Samos Reiseführer Michael Müller Verlag. Thomas Schröder

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Samos Reiseführer Michael Müller Verlag - Thomas Schröder страница 6

Samos Reiseführer Michael Müller Verlag - Thomas Schröder MM-Reiseführer

Скачать книгу

es hier doch prak­tisch keine brauchbaren Strän­d­e, vom winzigen Strand von Gángou einmal abgese­hen. Mit Bade­freu­den kann Sámos-Stadt deshalb kaum dienen, zumal die Was­ser­qua­lität der Bucht insgesamt nicht die beste ist.

      Als Ausgangspunkt für Inselent­deckun­gen bleibt das Städtchen trotz dieses Man­kos aber erste Wahl: Trotz seiner geographischen Randlage bildet Sámos-Stadt das Zentrum nicht nur des Fähr-, sondern auch des Bus­ver­kehrs, eignet sich deshalb ge­rade auch als Standort für Wanderer. Im Ort fin­den sich die besten Ein­kaufs­mög­lich­keiten der Insel, außerdem das schöns­te und am besten bestückte Mu­se­um von Sámos. Und in der Um­ge­bung kom­men dann auch Strand­lieb­haber auf ihre Kosten ...

      Weit geschwungen: die Hafenbucht der Hauptstadt

      Zur Benennung: Eigentlich heißt die Haupt­stadt seit geraumer Zeit offiziell ja Sámos, doch ist im Alltagsgebrauch der alte Name Vathí vorherrschend ge­blieben. Auf Bus- und Fährplänen wird mal der eine, mal der andere Name benutzt, wobei die offizielle Bezeich­nung sicher die besseren Zukunftsper­spek­tiven hat. Das kann schon mal zu Verwirrungen führen, zumal statt Vathí auch der Ausdruck Káto Vathí („Unter-Vathí“) Verwendung findet. Er dient zur Unterscheidung von Áno Vathí („Ober-Vathí“), der auf einem Hügel im Sü­den gelegenen Oberstadt, die bis heu­te den Charakter einer eigen­stän­digen Sied­lung trägt.

      Orientierung: Sámos-Stadt schmiegt sich halbrund in den Scheitelpunkt des 5 km langen und bis zu eineinhalb Ki­lo­meter breiten Golfs Kol­pos Vathéos. Mit­telpunkt des Gescheh­ens ist die Ufer­straße Themis­toklí Sofoúli, meist schlicht Sofoúli (oder Paralía) genannt, die sich rund um das Ende des Golfs er­streckt.

      Die Uferstraße fungiert als Prome­nade und erste Adresse für Fähr­agen­turen, Hotels und Terras­sen­cafés vor al­lem bis zur Höhe des palmen­be­stan­denen Haupt­platzes Platía Pythá­goras, den man leicht an seiner großen Lö­wen­statue erkennt. Pa­rallel zur Sofoúli verläuft die Fußgänger- und Ein­kaufs­zo­ne Likoúrgou Logothéti, die ganz über­wiegend vom Tourismus ge­prägt wird. In ihrer Verlängerung jen­seits der Platía Pythágoras trifft sie als Kapetán Stamátis, nunmehr mit Ge­schäften ver­se­hen, die vorwiegend den ein­hei­mi­schen Bedürfnissen dienen, auf das zweite Zen­t­rum von Sámos-Stadt: den Be­reich um den Stadtpark, in dem auch das Rat­haus und das Archä­o­lo­gische Mu­seum liegen. Noch weiter südlich ent­stand eine Ver­län­gerung der Ufer­straße in Richtung Kokkári; das immer noch recht öde Ge­biet lädt jedoch zum kaum zum Bummeln ein.

      Eher als Kuriosum erwähnenswert ist die große Umgehungsstraße, die vom Ge­biet bei Tris Ekklisiés (an der Straße Richtung Pythagório) in weitem Bo­gen ober­halb von Kalámi bis weit hin­ter das Hospital verläuft; die schnel­lere Zufahrt zum Kran­ken­haus war auch das offizielle Argument für diese sehr „großzügig“ ge­plante Um­ge­hung.

