Fear Street 47 - Ahnungslos. R.L. Stine

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Fear Street 47 - Ahnungslos - R.L. Stine Fear Street

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hörte sich gut an.

      Nachdem er die Karte in das Handschuhfach zurückgelegt hatte, drehte er die Innenbeleuchtung aus und fuhr dann in die kühle, stille Dunkelheit. Leise summte er vor sich hin.

      2

      Chelsea Richards brach mit einem schrillen Ton ihr Spiel ab und ließ das Saxofon schlecht gelaunt sinken. „Ich hasse mein Leben“, sagte sie ausdruckslos.

      „Fang nicht schon wieder an.“ Ihre Mutter saß auf der anderen Seite des kleinen Wohnzimmers. Sie ließ die Zeitung sinken und blickte Chelsea warnend an. Ihr Blick sagte: „Ich bin jetzt wirklich nicht in der Stimmung, mir deine übliche Liste von Beschwerden anzuhören!“

      Chelsea lehnte sich in ihrem Klappstuhl nach vorne, bis sie fast mit ihrem Kopf an den Notenständer vor ihr stieß. „Manchmal glaube ich, dass ich überhaupt kein echtes Mitglied dieser Familie bin“, beschwerte sie sich. „In Wirklichkeit bin ich bestimmt adoptiert oder so.“

      „Von wegen adoptiert, du wurdest ausgebrütet“, versuchte Mrs Richards zu scherzen. Sie war noch immer hinter ihrer Zeitung versteckt. „Bist du eigentlich fertig mit Üben, oder hab ich mich zu früh gefreut?“

      „Du magst noch nicht einmal, wenn ich Saxofon spiele“, klagte Chelsea.

      „Du hast darauf gespielt? Es hörte sich eher an, als ob du es folterst!“, lachte Mrs Richards.

      Chelsea war an den trockenen Humor ihrer Mutter gewöhnt. Manchmal halfen die Witzeleien, ihre schlechte Laune zu vertreiben, aber nicht jetzt. „Wirklich lustig“, fauchte Chelsea beleidigt. „Ich sehe nicht so gut aus wie meine Mutter, und ich habe noch nicht einmal ihren Humor“, dachte sie bitter.

      „Wenn ich nicht adoptiert bin, wie kommt es dann, dass du so groß und schlank bist und ich kurz und dick?“ Chelsea zog das Mundstück vom Saxofon.

      „Chelsea, wirklich!“ Ihre Mutter wurde langsam ungeduldig. Sie legte die Zeitung auf ihre Knie und schüttelte den Kopf. „Warum musst du nur immer und immer wieder über die gleichen Dinge sprechen?“

      „Na wenigstens sprechen wir mal“, antwortet Chelsea mit wachsendem Ärger. „Normalerweise tun wir das überhaupt nicht, weil du zur Arbeit musst.“

      „Junge, Junge, du hast aber wirklich eine Laune heute Morgen“, sagte ihre Mutter. „Es tut mir leid, aber dein Vater und ich müssen nun einmal hart arbeiten. Es ist ja nicht so, dass du ein Vermögen mit deinem Saxofonspielen verdienst.“

      „Immerhin arbeite ich in Dads Café. Ich verdiene mein eigenes Geld“, zischte Chelsea. „Hör doch auf, mir die Musik mieszumachen. Es ist das Einzige, was mir noch Spaß macht.“

      „Das Einzige“, wiederholte Chelsea für sich. „Das absolut Einzige in meinem ganzen bescheuerten Leben.“

      „Warum bemitleidest du dich in letzter Zeit immer nur selber?“, fragte Mrs Richards. Sie legte mit einem Seufzer die Zeitung auf den Tisch und ging zu Chelsea hinüber.

      Chelsea zuckte mit den Schultern. „Es ist diese neue Stadt. Shadyside. Und dieses unheimliche alte Haus.“

      „Nun hör doch bitte auf, dich über das Haus zu beschweren. Wir werden es wieder herrichten.“ Mrs Richards verschränkte die Arme über ihrem hellblauen Rollkragenpullover. „Du weißt doch, dass dein Vater schon immer davon geträumt hat, einmal sein eigenes Café zu besitzen. Der Umzug hierher ist für ihn eine große Chance. Für uns alle.“

      „Aber in der Schule erzählen sie sich Geschichten über diese Straße. Die Fear Street. Sie sagen, dass alle möglichen verrückten Dinge hier passieren.“

      „Verrückte Dinge passieren überall“, erwiderte ihre Mutter trocken. Sie warf einen Blick aus dem Fenster. Die Wolken lichteten sich, und die Abendsonne schien ins Zimmer.

