G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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komm!«

      James, hager, groß und sehnig, klettert so schnell wie Lispy über die Bank hinweg. Dann sieht er Lispy kurz an, blickt durch die nun offene Tür auf jene andere, durch die der Alte verschwunden ist, und sagt zischend: »Bleib du hier stehen, du tust das nicht gern, ich weiß. Warte, ich habe ihn gleich.«

      Er macht drei Schritte, kommt geduckt durch den Raum, tritt hinter die offen stehende Außentür und sieht, wie Lispy die Verbindungstür wieder halb zuschiebt.

      Nichts scheint sich in der Küche verändert zu haben. Und doch sind zwei Männer drin, die sich vollkommen still verhalten.

      Die Kanne klappert, als der Bügel an das Metall schlägt. Die Schritte schlurfen unregelmäßig über den Hof auf die Tür zu.

      »Noch mal auswaschen«, brummelt der Alte und kommt in seine Küche. »Der Teufel soll den Kater holen, ich werde ihm eine Blase an den Schwanz binden, was?«

      Dann ist er auch schon im Raum. Er geht einen Schritt an James vorbei, der die Hand aus der Tasche genommen hat. Die schlurfenden Schritte des Alten führen nun zum Herd, auf dem ein Kessel mit heißem Wasser steht. Im gleichen Augenblick, in dem sich der Alte gerade nach dem Schöpfbecher bückt, tritt James mit drei, vier schnellen katzenhaften Schritten von hinten auf ihn zu.

      James, das Halstuch vor dem Gesicht, in das zwei Löcher geschnitten sind, holt jäh mit der rechten Hand aus. Zwar reibt sich der Stoff seiner Jacke, aber der Alte hört nichts. Dann saust die Hand mit dem runden, länglichen Gegenstand herunter.

      Einen Moment denkt James an das Alter des Mannes, aber er hat keine andere Wahl. Sachen wie diese hat er schon zu oft getan, der Gedanke ist gleich wieder fort. Dafür schnappt James mit der linken Hand blitzschnell zu. Es ist ein so sicherer Griff, dass der Alte, der nach vorn stürzt, nicht mehr auf den schweren Herd schlagen kann.

      Ohne einen Laut von sich zu geben, nur die Kanne kracht hin und der Schöpfbecher klappert zu Boden, rutscht der Alte zusammen.

      Aus dem Butterraum aber kommt Lispy, er nimmt die Kanne, es ist wieder still.

      »In Ordnung«, sagt James dann leise. »Da haben wir ihn ja. Los, mach schnell, stell die Kanne zur Seite und fass an. Wo ist der beste Platz für ihn?«

      Er sieht sich um, während hinter dem Anbau Murdock herauskommt. Er starrt zum Haus, aber dort, das Licht brennt in einem der oberen Zimmer, rührt sich nichts. Zwei Sekunden darauf steht auch Murdock wie ein Geist in der Küche.

      »Die Bank«, sagt James flüsternd, »ist sehr schwer. Er kann sie nicht von der Stelle bekommen, wenn wir sie an die Schrankfüße binden, na?«

      »Ja, los.«

      Es geht schnell. Sie fesseln den Koch und legen ihn auf die Bank. Dabei starrt Lispy ununterbrochen zum Haus, aber alles bleibt friedlich und still.

      Nach kaum drei Minuten sind sie fertig und sehen sich an.

      »Zum Haus!«, zischt Bruce Murdock kalt. »Lispy, der frisst hier.«

      Sie sehen alle zu Lispy. Von ihm sagen sie, dass er verfressen sei. Lispy hat sich in der Küche umgesehen und ein Stück Rinderbraten entdeckt. An dem kaut er und sieht die anderen unschuldig an.

      »Wa – was ist?«

      »Mensch, wie kannst du schon wieder fressen?«

      »Wenn ich doch Hu – Hunger hab?«

      »Er hat Hunger, der verdammte Idiot«, zischt McDewey böse und wirft Lispy einen giftigen Blick zu. »Der hat immer Hunger. Selbst wenn sie ihn eines Tages aufhängen, wird er noch was fressen müssen.«

      Lispy hält in der Kaubewegung inne und macht einen jähen Schritt auf McDewey zu.

