Dr. Norden Bestseller Box 14 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Bestseller Box 14 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Bestseller Box

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fanden, und Daniel wie auch Fee war es inzwischen aufgefallen, daß Christopher Bentham seinen linken Arm nur mühsam bewegte.

      Sie gingen zu einem Weinlokal. David Delorme war immerhin so bekannt, daß man sich schnellstens bemühte, in einem kleinen Nebenraum einen Tisch für die drei Paare zu decken, und hier sollten sie auch ganz ungestört bleiben.

      David hatte seinen Studienfreund nicht so genau beobachtet wie Daniel Norden.

      »Wo bist du eigentlich abgeblieben, Christopher?« fragte er. »Warum hört man nichts von dir?«

      »Ich kann nicht mehr spielen«, erwiderte der andere leise. »Schon seit einem Jahr nicht mehr.«

      »Christopher hatte einen Unfall«, warf Vanessa ein. »Aber irgendwo muß es doch einen Arzt geben, der ihm helfen kann.«

      Ein paar Sekunden herrschte betretenes Schweigen.

      »Was war das für ein Unfall?« fragte Fee dann. Bloß nicht schon wieder eine von diesen unheilbaren Krankheiten, hatte Daniel unwillkürlich gedacht, denn für diesen Abend wünschte er sich wirklich einen erfreulicheren Abschluß. Aber ihm schien es tatsächlich bestimmt zu sein, immer und überall mit Krankheiten konfrontiert zu werden.

      Krank sah Christopher allerdings nicht aus, er wirkte nur ein bißchen sehr melancholisch, und seine kleine Frau schien sehr bemüht zu sein, ihm darüber hinwegzuhelfen.

      »Es war ein ganz dummer Unfall«, sagte Christopher sarkastisch. »So was kann auch nur mir passieren.«

      »Das kann jedem passieren«, warf Vanessa nachsichtig ein. »Wir verbrachten den Urlaub bei meinen Eltern in Florida, und ausgerechnet am letzten Tag glitt Christopher aus, als er aus dem Swimming-pool stieg, und fiel auf den Arm.«

      »Ich wollte mich noch abstützen und habe das sehr ungeschickt angefangen«, bemerkte er. »Der Ellenbogen und der rechte Daumen wurden gestaucht.«

      Florida, Swimming-pool, dachte Daniel unwillkürlich, sie scheint aus gutem Hause zu kommen. Nun, man sah es ihr an, ihrem feinen Gesicht, ihrem dezenten Benehmen, der damenhaften Eleganz.

      »Leider hat sich Christopher nach der Behandlung nicht geschont«, sagte Vanessa sanft und ohne vorwurfsvollen Ton.

      »Du weißt genau, warum, Liebling«, sagte er rasch.

      »Und was ist nun mit dem Arm?« fragte Daniel, der seine Verlegenheit bemerkte.

      »Jede Bewegung schmerzt«, sagte Christopher. »Ich kann ihn kaum noch heben. Ich werde mir einen anderen Beruf suchen müssen, wenn nicht bald etwas geschieht.« Er sah David an. »Du hast mir mal von der Insel der Hoffnung erzählt, Dave, und das ist der eigentliche Grund unseres Hierseins.«

      David zwang sich zu einem Lächeln. »Bitte, Daniel ist der Mitbesitzer des Sanatoriums. Du kannst direkt mit ihm sprechen.«

      »Sagtest du nicht, daß dein Schwiegervater das Sanatorium leitet?« fragte Christopher überrascht.

      »So ist es, aber über unsere etwas verzwickten Familienverhältnisse reden wir nicht gern so nebenbei.«

      »Was aber nicht besagt, daß die verzwickten Verhältnisse konfliktreich wären«, warf Fee lächelnd ein. »Dr. Cornelius ist mein Vater, seine Frau Anne ist Katjas Mutter. Außerdem war mein Vater der beste Freund von Daniels Vater. Ich bin im bereits fortgeschrittenen Alter zu einer reizenden Schwester gekommen und zu einem berühmten Schwager.«

      »Und wir können uns glücklich schätzen, die besten Ärzte in der Familie zu haben«, gab Daniel seinen Kommentar dazu. Der Ton hatte sich gelockert. Man lächelte nicht mehr so gezwungen.

