Dr. Norden Bestseller Box 14 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Bestseller Box 14 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Bestseller Box

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      Als Dr. Norden in seine Praxis zurückkehrte, in der andere Patienten mit ihren Problemen auf ihn warteten, beschäftigte sich Dr. Dieter Behnisch schon mit Christopher Bentham.

      Die Kraftlosigkeit seines Armes war tatsächlich besorgniserregend. Man gewahrte sie erst, wenn dieser nackt und von der verdeckten Kleidung entblößt sichtbar wurde. Aber die Kraftlosigkeit ging nicht vom Unterarm aus, nicht vom Ellenbogen, der bei einem Sturz verletzt worden war, sondern vom Schultergelenk, wie die Röntgenaufnahmen bewiesen. Dieses war total versteift, und ob das noch zu korrigieren sein würde, mußte eine gezielte Behandlung beweisen.

      »Ich werde Ihnen jetzt eine Spritze geben«, sagte er zu Christopher. »Sie kann ziemlich schmerzhaft sein, und wir müssen diese noch zweimal wiederholen.«

      »Was könnte mich noch erschüttern«, sagte Christopher. »Und was kommt danach?«

      »Die Kur auf der Insel der Hoffnung, die einige Wochen strikt durchgeführt werden müßte, bis der Arm gekräftigt ist.«

      »Kann ich dann auch wieder spielen?« fragte Christopher.

      »Das kann ich nicht voraussagen. Aber denken Sie mal an Katja Delorme. Sie war an den Rollstuhl gefesselt und ist heute eine gesunde Frau. Sie wollte gesund werden! Sie dürfen nicht resignieren. Sie müssen mithelfen, Mr. Bentham.«

      »Daran soll es nicht liegen. Ich will nur nicht vertröstet werden.«

      »Und wenn nach vier Wochen noch keine Besserung ersichtlich ist, würden Sie aufstecken, obwohl schon ein paar Tage später alles anders aussehen könnte?«

      »Ich würde nicht aufgeben«, sagte Christopher. »Meine Frau erwartet ein Baby. Ich muß für eine Familie sorgen. Ich will nicht, daß es nur das Enkelkind meiner Schwiegereltern wird. Sie warten jetzt schon auf einen männlichen Erben. Der Gedanke macht mich verrückt.«

      »Machen Sie sich frei von diesem Gedanken, wenn Sie Ihre Frau lieben«, sagte Dr. Behnisch ruhig.

      »Es wird doch niemand daran zweifeln, daß ich Vanessa liebe!« rief Christopher aus.

      »Wenn man Sie reden hört, könnte man doch daran zweifeln«, sagte Dr. Behnisch. »Es ist doch eine ganz natürliche Folge, daß Ihr Kind auch das Enkelkind Ihrer Schwiegereltern sein wird. Ist es nicht wundervoll, wenn Kinder auch Großeltern haben? Unser Kind hat leider keine. Ihre Frau hätte sich doch längst von Ihnen trennen können, wenn sie Sie nicht lieben würde. Haben Sie daran nicht auch schon einmal gedacht? Ich will doch nicht wegleugnen, daß Sie mit großen Schmerzen und seelischen Belastungen zu kämpfen haben, aber Sie machen nichts besser, wenn Sie sich einreden, daß es keine Besserung gäbe. Kann ich Ihnen jetzt die Injektion geben?«

      »Worauf warten Sie denn noch?« sagte Christopher.

      Und Dr. Behnisch konnte staunen. Er zuckte nicht mal zusammen, als die Injektionsnadel in die Armkugel stieß. Der erfahrene Arzt wußte, daß dies ein höllischer Schmerz war.

      Langsam, Christopher schien es gar nicht zu bemerken, zog er die Nadel wieder heraus.

      »Und nun bewegen Sie mal Ihren Arm«, sagte er, wissend, daß Christopher dies unter der Wirkung der Betäubung konnte. Aber auch dies war ein psychologischer Effekt.

      »Es geht ja«, sagte Christopher verwundert.

      »Na also, nur nicht nachgeben, junger Mann«, meinte Dr. Behnisch.

