Dr. Norden Bestseller Box 12 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Bestseller Box 12 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Bestseller Box

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ich Sie fragen, ob er Verwandte hat«, fuhr er nach einem kurzen Schweigen fort.

      »Es wird Sie vielleicht überraschen, aber ich bin seine Nichte.«

      Dr. Norden gab nicht zu erkennen, daß er dies schon wußte. »Und sonst gibt es keine Verwandten mehr?« fragte er.

      »Seine Cousine Luise«, erwiderte Anna. »Aber sie standen nicht mehr in Verbindung.«

      »Sie muß aber benachrichtigt werden«, erwiderte Dr. Norden, der seine Überraschung zu verbergen verstand. »Wo wohnt sie?«

      »Auf dem Land. Ich kann Ihnen die Adresse geben. Sie ist eine beschränkte alte Frau. Wir haben keinerlei Kontakt.«

      »Und sonst hat er keine Verwandten?« fragte Dr. Norden gleichmütig.

      »Nein. Anscheinend hatte er einen schnellen und leichten Tod. Seine Gesundheit hat mir sowieso schon Sorgen bereitet. Ich habe ja schon angedeutet, daß auf ihn kein Verlaß mehr war. Unsere Bekanntschaft begann wahrhaftig unter dramatischen Vorzeichen, Herr Dr. Norden, aber ich hoffe doch, daß Sie nun kein Mißtrauen mehr gegen mich hegen. Sie werden sich davon überzeugen können, daß mir niemand etwas nachsagen kann. Auch Sie als Arzt werden schon erfahren haben, wie schnell man ins Gerede kommen kann. Toten soll man nichts Schlechtes nachsagen, aber meine Nachsicht mit Onkel Gottlieb hätte mich doch arg in Schwierigkeiten bringen können. Ich will es ihm nicht mehr anlasten. Wenn Sie es übernehmen würden, Luise Urban zu benachrichtigen, wäre ich Ihnen dankbar. Sie war übrigens auch mal Hebamme, und sie hat es mir immer geneidet, daß ich in meinem Beruf erfolgreicher war als sie. Deshalb gibt es zwischen uns auch keine Verbindung mehr.«

      Nur deshalb nicht? fragte sich Dr. Norden. Aber nun wußte er, wer Luise war und kannte ihre Adresse. Eine Überraschung löste die andere ab.

      Telefon hatte Luise Urban nicht. Sie brauchte es nicht. Sollte er ihr telegraphisch den Tod ihres Cousins mitteilen? Aber anscheinend hatte sie ihm doch nähergestanden, als Anna Renz zugeben wollte, sonst hätte er wohl ihren Namen nicht aufgeschrieben.

      Dr. Daniel Norden war so aus dem Gleichgewicht gebracht, daß er lieber doch erst mit seiner Frau sprechen wollte, die meist den richtigen Rat wußte. Aber als er nun endlich heimkam, wartete bereits die nächste Überraschung auf ihn in Gestalt von Elisabeth Roth, die vor Aufregung am ganzen Körper zitterte.

      »Hilde ist bei einer Verwandten von Dr. Urban«, erklärte sie. »Sie hat mich angerufen. Sie hat gesagt, daß es bei Anna Renz nicht mit rechten Dingen zugehe. Und sie sorgt sich um Dr. Urban.«

      »Mit Recht«, erwiderte Daniel dumpf. »Er ist an einem Herzschlag gestorben.«

      »O Gott«, flüsterte Elisabeth.

      »Hat Ihre Schwester etwas von einem Baby gesagt?« fragte Daniel.

      »Nein, nur, daß sie bei Dr. Urbans Cousine ist und daß ich mich ihretwegen nicht sorgen müßte.«

      »Bei Luise Urban?« fragte Dr. Norden.

      »Ja, sie hat den Namen Luise erwähnt, mir aber keine Adresse gegeben.«

      »Sie haben doch einen Führerschein«, sagte Dr. Norden.

      »Ja, aber keinen Wagen.«

      »Fee, würdest du Fräulein Roth deinen Wagen leihen?« fragte Daniel.

