Dr. Norden Bestseller Box 12 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Bestseller Box 12 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Bestseller Box

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ist da etwas Merkwürdiges zu Ohren gekommen, und ich kann nicht glauben, daß das pures Gerede ist.«

      Er erzählte, was er von Elisabeth Roth erfahren hatte. Schorsch runzelte die Stirn.

      »Illegaler Babyhandel? Ich kann es mir bei uns kaum vorstellen. Da sind unsere Behörden doch eigentlich sehr wachsam. Aber es passiert auch bei uns, daß werdende Mütter ihr Baby sofort zur Adoption freigeben. Es ist ihre Entscheidung.«

      »Aber da geht doch alles den Rechtsweg. Die Adoptionen werden rechtlich durchgeführt, die Eltern vorher überprüft.«

      »Selbstverständlich.«

      »Ich werde mich jedenfalls mal nach dieser Frau Renz erkundigen«, sagte Daniel. »Falls du etwas in Erfahrung bringen solltest, laß es mich wissen.«

      »Es müßte ein Zufall sein«, sagte Schorsch Leitner seufzend. »Ich habe soviel zu tun, daß ich mich um nichts anderes kümmern kann, Daniel. Man kann sich gewaltig in die Nesseln setzen, wenn man eine Kontrolle veranlaßt.«

      »Es gibt ja eine Aufsichtsbehörde. Erkundigen kann man sich doch mal«, meinte Daniel.

      »Wenn da was nicht stimmen sollte, sind bestimmt Vorkehrungen getroffen worden, um jeden Verdacht auszuschließen«, meinte Schorsch Leitner. »Sei bloß vorsichtig.«

      »Na, mir kann man Konkurrenzneid doch nicht nachsagen. Ich werde es schon diplomatisch anfangen.«

      Und er fing es diplomatisch an. Er hatte ja eine Ehefrau, die jederzeit bereit war, ihm Hilfestellung zu leisten. Fee war schnell dazu bereit, mal einen Ausflug mit ihren beiden Buben zu machen. Die kleine Anneka ließ sie in Lennis Obhut zurück. Sie konnte unbesorgt sein, daß ihr Baby gut betreut wurde, denn ihre Hilfe Lenni hätte ihr eigenes Leben eingesetzt, bevor den Norden-Kindern auch nur ein Härchen gekrümmt worden wäre.

      Es war ein schöner sonniger Tag. Danny und Felix waren sehr einverstanden, ins Vorgebirge zu fahren. Allzu weit war es ja nicht bis zu dem Entbindungsheim Miranda.

      Landschaftlich war es wunderhübsch gelegen und machte von außen her einen sehr seriösen, ja, sogar komfortablen Eindruck. Fee überlegte, daß es allerhand gekostet haben mußte, dieses Haus aufzubauen.

      Sie hatte es von außen begutachtet und schnell überlegt, wie sie mehr erfahren könnte. Wie sie es anfangen sollte, wußte sie noch nicht so recht, aber ihr kam ein Gedanke, als sie eine hochschwangere junge Frau sah, die ein kleines Café betrat, das mitten im Ort lag. Danny und Felix hatten eben erklärt, daß sie jetzt Hunger hätten. Für Kuchen waren sie immer zu haben.

      Also nahm Fee ihre beiden Söhne bei der Hand und betrat dieses Café auch. Die schwangere junge Frau hatte sich an einen Tisch gesetzt. Fee setzte sich mit ihren Kindern an den Nebentisch.

      Als die beiden den Kuchen bekommen hatten, den sie haben wollten und auch die junge Frau am Nebentisch genußvoll ein Stück Torte aß, entschloß sich Fee zum Angriff.

      »Entschuldigen Sie bitte«, sagte sie zum Nebentisch hinüber, »darf ich fragen, ob Sie vom Entbindungsheim Miranda kommen?«

      Die junge Frau preßte die Lippen aufeinander. »Nein«, erwiderte sie abweisend. »Ich wohne hier.«

      »Ich möchte nicht aufdringlich sein«, sagte Fee, »aber ich sollte mich für eine Freundin erkundigen, ob diese Frau Renz einen guten Ruf hat, und weil Sie selbst ein Baby erwarten, dachte ich, daß Sie mir vielleicht ganz objektiv Auskunft geben könnten.«

      »Ich bin verheiratet und gehe ins Kreiskrankenhaus zur Entbindung«, erwiderte die junge Frau. »Aber wenn Ihre Freundin nicht verheiratet ist, kann sie bei der Renz auf Diskretion rechnen.«

      »Welche Freundin meinst du, Mami?« fragte Danny. »Tante Jenny oder Tante Claudia? Aber Onkel Schorsch hat doch selber eine Klinik, wo man Babys bekommt.«

      Fee errötete. Sie rechnete manchmal nicht damit, wie wachsam dieser Junge schon war. Die fremde junge Frau sah Fee nun forschend an.