      »Ich würde vorschlagen, daß Dieter den Arm erst einmal röntgt«, sagte Daniel. »Dr. Behnisch ist ein guter Freund von mir, der sehr viel von der Behandlung von Unfallfolgen versteht. Er ist Chrirurg.«

      Christophers Gesicht verdüsterte sich wieder. »Eine Operation kommt nicht in Frage«, sagte er störrisch. »Da wird es nur noch schlimmer. Kannst du dich noch an Levell erinnern, Dave?«

      »Aber gewiß.«

      »Er hatte einen anscheinend einfachen Beinbruch. Jetzt hat er ein künstliches Hüftgelenk bekommen und ist fast steif. Er kann nicht mehr dirigieren.«

      David war bestürzt. »Ich habe nur gehört, daß er sich ins Privatleben zurückgezogen hätte.«

      »Was blieb ihm übrig? Zum Glück ist er ja vermögend, aber ich möchte nicht auf Kosten meiner gutsituierten Schwiegereltern leben.«

      »Du sollst nicht so denken, Christopher«, sagte Vanessa. »Sie wollen dir gern helfen.«

      »Aber du kennst meine Einstellung«, sagte er heftig.

      Also auch eine psychische Belastung, dachte Daniel. Er wollte jetzt keine Fragen nach den persönlichen Verhältnissen stellen. Da würde David wohl doch manches wissen. Er wollte Christopher die Angst vor einer Operation nehmen. »Röntgen bedeutet nicht operieren«, meinte er. »Aber die Insel der Hoffnung ist ein Sanatorium, kein Krankenhaus. Eine Röntgenabteilung gibt es dort nicht. Wir können uns darüber noch eingehend unterhalten, wenn Sie sich entschließen, meinem Rat zu folgen.«

      »Das werden wir tun«, sagte Vanessa rasch. »Wir werden nichts unversucht lassen.«

      Sie verabschiedeten sich für den nächsten Nachmittag. Daniel und Fee, David und Katja fuhren gemeinsam heim, und auf der Fahrt erzählte David von Christopher, der ähnlich wie er aus bescheidenen Verhältnissen stammte.

      Sie hatten sich auf dem Konservatorium kennengelernt, und da beide vom gleichen Ehrgeiz beflügelt waren, schnell voranzukommen, hatten sie sich auch bestens verstanden.

      »Vanessas Vater besitzt eine Maschinenfabrik, und er hätte es wohl lieber gesehen, wenn sie einen Mann geheiratet hätte, der seine Nachfolge übernehmen könnte, da sie das einzige Kind ist. Aber sie hat ihren Willen durchgesetzt. Gerade deshalb will sich wohl Christopher nicht von den Schwiegereltern abhängig machen. Ich kann das gut verstehen.«

      »Es muß schrecklich für ihn sein, daß er dieses Handicap hat«, meinte Katja.

      »Eine schwere seelische Belastung, die Verkrampfungen hervorruft«, stellte Daniel fest. »Wie oft erleben wir es, daß ein seelisches Tief den Heilungsprozeß verzögert. Wollen wir doch mal sehen, ob dem guten Christopher nicht zu helfen ist.«

      Für ihn war dies jedenfalls kein aussichtsloser Fall wie Peter Reinhold, und das stimmte ihn zuversichtlich.

      *

      Stefanie war in dieser Nacht von schweren Träumen geplagt worden. Aber pünktlich wie immer war sie auch am Morgen des neuen Tages im Institut.

      Professor Weissenberger hielt Vorlesungen, und sie beschäftigte sich mit Peters Anamnese. Was Dr. Norden bisher festgestellt hatte, war allerdings besorgniserregend. Der Wert der weißen Blutkörperchen war erschreckend angestiegen und sie wußte sehr gut, daß es kein Mittel gab, diese Entwicklung zu bremsen. Demzufolge wucherten auch die Gewebe, die diese weißen Blutkörperchen erzeugten, die Milz und die Lymphknoten. Blässe, Appetitlosigkeit, häufig auftretendes Fieber waren die Begleiterscheinungen.

      Auch Professor Weissenberger würde nichts anderes feststellen können. Ein Frösteln kroch

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