      Christopher blinzelte. »Soviel älter als ich sind Sie auch nicht«, sagte er.

      »Aber was meinen Sie, wie viele schlimmere Fälle als Sie mir schon unter die Augen gekommen sind«, sagte Dr. Behnisch.

      *

      Daß Peter Reinhold ein aussichtsloser Fall war, wußte er ein paar Tage später. Da hatte Christopher schon seine dritte Injektion bekommen und sich bedeutend optimistischer gezeigt. Anfang der nächsten Woche, das war schon beschlossen, wollte er mit Vanessa zur Insel der Hoffnung fahren.

      Als Peter seinem Bruder erklärt hatte, daß er ein paar Tage verreisen wolle, war Ralph deprimiert. Er hatte ein paarmal versucht, Stefanie zu erreichen, aber sie hatte sich im Institut verleugnen lassen und zu Hause hatte sie den Hörer ausgehängt.

      Sie wollte jetzt auch nicht mit Peter sprechen, aber er hatte es auch gar nicht erst versucht.

      Er hatte sich im Spiegel betrachtet und erschrocken feststellen müssen, wie fahl und eingefallen sein Gesicht war. So sollte ihn Stefanie nicht sehen.

      »Wohin fährst du?« fragte Ralph, als er am Donnerstagmorgen das Haus verließ.

      »Irgendwohin, nur ein paar Tage Luftveränderung«, erwiderte Peter. »Die Grippe hat mich arg geschlaucht.«

      Ralph glaubte an die Grippe, aber er hegte doch die Vermutung, daß Peter mit Stefanie fahren würde. Er rief wieder im Institut an, und diesmal war sie selbst am Apparat.

      »Endlich kann ich mit dir sprechen, Stefanie«, sagte er erleichtert. »Es gibt da etwas zu erklären.«

      »Was denn?« fragte sie.

      »Diese Sache mit Gitta. Du hast das doch nicht etwa ernst genommen? Sie übertreibt immer. Können wir uns heute oder morgen sehen?«

      »Tut mir leid, Ralph, ich habe keine Zeit. Wir haben viel zu tun.«

      »Aber abends könnte doch eine Stunde herausspringen«, meinte er.

      »Ein Abend zu dritt?« fragte sie nach kurzem Überlegen.

      »Peter verreist ein paar Tage«, erwiderte er.

      Sie wußte es besser. »Warten wir, bis er zurück ist. Entschuldige, aber ich habe eine Besprechung.«

      Auch das war freilich eine Ausrede, aber sie wollte sich nicht in ein längeres Gespräch mit ihm einlassen. Professor Weissenberger machte sich schon bereit, in die Behnisch-Klinik zu fahren. Stefanie wußte, daß er dort als Professor Berger in Erscheinung treten würde, um jedes Mißtrauen bei Peter auszuschließen.

      »Wir wissen beide, daß bei dieser Untersuchung nicht viel herauskommen wird, Stefanie«, sagte er, als er sich von ihr verabschiedete.

      Sie nickte nur, und als er gegangen war, sagte sie in der Telefonzentrale Bescheid, daß sie für niemanden zu sprechen sei.

      Sie mußte drei Stunden warten, bis der Professor zurückkam. »Wollen wir uns nicht in einer freundlicheren Atmosphäre unterhalten, Stefanie?« fragte er.

      »Darf ich vorschlagen, daß wir zu mir fahren?« fragte sie zurück.

      »Einverstanden.«

      Stefanie konnte nicht ahnen, daß Ralph vor ihrem Haus auf sie warten würde. Er hatte sich dazu entschlossen, weil er unbedingt mit ihr sprechen wollte.

      Als er ihren Wagen halten sah, wollte er schon auf sie zugehen, aber dann sah er den Mann, der diesem Wagen ebenfalls entstieg. Ein schlanker, hochgewachsener Mann war es, ohne Kopfbedeckung, doch in der Dämmerung war es nicht zu unterscheiden, ob sein Haar grau oder blond war.

      Für den von Eifersucht geplagten

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