Samos Reiseführer Michael Müller Verlag. Thomas Schröder
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Vom Hafen geht es in nördlicher Richtung zunächst durch die locker gebaute Hotelsiedlung Kalámi, danach durch eine ruhige, fruchtbare Gartenlandschaft, in der nur mehr vereinzelte Villen stehen. Unterwegs bieten sich immer wieder schöne Ausblicke auf den Golf, besonders reizvoll gegen Abend. Beim Kap Kótsikas, knapp 5 km vom Hafen entfernt, wandelt sich die Landschaft und wird herber. Vorgelagert sind einige spärlich bewachsene Felsinseln. Kurz danach trifft man auf das in Militärbesitz befindliche Kloster Panagía Kótsika (Fotografierverbot!). Der Strand Asprochóri, etwa 3 km weiter, ist über eine Piste linker Hand zu erreichen; die scharfkantigen Felsen und groben Steine sind den kurzen Abstecher kaum wert. In der Nähe der Abzweigung zum Strand führt ein rechter Hand ansteigendes, zunächst asphaltiertes Sträßchen südlich um Agía Paraskeví herum zur steinigen Bucht von Galázio und im weiteren Verlauf als Piste bis nach Kamára auf der Hochebene von Vlamári, siehe auch weiter unten.
Livadaki-Strand: Der kleine, erschlossene Strand lohnt den Umweg eher, auch wenn die kurz vor Agía Paraskeví nach Norden abzweigende, beschilderte Zufahrt über eine gut 2,5 km lange, eher mäßige Piste führt. Die Betreiber haben eine Bar eröffnet und offerieren Sonnenschirme und Liegen; der Strand aus Kieseln und Sand erstreckt sich in einer engen Bucht und fällt im Wasser nur langsam ab.
Vlamári und die Klöster Agía Zóni und Zoodóchos Pigí
Die beiden Klöster Zoodóchos Pigí und Agía Zóni, beide östlich von Sámos-Stadt gelegen, sind beliebte Ausflugsziele, werden aber auch auf der Wanderung 2 berührt. Von Urlaubern abgesehen, ist der Verkehr gering.
Vlamári-Hochebene: Östlich oberhalb der Stadt, zu erreichen über ein kurvenreich ansteigendes Sträßchen, das zwischen dem Ortszentrum und Áno Vathí an der Kreuzung bei der Taverne Ta Kotópoula beginnt, erstreckt sich eine kleine fruchtbare Hochebene. Vlamári war einst die Kornkammer und der Gemüsegarten der Stadt, doch ist auch hier die Landflucht spürbar: Nur vereinzelt werden noch Felder bestellt, viele liegen brach.
Moní Agía Zóni: Kurz nach Erreichen der Hochebene gabelt sich das von Sámos-Stadt kommende Sträßchen. Geradeaus geht es zum Weiler Kamára und zum Kloster Zoodóchos Pigí, nach rechts zunächst zum kleinen Dorf Agía Zóni und zum gleichnamigen Kloster. Agía Zóni, gegründet 1695, macht mit seinen hoch angesetzten Fenstern einen wehrtüchtigen Eindruck, zeigt sich aber im Innenhof von friedlichem Grün. Die kostbaren Fresken, mit denen die Kirche fast komplett ausgemalt ist, sind leider in Mitleidenschaft gezogen. Sehenswert ist die schön geschnitzte Ikonostase von 1801, die Szenen aus dem Alten und Neuen Testament zeigt. Nach Süden zu ließe sich der Ausflug über die Verbindungsstraße hinüber zu den Buchten von Kérveli und Posidónio ausdehnen, das in nördliche Richtung verlaufende Sträßchen führt hingegen weiter nach Kamára und Zoodóchos Pigí.
♦ Geöffnet tägl. 9-14, 17-20 Uhr. Panijíri, das Kirchweihfest des Klosters, wird alljährlich am 31. August gefeiert.
Mourtiá: Die Bucht ist über ein asphaltiertes Sträßchen zu erreichen, das am östlichen Rand der Ebene, kurz vor dem Anstieg der Serpentinenstraße zum Kloster Zoodóchos Pigí, rechter Hand meerwärts abbiegt. Viel geboten ist hier jedoch nicht: Es gibt ein paar Unterstände von Fischern, jedoch nur einen unscheinbaren Kieselstrand und keine Taverne. Immerhin finden sich ein ganzes Stück südlich, recht abgelegen und schlecht zu erreichen, die beiden Láka-Buchten, die eben wegen ihrer Abgeschiedenheit selten überlaufen sind.
