Zeit zählt. Andrew Abbott

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Zeit zählt - Andrew Abbott Positionen – Sozialforschung weiter denken

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kommt, bereits zur Kenntnis genommen und abgearbeitet sei. In der Tat fällt es heute in der deutschsprachigen Soziologie schwer, eine klar konturierte Theorierichtung ausfindig zu machen, die sich Argumenten von Mead, Blumer und anderen verpflichtet fühlt.

      IVWeiter auf der Suche nach der verlorenen Zeit

      Spätestens seit den 1990er Jahren zeichnet sich ab, dass Abbott aufgrund seiner intensiven Beschäftigung mit Ereignissen und Sequenzen auf eine Art Soziologie hinsteuert, die sich von herkömmlichen sozialtheoretischen Konventionen unterscheidet. Er legt seither die Grundzüge eines Forschungsprogramms vor, bei dem es ihm nicht in erster Linie darum geht, soziale Prozesse im Sinne von besonderen oder irgendwie außergewöhnlichen Vorkommnissen zu untersuchen. Er fragt vielmehr danach, wie eine Soziologie aussehen muss, die mit guten Gründen annimmt, dass sie es mit einer prinzipiell flüchtigen Realität zu tun hat, mit einer Realität, die prozesshaft organisiert ist und in der stabile Zustände eher als erklärungsbedürftige Ausnahmen zu gelten haben.

      2)Damit eng verknüpft basieren Ordnungsmodelle auf der theoretisch nicht zu rechtfertigenden Vorstellung, dass das Telos des sozialen Wandels immer ein irgendwie stabiler Zustand sei, der darüber hinaus in normativer Hinsicht als ein wünschenswerter oder bevorzugter betrachtet werden müsse. Von diesen normativ unterlegten Teleologien habe sich eine Prozesssoziologie dagegen frei zu machen, weil sich nur so ein vorurteilsloser analytischer Blick auf das Soziale gewinnen lasse.

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