Dr. Norden Bestseller Box 12 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Bestseller Box 12 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Bestseller Box

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ermüdeten Gedächtnis ein bißchen auf die Sprünge helfen. Sie haben Christel eine Spritze gegeben, die die Wehen beschleunigte und zur Frühgeburt führte. Glücklicherweise entstanden Mutter und Kind keine Schäden.«

      »Sie wollen also jegliche Verantwortung von sich abwälzen«, sagte sie empört.

      »Was konnte ich eigentlich mehr tun, als die Patientin in ein Entbindungsheim zu bringen, in dem man doch auch mit Frühgeburten rechnen muß«, sagte Dr. Norden kühl. »Christel ist jedenfalls sehr froh darüber und macht niemandem einen Vorwurf.«

      Annas Miene hellte sich auf. »Ich bin etwas nervös, verstehen Sie das bitte«, sagte sie.

      »Das verstehe ich sehr gut. Wir werden jetzt über Sandra Trentos Baby sprechen. Besser gesagt, über Sandra von Hellbrinks Baby.«

      Anna wurde bleich. »Aber ich habe es doch gebracht«, stotterte sie.

      »Sie haben ein Mädchen gebracht, das mindestens zwölf Stunden vorher geboren war, Frau Renz. Sie können doch Ärzte nicht für dumm verkaufen.«

      »Sie irren sich«, begehrte sie auf. »Es war sechs Stunden vorher geboren. Wir konnten nicht ahnen, daß die Nachgeburt so lange auf sich warten lassen würde. Dr. Urban hätte vorher etwas unternehmen müssen, aber er hielt mich hin. Ich habe den Fehler gemacht, daß ich ihm vertraute, das gebe ich zu, aber was Sie mir unterstellen wollen, ist infam.«

      »Sandra hat einen Jungen zur Welt gebracht, und Sie haben uns ein Mädchen präsentiert.«

      »Wer behauptet, daß sie einen Jungen zur Welt gebracht hat?«

      »Sie selbst. Sie hat gehört, daß Dr. Urban sagte, es sei ein prächtiger Junge.«

      »Das kann sie gar nicht gehört haben«, sagte Anna wegwerfend. »Wir mußten ihr einen Ätherrausch geben. Sie hat sich das nur eingebildet, weil sie sich einen Sohn wünschte, um die Familie Hellbrink versöhnlich zu stimmen.«

      »Sie wußten also, daß sie mit Götz von Hellbrink verheiratet ist.«

      »Sie sagte es. Den Trauschein hat sie mir nicht gezeigt. Sie ahnen nicht, welche phantastischen Lügen mir manchmal aufgetischt werden, Herr Dr. Norden. Ich glaube nur, was ich schwarz auf weiß sehe.«

      »Kann ich Dr. Urban sprechen?« fragte er ablenkend.

      »Sie können es versuchen. Vielleicht ist er zu Hause. Ich habe mich von ihm getrennt. Ich kann es mir nicht leisten, mich in Verruf bringen zu lassen.«

      Man konnte sie wirklich nicht durchschauen. So raffiniert sie war, so kühl blieb sie auch jetzt.

      »Sie können aber gern jedes Zimmer sehen, und Sie werden feststellen, daß es hier kein männliches Baby gibt«, sagte Anna spöttisch. »Sie können mit diesen netten jungen Damen sprechen, die mir voll vertrauen. Ich habe nichts zu verbergen.« Sie lachte auf. »Ich kann Sandra keinen Sohn herbeizaubern, wenn sie auch noch so gern einen haben möchte. Ich meine, sie sollte zufrieden sein, eine gesunde Tochter zu haben. Ich bestehe jetzt darauf, daß Sie sich hier umschauen, Herr Dr. Norden. Nicht ein einziges Baby ist derzeit im Hause.«

      Und da er nicht wußte, was sich während der Nacht noch zugetragen hatte, war er unsicher geworden, als sie ihn durch die Räumlichkeiten geführt hatte. Allerdings sah er auch Cornelia Mölnik nicht. Sie war längst von Sepp in Dr. Urbans Haus gebracht worden.

      Als Dr. Norden aber dort anläutete, erschien nur Sepp und erklärte ihm, daß Dr. Urban verreist sei. Und mit einem frechen Grinsen fügte er hinzu, daß ihn wohl das schlechte Gewissen weggetrieben hätte.

