Dr. Norden Bestseller Box 14 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Bestseller Box 14 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Bestseller Box

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style="font-size:15px;">      »Nein. Ja, er hat über Ralph gesprochen, aber nicht deprimiert.«

      »Ich stehe vor einem Rätsel, Stefanie. Diese Reaktion paßt nicht in das Krankheitsbild. Ich werde jetzt wieder zu ihm gehen.«

      »Ich werde mitkommen«, sagte Stefanie. »Ich werde bei ihm bleiben, bis er aufwacht.«

      *

      Das aber dauerte Stunden. Stefanie rührte sich nicht von Peters Lager. Sie beobachtete ihn unentwegt. Als seine Lider zu zucken begannen, läutete sie nach Dr. Cornelius, wie sie es versprochen hatte.

      Der hatte sich inzwischen mit Anne über das Pillen-döschen unterhalten und er hatte nur die eine Erklärung dafür, daß Peter es verloren haben könnte. Aber solche Gedanken bereiteten ihm noch mehr Kopfzerbrechen.

      Als die Glocke ertönte, sprang er auf und lief im Eilschritt zur Ordination.

      Peter schlug die Augen auf, und in diesen Augen war ein seltsamer Glanz.

      »Stefanie«, flüsterte er, »was war nur mit mir los?«

      Dr. Cornelius blieb in der Tür, die er leise geöffnet hatte, stehen und machte Stefanie ein Zeichen, daß sie seine Anwesenheit nicht beachten solle.

      »Ich weiß es nicht, Peter«, sagte sie. »Du hast dich doch so wohl gefühlt, als wir uns trennten.«

      »Ja, ich habe mich wohl gefühlt«, sagte er monoton. »Ich war müde und legte mich hin, aber dann konnte ich plötzlich nicht mehr richtig atmen. Seltsam. Die Tabletten haben mir doch immer so gut geholfen.«

      »Welche Tabletten?« fragte sie.

      »Die mir Dr. Norden gegeben hat. Ich habe jeden Tag eine genommen, wie er es gesagt hat. Mehr könnte schaden, hat er gesagt. Sie sind mir aus der Dose gefallen, Stefanie, ins Becken. Ich habe keine mehr. Ich brauche sie. Da ist dieses Angstgefühl wieder. Ich brauche die Tabletten. Hol sie mir, bitte.«

      »Ja, Peter, ich hole sie dir«, sagte Stefanie bebend. »Ich hole sie dir gleich.«

      »Und Ralph soll kommen. Ich muß mit ihm sprechen. Ich muß ihm sagen, daß wir weggehen, weit weg, du und ich. Er muß es doch wissen.«

      Was muß er wissen, fragte sie sich. Ihr Herz schlug dumpf. Dr. Cornelius war nähergetreten und griff nach Peters Puls.

      »Es geht mir schon wieder besser, viel besser«, sagte Peter klarer, aber dann schlief er wieder ein.

      Dr. Cornelius wäre es lieber gewesen, wenn man ihn in sein Bett hätte bringen können, aber jetzt würde er das Sprechzimmer ohnehin nicht mehr brauchen, und hier konnte man ihn auch besser beobachten.

      »Welche Tabletten meint er?« fragte Stefanie.

      »Die ihm mein Schwiegersohn gegeben hat. Ich weiß darüber Bescheid.« Eine grüblerische Falte erschien auf seiner Stirn. »Er braucht jetzt stärkere, Stefanie. Ich glaube nicht, daß sie ins Waschbecken gefallen sind. Sie sind aufgebraucht, und da es ihm zur Gewohnheit geworden ist, eine zu nehmen, wenn ihm schwindelig wurde, war er entsetzt, als das Döschen leer war. Oder er hat noch eine genommen, und die hatte nicht die stimulierende Wirkung wie sonst. Aber wie dem auch sei, irgendwie muß ihm bewußt geworden sein, wie ernst sein Zustand ist. Ja, wir Ärzte lernen nie aus. Jedenfalls werden wir seinen Bruder herbeirufen.«

      »Bitte, rufen Sie ihn an«, sagte Stefanie leise. »Ich kann es nicht.«

      *

      Ralph hatte sich an diesem Tag nur mühsam konzentrieren können. Eine wichtige Konferenz konnte er nicht absagen, aber es fiel allgemein auf, daß er nicht bei der Sache war, und das war man von ihm gar nicht gewöhnt. Freilich wurde auch schon über Peter gemunkelt, der so plötzlich der Fabrik ferngeblieben war. Man war es ja gewöhnt, daß die Brüder den Urlaub immer gemeinsam nahmen.