      Das alte Áno Vathí besetzt die Hänge im Süden des Städtchens. Hier oben lässt sich zwischen den alten, in tradi­tio­neller Bauweise errichteten Häusern noch jene Idylle finden, die man unten im betriebsamen Hauptort vielleicht manchmal vermisst. Zu­mindest einen Spaziergang durch die steil anstei­gen­den Gassen des ruhigen Orts­teils sollte man in jedem Fall einplanen. Leider ent­völkert sich Áno Vathí fast zu­sehends - noch vor zwanzig Jahren lag die Einwohnerzahl hier um fast ein Vier­tel höher als heute.

      Am Rand des Geschehens: der kleine Fischerhafen von Sámos-Stadt

      Die Vergangenheit der Siedlung ist ver­gleichsweise kurz, reicht sicher nicht über die Wiederbesiedelung der Insel im 16. Jh. zurück. Die ersten Häu­ser entstanden da­mals im Gebiet von Áno Vathí, das sich in seiner Hang­lage vor schnellen Piraten­überfällen eini­ger­maßen sicher fühlen durfte. Erst zu Ende des 17. Jh. wagten sich ei­nige Kaufleute hinunter an die Küste; vor­erst nur, um dort einzelne Warenlager zu errichten. Der teilautonome Status, den die Insel ab 1832 erhielt, und der damit ver­bundene kräftige Wirtschafts­auf­schwung verhalfen der kleinen Küs­ten­siedlung zu einem rasanten Boom. Vom Hafen Káto Vathí wurden die Gü­ter des Hinterlan­des verschifft, gin­gen Wein, Leder, Seife und der einst­mals be­rühmte Tabak von Sámos in alle Welt. Damals und in den folgenden Jahr­zehn­ten entstanden auch die neo­klassi­zis­tischen, heute teilweise verfal­len­den, immer häufiger aber aufwändig re­no­vierten Villen, die dem Ortsbild ei­nen eigenen Reiz verleihen. An­gesichts des wirtschaftlichen Erfolges war es nur fol­gerichtig, dass die auf­strebende Sied­lung, mittlerweile die größte der Insel, 1855 zur Hauptstadt ernannt wurde.

      Einen Stadtplan, dem auch die Lage der einzelnen Hotels und Res­taurants zu ent­neh­men ist, fin­den Sie in der hinteren Um­schlag­klappe.

      Bewacht vom „Löwen der Freiheit“: die Platía Pythágoras

      An Sehenswürdigkeiten bietet Sámos-Stadt mehr Klasse als Masse. Altehr­würdige Bauten wird man in der ver­gleichsweise jungen Siedlung natür­lich vergebens suchen. Höhepunkte eines Stadt­bummels sind das hervorra­gend bestückte Archäologische Museum und der romantische Ortsteil Áno Vathí.

      Byzantinisches Museum: Früher im Bischofspalast unter­ge­bracht, dann ins Gebiet hinter der Ein­kaufsstraße Lo­gothéti umgezogen, prä­sen­tiert das Byzan­ti­nische Mu­seum praktisch aus­schließ­lich kirchliche Kunst des 15.-19. Jahrhunderts, darun­ter kostbare Ikonen und Mess­ge­wän­der, üppig versilberte Kruzifixe und Gefäße, reich mit Gold und Silber ver­zierte Bücher etc. Lange geschlossen, hat das Museum seit ei­nigen Jahren zumindest offiziell wie­der geöffnet (Mo-Fr 10-14 Uhr; Ein­tritt 1,50 €); falls man dennoch vor ver­schlos­senen Türen steht, lohnt sich even­tu­ell eine Anfrage bei der Kir­chen­verwaltung um die Ecke.

      Stadtpark: Ent­stan­den ist der kleine, aber sehr viel­fältig mit Büschen und hohen Bäumen be­grün­te Park im 19. Jh. als Palast­garten des von den Türken ein­ge­setzten, jedoch grie­chisch-ortho­doxen Hegemonen. Der zugehörige Palast hat die Bombardierun­gen des Zwei­ten Welt­kriegs leider nicht über­stan­den. Der Park ist schon länger ge­schlossen. Wann die geplante Neu­gestaltung stattfindet und der Park wie­der­eröffnet wird, stand bei Re­dak­tions­schluss noch nicht fest.

Скачать книгу