Moní Zoodóchos Pigí: Die fantastische, beherrschende Lage in rund 300 m Höhe über dem Meer hat den wehrhaft wirkenden und ab 1756 tatsächlich auch als eine Art Festung errichteten „Lebensspendenden Quell“ zu einem beliebten Ausflugsziel gemacht. Schade, dass Schilder im hübschen Innenhof auf die dem Ort angemessene Kleidung verweisen müssen - also: „No shorts!“ Erst recht nicht in der 1782 erbauten Kirche, deren kunstvoll geschnitzte, vergoldete Ikonostase mit dem hochverehrten Marienbild einen Blick wert ist, ebenso wie die vier Säulen, die die Kuppel stützen: Sie stammen aus einem antiken Tempel der kleinasiatischen Stadt Milet. Der detaillierte Türkeiblick vom Kloster begeistert übrigens auch das Militär, das hier einen ständigen Posten eingerichtet hat. Beim Fotografieren in der Umgebung sollte man deshalb zurückhaltend sein.
♦ Geöffnet Sa-Do 9.30-13 und 18-20 Uhr, Fr geschlossen. Panijíri, das Kirchweihfest des Klosters, wird alljährlich am Wochenende nach dem griechischen Osterfest gefeiert.
Wanderung 2: Klostertour ab Sámos-Stadt
Ausgedehnte Wanderung zu zwei Klöstern - mit weiten Panoramen
Kérveli und Posidónio
Die beiden kleinen, als Ausflugsziel beliebten, aber selten überlaufenen Buchten liegen in reizvoller Landschaft südöstlich von Sámos-Stadt. Zu erreichen sind sie über die oben erwähnte Straße von Agía Zóni oder, die gebräuchlichere Route, über eine Seitenstraße, die im Gebiet von Trís Ekklisiés von der Hauptstraße nach Pythagório abzweigt. Ihren Namen Trís Ekklisiés („Drei Kirchen“) trägt die Gabelung übrigens nach den drei aneinander gebauten Kapellen, die jeweils einem anderen Heiligen gewidmet sind - wohl die einzige derartige Dreierkirche der Insel.
Paleókastro liegt auf der Strecke, wenn man die zweite Variante wählt, ein auf den ersten Blick eher modern wirkender, im alten Kern jedoch noch sehr urtümlicher Ort. Der Name („Alte Burg“) des kleinen, landwirtschaftlich orientierten Dorfs erinnert an eine ehemalige Festung. Tatsächlich sind etwas außerhalb, bei einem Gehöft ein paar hundert Meter südwestlich der Siedlung, noch antike Steinquader zu sehen, die heute die Grundmauern einer kleinen Kapelle bilden. Glaubt man den Erzählungen älterer Samioten, so genossen die Einwohner von Paleókastro gegen Ende des 19. Jh. einen inselweiten Ruf als „Diebe im Auftrag der Nation“: Nachts setzten sie von Posidonio in kleinen Booten über in die nahe Türkei, stahlen dort Pferde und Kühe und zwangen die Tiere, durch die Meerenge nach Sámos zu schwimmen.
Essen & Trinken Taverne Triantáphyllos, an der kleinen Platía (Mikrí Platía), wenige Schritte oberhalb des Dorfplatzes. Spezialisiert auf Fisch und Meeresfrüchte, hübsch unter einem Blätterdach gelegen und beliebt bei den Einheimischen.
Snack Bar To Steki Tou Manoli, an der Durchgangsstraße, mit Tischen auf dem Dorfplatz. Hier gibt es vor allem die leckeren Mezédes. Ebenfalls auf dem Dorfplatz findet sich das von Lesern gelobte Egxorio.
Kérveli liegt etwa 9 km südwestlich von Sámos-Stadt, am Ende der Straße, die sich in Serpentinen zu der kleinen Strandbucht hinabwindet. Kaum ein Dutzend neuere Häuser stehen bislang im landwirtschaftlich genutzten Hinterland, doch sind weitere Gebäude im Entstehen. Der schmale Ortsstrand besteht aus Kieseln und bietet etwas Schatten durch Tamarisken; das Wasser ist meist ruhig. Im Sommer kann man Tretboote und sogar Surfbretter leihen, außerdem gibt es eine Taverne („Haravgi“, von Lesern gelobt), einen freundlich geführten Minimarkt und Privatvermieter. Eine weitere, einem Strandbad ähnelnde Bademöglichkeit liegt kurz vor dem Hotel Kérveli Village unterhalb der Straße (oben parken), genannt „Platanaki Beach“; auch hier finden sich Schirme und Liegen,