in der Küche verstummt.

      Lispy, der langsam an das hintere Fenster tritt, hört einen Moment nichts mehr aus der Küche. Dann aber sagt der Alte dort brummelnd: »Was war denn das? Sollte das wieder der Kater sein?«

      Schritte sind in der Küche zu hören, ein Schatten verdunkelt jenen breiten Lichteinfall in den Hof. Murdock, der den Schatten genau sieht, rührt sich nicht.

      »Tatsächlich, hat der Bursche doch wieder auf den Kannen gehockt«, sagt der Alte mürrisch. »Na warte, Freundchen, das gewöhne ich dir noch ab. Sie riechen die Milch selbst dann noch, wenn die Kannen ausgewaschen sind. Dabei haart das Vieh, ich werde sie noch mal auswaschen können. Der verdammte Kater.«

      Und dann geht er los.

      Der erste Teil von Murdocks Plan erfüllt sich. Der Alte humpelt zur Kanne, hebt sie auf, nimmt sie in die Hand und geht los, nachdem er noch einen Moment nach dem Kater gesucht hat, der irgendwo verschwunden ist.

      Brummelnd kommt der Alte auf die Tür des Küchenanbaues zu.

      Lispy hat sich an der Wand hochgezogen, kauert eine Sekunde auf dem Fensterbrett und tritt dann auf die Bank, die leicht wackelt. Aber es gibt kaum

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