      »Du – d-d-duuu!«, sagt er stotternd vor Erregung und ist ganz blass geworden. »Da – das sagst du nicht no – noch mal. Hä – hängen – da – das ist ver – verdammt kein Wort, da – das ich hören will.«

      »Sieh an, davor hat er Angst, der Träumer«, antwortet McDewey giftig. »Kann dir schon passieren, dass sie dich hängen, Lispy. Mach bloß nie dein Maul auf, wenn wir irgendwo sind, hier auch nicht, ich rate es dir. Sonst erkennen sie dich überall. Einer, der so stottert wie du – das ist ’n Stottergraf. Hähäh – Stottergraf …!« Und er will sich krank lachen, weil Lispys Gesicht erstarrt und blass geworden ist.

      »Stottergraf!«, zischt Bruce Murdock und dreht sich ihm zu. »Lass den verdammten Unsinn, lass ihn in Ruhe. Er kann nichts für sein Gestotter, das weißt du so gut wie ich. Lass ihn in Frieden, ohne ihn hätten wir manches Pferd nicht – äh, besorgt, was? Und du kein Geld in den Taschen gehabt, mit dem du hättest klimpern können. Lass deine Wut nicht an Lispy aus, der wehrt sich nie.«

      »Ha – hab ihm ni – nichts getan«, sagt Lispy und wendet sich ab. »Ma – Mann – ich ha – hab doch blo – bloß ge – gegessen, Boss.«

      »Ja, Lispy, ist ja schon gut«, antwortet Bruce Murdock besänftigend. »Nun Schluss mit dem Streit. Die Lady ist hinten in einem Zimmer, der Alte im ersten Stock, und die Nacht dunkel. Uns kann nichts mehr passieren, nicht hier draußen. Macht schnell, huscht zum Haus.«

      So schnell sie können, hasten sie über den Hof.

      Lispy steht schon am Haus. Hinter ihm James, der leise sagt: »Warte, bis Bruce die Tür aufgemacht hat, Junge.«

      Lispy schreckt zusammen, als James ihm einen kleinen Stoß gibt.

      »Lispy, los, vorwärts.«

      James hinter ihm, so kommen sie leise wie Geister in das Haus hinein.

      Von nun an sprechen sie sich nur noch mit Nummern an, ziehen die Halstücher hoch, stehen im Flur und sehen sich um.

      »Zwei«, flüstert Murdock und meint McDewey. »An die Treppe nach oben. Drei, komm jetzt.« Damit ist Lispy gemeint.

      Ein langer Flur, rechts zwei Türen, links ein kleiner Flur. An seinem Ende, bis zu dem das Licht der kleinen Flurampel nicht reicht, ein Streifen Helligkeit unter einer Tür.

      Das Zimmer, in dem das Mädchen sich die Haare gekämmt hat.

      »Vier, du bleibst neben der Tür stehen, klar?«

      Vier, das ist James. Nummer fünf ist Dorrey, aber der hat eine andere Aufgabe. Dorrey ist in der Küche hinten auf dem Hof.

      Murdock hebt die Hand, deutet rechts neben die Tür. An dieser Seite ist das Schloss.

      Hinter der Tür klappert etwas, das Mädchen summt irgendeine Melodie vor sich hin. Neun Uhr erst, im Haus schlägt es dumpf die volle Stunde.

      Lispy steht neben der Tür und sieht Murdock im Zwielicht seltsam an.

      Im Zimmer sind deutlich Schritte zu hören, die schnell auf die Tür zukommen.

      Da geht plötzlich die Tür auf. Er hat nicht an die Lampe im Zimmer gedacht, der Lispy. Die Lampe bescheint ihn. Und das Mädchen, das aus der Tür in den Flur sieht, blickt ihn an, sieht einen Mann im roten Hemd, der ein Tuch vor dem Mund trägt und den Hut tief in die Stirn gezogen hat.

      Vielleicht

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