      Das außergewöhnlich harmonische Verhältnis zwischen beiden war bekannt und hatte stets großen Beifall gefunden. Sollte sich das nun geändert haben?

      Ralph machte keine Mittagspause. Er beschäftigte sich mit wichtiger Post. Er versuchte es wenigstens, aber nichts blieb ihm im Gedächtnis haften. Immer wieder irrten seine Gedanken ab zu Stefanie und Peter.

      Er war ein dynamischer Mann. Geduld war nicht seine Sache, wenn es etwas zu klären gab. In Geduld hatte er sich nur gezwungenermaßen in bezug auf Stefanie gefaßt.

      Er verließ sein Büro gegen vier Uhr. Auch das war ungewöhnlich, und er sollte es bereuen, denn er lief Gitta in die Arme.

      »Wenn der Prophet nicht zum Berge kommt, muß der Berg zum Propheten kommen«, sagte sie mit einem hintergründigen Lächeln. »Fein, daß wir uns hier draußen treffen und ich mich nicht erst in die Höhle des Löwen begeben muß.«

      »Was willst du eigentlich von mir?« fragte Ralph barsch.

      »Ich brauche deinen Rat, Ralph«, sagte sie. »Sei doch nicht so abweisend. Es handelt sich um eine Kapitalanlage. Du weißt ja wohl, daß ich nicht gerade zu den Armen gehöre.«

      »Ich bin kein Finanzberater«, erwiderte er.

      »Und wenn ich mein Geld in deiner Fabrik anlegen möchte?«

      Er starrte sie fassungslos an. »Wie kommst du denn auf solche Gedanken?«

      »Nun, man munkelt so allerlei. Ein Vögelchen hat mir gesungen, daß sich Peter geschäftlich von dir getrennt hat, und…«

      »Das Vögelchen piept«, fiel er ihr sarkastisch ins Wort. »Dieser widerliche Tratsch ist völlig aus der Luft gegriffen.«

      »Aber wo steckt Peter?« fragte sie hartnäckig.

      »Wen geht das was an? Kann er nicht Urlaub machen, ohne daß die Klatschblätter unterrichtet sind?«

      »Ihr habt immer gemeinsam Urlaub gemacht, das ist doch stadtbekannt. Die unzertrennlichen Brüder!« Ihr Ton wurde frivol. »Peter wurde neulich mit dem Mädchen gesehen, mit dem ich dich einmal überraschte. Sie speisten in festlichem Rahmen und brachen überraschend schnell auf. Meine Freunde haben sie erkannt, und Peter war es sichtlich unangenehm, gesehen worden zu sein.«

      Ralph blickte sie von oben herab an. »Was ihr euch alles zusammenreimt«, sagte er kalt. »Habt ihr denn gar nichts anderes zu tun? Wir sind mit Stefanie befreundet. Wir, sage ich. Aber laß deiner Phantasie freien Lauf. Unser Unternehmen ist jedenfalls so fundiert, daß wir nicht auf Investitionen angewiesen sind. Und was dein Privatleben anbetrifft, Gitta, such dir ein anderes Opfer. Ich bin vergeben.«

      Das nahm ihr denn doch den Wind aus den Segeln, aber sie zwang sich zu einem Lächeln. »Darf man dann wenigstens erfahren, wer die Glückliche ist?«

      »Nein«, erwiderte er lakonisch. »Und jetzt habe ich keine Zeit mehr. Du verschwendest die deine, wenn du mich dauernd anrufst.«

      »Du hast deine gute Kinderstube vergessen, Ralph«, sagte sie. »Verkehrst du jetzt nur noch mit Proleten?«

      Er gab ihr keine Antwort. Er würdigte sie auch keines Blickes mehr. Er ging zu seinem Wagen und fuhr davon.

      Gitta versuchte, ihm zu folgen, aber sie hatte seinen Wagen aus den Augen verloren.

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