      »Ich würde in jedem Fall eine andere Klinik vorziehen«, sagte sie leise. »Man kann Anna Renz nichts nachsagen, aber hier am Ort entbindet keine bei ihr. Sie nimmt ja auch nur Privatpatienten. Da muß man schon mächtig verdienen.«

      Fee schob ihren Stuhl näher heran. »Aber ein Arzt ist doch da auch zugegen?« fragte sie.

      »Ach, der Dr. Urban, der hat doch sonst nichts mehr zu tun. Ich will ja nichts gesagt haben, aber von außen sieht alles hübsch aus. Und jeder kommt da nicht hinein.«

      Mehr erfuhr Fee auch nicht, aber es genügte ihr. Sie beschloß, sich mal nach diesem Dr. Urban zu erkundigen und noch einmal ohne die Kinder hierherzufahren.

      Immerhin hatte sie einen Anhaltspunkt, und darüber konnte sie sich mit Daniel unterhalten.

      Sie hatten schnell in Erfahrung gebracht, daß Dr. Urban bereits siebzig Jahre alt war und seine Praxis schon vor fünf Jahren einem jüngeren Arzt übergeben hatte.

      »Wir müssen vorsichtig vorgehen, Fee«, sagte Daniel warnend.

      »Immerhin annonciert diese Frau Renz«, sagte Fee. »Man kann sich doch mal schriftlich erkundigen.«

      »Aber nicht unter unserem Namen. Wenn wirklich was nicht stimmt, werden sie dort äußerst vorsichtig sein.«

      »Dann muß eben Franzi herhalten«, sagte Fee.

      Franzi war Kindermädchen bei Fees Stiefschwester Katja Delorme, zwanzig Jahre jung und intelligent genug, daß man ein Abkommen mit ihr schließen konnte. Katja Delorme, verwandtschaftlich mit Fee verbunden, da ihre Mutter Anne in zweiter Ehe Fees Vater Dr. Johannes Cornelius geheiratet hatte, hätte Fee, die für sie eine richtige Schwester geworden war, keine Bitte abschlagen können.

      David Delorme, der berühmte Pianist und Professor an der Hochschule für Musik, war derzeit mal wieder auf einer kurzen Konzertreise.

      Es machte Fee nicht viel Umstände, Franzi zu erklären, worum man sie bitten wollte. Nachdem Fee Franzi erklärt hatte, worum es ging, war sie sofort bereit, an das Entbindungsheim zu schreiben.

      Fee diktierte ihr den Brief und ließ durchblicken, daß etwaige Kosten keine Rolle spielten, Diskretion allerdings vorausgesetzt würde.

      Der Brief wurde abgeschickt, die Antwort traf schon zwei Tage später ein. Sehr diplomatisch war sie abgefaßt.

      Eine persönliche Unterhaltung wäre angebracht, hieß es darin, und eine solche wäre am Samstag oder Sonntag möglich. Ein Anruf würde genügen.

      Ein bißchen bange wurde es Franzi nun doch. »Sie werden feststellen, daß ich gar kein Baby erwarte«, meinte sie kleinlaut.

      »Sie brauchen sich nicht untersuchen zu lassen, Franzi«, sagte Fee. »Sie sagen, daß eine Schwangerschaft bereits festgestellt ist, und Sie wollten sich nur erkundigen, ob eine diskrete Geburtenunterbrechung möglich sei. Sie sind doch ein intelligentes Mädchen und könnten sich ein bißchen umschauen.«

      »Ihnen tue ich ja jeden Gefallen, Frau Dr. Norden«, sagte Franzi. »Schließlich haben Sie mir ja dazu verholfen, daß ich es hier so gut habe.«

      »Aber Schwierigkeiten darf Franzi nicht haben«, schaltete sich Katja ein.

      »Keine

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