      Chelsea nahm ihr Instrument auseinander und legte die Teile sorgfältig in den Saxofonkasten.

      „Warum habe ich kein glattes Haar wie du?“, begann sie wieder. Eigentlich war ihr klar, dass sie damit aufhören sollte, aber sie konnte nicht anders. „Warum muss mein Haar so gelockt sein und diese furchtbare mausbraune Farbe haben?“

      „Willst du deine Haarfarbe ändern?“, fragte ihre Mutter überrascht. „Das ist einfach.“

      „Und wie verändere ich mein Gesicht?“, jammerte Chelsea und blickte in den Spiegel an der Wand beim Eingang.

      „Meine Nase ist zu dick, und mein Kinn ist zu schmal“, dachte sie zum tausendsten Mal.

      „Chelsea, du bist ein sehr attraktives Mädchen“, sagte ihre Mutter, immer noch die Arme verschränkt. „Wenn du etwas abnehmen würdest und etwas Lippenstift ...“

      Chelsea sprang aufgebracht von ihrem Stuhl hoch.

      Ihre Mutter war so überrascht, dass sie einen Schritt zurücktrat.

      „Hör doch bitte auf, Mum. Attraktiv! So was erzählt man immer den Leuten, die es gerade nicht sind. Warum sagst du nicht gleich, dass ich einen guten Charakter habe, dann hast du es hinter dir. Hässliche Mädchen haben nämlich einen guten Charakter, weil mit ihnen ja sonst nicht viel los ist.“

      „Ganz ehrlich, du siehst toll aus. Nur dein Charakter ...“, versuchte ihre Mutter wieder zu scherzen.

      „Mum –“, schrie Chelsea. Sie fühlte, wie sie langsam die Kontrolle über sich verlor. „Kannst du denn niemals ernst sein?“

      Mrs Richards machte einen Schritt nach vorne und nahm ihre Tochter ungeschickt in die Arme. Dies überraschte Chelsea völlig. Ihre Mutter zeigte nur selten ihre Liebe so offen. Chelsea konnte sich nicht einmal erinnern, wann ihre Mutter sie das letzte Mal umarmt hatte.

      „Es – es tut mir leid“, rutschte es ihr heraus, obwohl sie gar nicht genau wusste, warum sie sich entschuldigte.

      „Ssshhh.“ Mrs Richards legte ihren Finger auf Chelseas Lippen. Dann trat sie einen Schritt zurück. „Es war der Umzug, meine Liebe“, sagte sie und schaute Chelsea aufmunternd an. „Es ist, weil du wieder völlig von vorne anfangen musst. Eine neue Stadt, eine neue Schule, das ist ja wirklich nicht so einfach.“

      Chelsea nickte und dachte darüber nach, was ihre Mutter gesagt hatte.

      „Und du bist unglücklich, weil dein Vater immer im Café ist und ich die ganze Zeit im Altersheim, wo ich mich um Patienten kümmere, anstatt hier zu Hause bei dir zu sein“, fuhr Mrs Richards fort. „Aber wir können doch nichts daran ändern, Chelsea. Dies ist unsere große Chance. Vor allem für deinen Vater. Wenn er es schafft, das Café zu einem Erfolg zu machen, dann wird er so glücklich sein, und dann werden wir auch keine Schulden mehr haben.“

      Mrs Richards steckte ihre Hände in die Taschen ihrer Jeans und begann, im kleinen Zimmer auf und ab zu gehen. „Aber – du darfst nicht anfangen, an dir selbst zu zweifeln. Es liegt an den Umständen, am Umzug, aber nicht an dir.“

      Chelsea schaute wieder in den Spiegel. „Das ist leicht zu sagen“, dachte sie traurig. „Sie ist groß und hübsch, aber ich sehe aus wie eine Kuh.“

      „Alles klar, Mum“, sagte sie

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