      »Gern.«

      »Dann fahren Sie zu dieser Adresse, Fräulein Roth. Bringen Sie Luise Urban schonend bei, daß ihr Cousin gestorben ist. Und reden Sie Ihrer Schwester eindringlich zu, alles zu sagen, was in der vergangenen Nacht im Entbindungsheim Miranda geschehen ist. Trauen Sie sich das zu?«

      »Ja, gewiß. Ich möchte gern mit Hilde sprechen. Ich möchte auch wissen, wie es Sandra geht.«

      »Ihr geht es soweit ganz gut«, erwiderte Dr. Norden. »Sie ist jetzt in der Frauenklinik von Dr. Leitner. Stimmt es, daß sie mit Götz von Hellbrink verheiratet ist?«

      »Verheiratet? Nein, davon weiß ich nichts. Aber San­dra hat sich immer ausgeschwiegen, was Götz und sie anbetraf. Aber wenn sie tatsächlich heimlich geheiratet haben, warum wollte sie dann das Kind heimlich zur Welt bringen? Warum läßt er sie allein?«

      »Er war eine Zeit verschollen. Die Familie hat jetzt erst wieder Nachricht von ihm. Er wird bald zurückkehren.«

      »Auch zu Sandra?« fragte Elisabeth leise.

      »Das weiß ich nicht. Ich kenne ihn persönlich gar nicht. Aber jetzt kümmern Sie sich erst einmal um Ihre Schwester. Vielleicht weiß sie manches, was wir noch nicht wissen.«

      Elisabeth sah Fee an. »Können Sie Ihren Wagen auch entbehren?« fragte sie verlegen.

      »Aber sicher. Ich komme schon zurecht. Aber er hat manchmal seine Mucken. Man muß ihm dann gut zureden.«

      »Ich werde versuchen, daß er auf mich hört«, erwiderte Elisabeth. »Vielen Dank einstweilen. Was würde ich nur ohne Ihre Hilfe machen!«

      »Sie ist sehr nett«, sagte Fee, als Elisabeth davongefahren war. »Hoffentlich bekommt sie auch mal einen netten Mann.«

      »Sie ist wählerisch«, sagte Daniel, »und fällt nicht auf schöne Worte oder Versprechungen herein.«

      »Meinst du, daß Sandra auf solche hereingefallen ist?«

      Er zuckte die Schultern. »Dazu kann ich mich nicht äußern. Ich kenne Götz von Hellbrink nicht. Aber wenn er so ist wie seine Schwester, war es sicher ein Reinfall. Jedenfalls ist Hilde Roth ganz gewiß an einen Filou geraten.«

      »Und was hast du mit der Renz vor?«

      »Ich habe überhaupt nichts mit ihr vor, mein Schatz. Wenn sich nicht jemand findet, der sich geschädigt fühlt, kann man ihr nichts anhaben.«

      »Gar nichts?«

      »Nein, gar nichts. Christel fühlt sich nicht geschädigt, und sie würde schon mir zuliebe den Mund halten. Wie Sandra reagiert, muß sich erst herausstellen. Wenn ihrem Sohn etwas geschehen ist, und sie ist felsenfest überzeugt, daß ihr Kind ein Sohn ist, kann ich mir vorstellen, daß sie die Renz zur Rechenschaft ziehen wird. Immerhin haben wir auch die schriftliche Aussage von Dr. Urban, daß es ein Sohn ist. Wir müssen jetzt abwarten. Es kommt jetzt auch auf Hilde Roth an.«

      *

      Hilde fühlte sich indessen bei Luise sehr wohl. Hier war Ruhe und Frieden. Luise war rauh, aber herzlich, doch mit dem Baby ging sie ganz behutsam um, und Hilde lernte schon, wie man mit einem so kleinen Wesen umgehen mußte.

      »Sie haben wohl noch keinen Säuglingskursus mitgemacht?« fragte Luise, die ja meinte, daß Hilde die Mutter des Kindes sei.

      Ihrem offenen, fragenden Blick wich Hilde aus. Sie hätte gern die Wahrheit gesagt, aber sie wollte Dr. Urban nicht in den Rücken fallen.

      »Sie wollten das Kind wohl gar nicht haben«, sagte Luise, die ein feines Gespür für solche Situationen hatte.

      »Nein, ich wollte kein Kind, aber jetzt denke ich anders.«

      »Sie sind nicht verheiratet«, sagte Luise. »Hat der Kerl

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