      *

      Dr. Norden machte nun seine Krankenbesuche. Schließlich war es wichtiger für ihn, sich um seine Pa­tienten zu kümmern, als einem vagen Verdacht nachzugehen. Schlüssige Beweise gegen Anna Renz hatte er nicht, wenn auch sein Mißtrauen nicht ausgeräumt war.

      Er konnte nicht wissen, nicht einmal ahnen, daß Dr. Urban inzwischen in der Leitner-Klinik darauf wartete, mit Dr. Leitner zu sprechen.

      Er mußte sich gedulden. Dr. Leitner operierte. Schwester Marianne hatte Dr. Urban zum Chefzimmer geleitet und ihm ein Glas Wasser gebracht, um das er gebeten hatte.

      Als sie nach einer Stunde in das Zimmer schaute, um ihm zu sagen, daß die Operation noch länger dauern würde, fand sie ihn zusammengesunken über dem Schreibtisch. Voller Entsetzen stellte sie fest, daß er tot war.

      Unter diesem Schock wußte sie sich keinen anderen Rat, als Dr. Norden anzurufen.

      Loni meldete sich. »Dr. Norden macht Krankenbesuche«, sagte sie. »Aber warten Sie einen Augenblick, ich glaube, er kommt gerade.«

      Auch für Loni war es mal wieder ein aufregender Tag, denn Dr. Norden spurtete gleich wieder los, als Schwester Marianne ihm gesagt hatte, was sie eben entdeckt hatte.

      Er konnte nur bestätigen, was Schwester Marianne festgestellt hatte. Dr. Urban war einem Herzschlag erlegen. Aber Dr. Norden entdeckte noch etwas. Dr. Urban hatte geschrieben, bevor er starb.

      Sandra hat einen Sohn. Luise und Hil…

      Doch nur bis dahin war er gekommen, dann hatten ihn die Kräfte verlassen. Jedenfalls schien er gespürt zu haben, daß es mit ihm zu Ende ging. Luise und Hil…, sollte das Hilde heißen? Dr. Norden überlegte. Hilfe oder Hilde, ging es ihm durch den Sinn. Aber wer war Luise?

      Für Dr. Leitner war es nach der schweren Operation, die er hinter sich hatte, auch ein Schock, daß ein Toter aus seiner Frauenklinik abtransportiert werden mußte.

      »Jetzt wirst du mir bald die Freundschaft kündigen«, sagte Daniel deprimiert.

      »Schließlich wollte er mich aufsuchen und nicht dich«, erwiderte Schorsch Leitner. »Und er kam wegen Sandra. Er wollte mir sagen, daß sie einen Sohn zur Welt gebracht hat. Nun stellt sich uns die Frage, wer die Mutter des Mädchens ist und wo sich Sandras Sohn jetzt befindet.«

      »Luise sollte wohl ein Hinweis sein, aber wer ist Luise?« fragte Daniel Norden. »Ich werde nochmals die Renz aufsuchen müssen.«

      »Fang es mit aller Vorsicht an«, sagte Schorsch nachdenklich. »Warte ab, wie sie reagiert, wenn sie von Dr. Urbans Tod erfährt. Ich werde versuchen, Sandra zum Sprechen zu bringen.«

      *

      Fee Norden mußte an diesem Tag beim Mittagessen auf die Gesellschaft ihres Mannes verzichten. Er hatte sie nur kurz angerufen und ihr gesagt, daß er Krankenbesuche machen müsse, denn die wahren Gründe wollte er ihr lieber persönlich sagen.

      Daniel traf Anna Renz beim Mittagessen an. Sie fragte ihn mit einem ironischen Lächeln, ob er sich nun auch überzeugen wolle, ob ihre Patientinnen ausreichend versorgt würden.

      »Sie können gern mit mir essen, Herr Dr. Norden«, sagte sie anzüglich.

      Aber ihr verging dann doch der Appetit, als er ihr berichtete, daß Dr. Urban gestorben sei.

      »Er wollte Dr. Leitner aufsuchen, aber der war gerade bei einer schweren Operation«, erklärte er. »Er starb an einem Herzschlag, während er wartete.«

      Er beobachtete Anna genau, während er dies sagte.

      »Er

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